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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Sie waren von Heiligkeit damit beauftragt worden, eine weitere Ausbreitung der Pest zu verhindern und zu ermitteln, weshalb sie auf Gras noch nicht ausgebrochen war.
    Fluchend klappte er das Buch zu. Es war bloßer Zufall, daß Gras bisher nicht von der Pest betroffen war!
    Bloßer Zufall. Das Virus hatte den Planeten nur deshalb noch nicht erreicht, weil… weil er so abgelegen war. Das Virus war einfach noch nicht angekommen. Es gab nichts auf Gras, was es hätte aufhalten können.
    »Älterer Bruder?« murmelte Yavi.
    »Ja?« knurrte er.
    »Dürfte ich mich jetzt entschuldigen? Ich bin schon sehr lange hier.«
    »Geh«, knurrte er. »Geh, um Himmels willen, und schick mir Shoethai.«
    »Shoethai, Älterer Bruder?« Shoethai hatte schon seit einer Stunde Feierabend.
    »Bist du taub? Ich sagte Shoethai.« Nicht daß Fuasoi ihn wirklich gebraucht hätte, aber zumindest hätte er dann einen Zuhörer.
    Shoethai überraschte seinen Moldy- Kameraden mit einer Idee.
    »Sie sollten Highbones auf sie ansetzen«, schlug der Quasimodo vor. »Highbones, Ropeknots, Steeplehands und die beiden Bridges.«
    »Wovon, zum Teufel, sprichst du überhaupt?« echauffierte Fuasoi sich.
    Shoethai errötete. »Die Kletterer. Diese Namen haben sie sich selbst gegeben. Highbones richtiger Name lautet Bruder Flumzee.«
    »Und weshalb sollte ich Kletterer losschicken?«
    »Weil sie Bruder Lourai hassen. Er ist nämlich ein besserer Kletterer als sie alle. Obendrein haben ein paar Jüngere Brüder ihm den Namen ›Kletter-Willi‹ gegeben.«
    »Kletter-Willi?«
    »So nennen sie ihn. Der Name hat einen noch besseren Klang als Highbones. Als sie ihn auf die Türme geschickt haben, hat er sie alle abgehängt. Und weil Highbones gewettet hatte, daß er auf den Türmen umkommen würde, haßt er ihn nun.«
    »Das käme darauf an, nicht wahr?«
    »Worauf, Älterer Bruder?«
    »Wo Mainoa sich befindet.«
    Shoethai zuckte die Achseln, wobei sein fratzenhaftes Gesicht sich zu einem fiesen Grinsen verzog. »Das ist egal, solange er sich nur bei Bruder Lourai befindet. Wenn er in Commons ist, würde Highbones ihn dort erledigen. Und wenn er auf einer der Estancias ist, würde Highbones ihn auch dort erledigen. Wenn er draußen im Grasland ist…«
    Highbones war einer von denen, die Shoethai am meisten gepiesackt hatten. Shoethai fand Gefallen an der Vorstellung, daß Highbones sich draußen im Grasland befand, bei den Hippae und den Hunden.
    Der Ältere Bruder Fuasoi legte das Buch in die Schreibtischschublade und nuschelte: »Falls Mainoa wirklich im Grasland ist, brauchen wir uns keine Gedanken um ihn zu machen. Nein, nein. Zunächst müssen wir herausfinden, wohin er gegangen ist. Und der wahrscheinlichste Ort ist Opal Hill. Dort werde ich zuerst suchen.«
    Der Ältere Bruder Fuasoi kontaktierte Persun Pollut. Mit der ihm eigenen Vorsicht sagte Pollut, daß die Brüder Mainoa und Lourai möglicherweise mit Lady Westriding aufgebrochen seien, aber er wüßte nicht wohin.
    »Die Tochter dieses Hauses ist gestern auf der Jagd verschwunden«, nuschelte Shoethai. »Jeder spricht davon. Sie ist in der Nähe der bon Damfels-Estancia verschwunden. Vielleicht sind sie dorthin gegangen.«
    Verwundert beäugte der Ältere Bruder Fuasoi seinen Assistenten und aktivierte erneut das Telly. Wer hätte gedacht, daß Shoethai sich für den Klatsch auf Gras interessierte? Auf Klive erreichte er ein subalternes Familienmitglied, das bestätigte, ›einige Leute von Opal Hill‹ seien nach Klive gekommen und dann wieder gegangen. »Hinaus ins Grasland«, sagte der Sprecher und lachte verkniffen, als ob er gleich einen hysterischen Anfall bekommen würde. »Ins Grasland, zu Darenfelds Wäldchen.«
    »Wenn sie ins Grasland gegangen sind«, nuschelte Shoethai, »wird es eine Spur geben.« Er seufzte zufrieden. »Setzen Sie Highbones und die anderen auf ihre Fährte.«
    »Zu Fuß?«
    »Nein, nein«, sagte Shoethai nachdenklich. »Mit einem Gleiter. Sie sollen die Spur aus der Luft verfolgen.« Es dürfte kein Problem sein, sagte er sich, einen Gleiter so zu manipulieren, daß er eine beträchtliche Strecke zurücklegte und dann plötzlich abstürzte. »Ich werde einen klarmachen.«
    »Welche Namen hast du genannt?«
    »Bruder Flumzee. Bruder Niayop. Bruder Sushlee. Die Brüder Thissayim und Lillamool. Highbones, Steeplehands, Ropeknots, Long Bridge und Little Bridge.«
    Bones, Ropes, Steep, Long und Little – diese Fünf hatten Shoethai schon so oft gequält, daß sie

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