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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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dafür aber die Tante ihres Ex-Freundes Carl … Das war zwar ziemlich weit hergeholt, aber zumindest eine Verbindung, und bislang waren sie sich ja auch noch gar nicht sicher, ob Johnna wirklich dem Eismumienmörder zum Opfer gefallen war.
    Wie passt Alvarez in das Ganze? »Da liegt der Haken«, sagte Pescoli laut.
    Alvarez war laut eigener Aussage in einem Kaff in Oregon katholisch erzogen worden und hatte, zumindest soweit Pescoli wusste, seit sie von zu Hause ausgezogen war keine Kirche mehr besucht, nicht mal an Weihnachten oder Ostern. Die Adoption ihres Babys vor sechzehn Jahren war über die Kirche gelaufen, und vermutlich hatte sie damals mit Gott abgeschlossen.
    Alvarez war das einzige Puzzleteil, das sich nicht einfügen lassen wollte. Pescoli schloss die Augen und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Woher kennt sie dich? Und woher kennst du sie?«, flüsterte sie, als stünde der kranke Bastard hier neben ihr an ihrem Arbeitsplatz.
    Nach einer Weile stand sie auf, ging ins Zimmer des Sondereinsatzkommandos und rief Alvarez an, um sie zu fragen, ob sie irgendwie mit dieser Kirche oder einem der Gemeindemitglieder in Verbindung stünde. Es war weit hergeholt, ja, aber …
    Der Anruf wurde direkt an den Anrufbeantworter weitergeleitet, also hinterließ Pescoli eine Nachricht und schrieb zusätzlich eine kurze SMS, was sie wegen ihrer Kinder nahezu blind konnte. Sie drückte auf Senden, dann blieb sie vor der großen Landkarte des Countys stehen und betrachtete die verschiedenfarbigen Reißzwecken, die darin steckten und die jeweiligen Leichenfundorte der Opfer markierten, außerdem ihre Wohn-und Arbeitsstellen und die Orte, an denen sie zuletzt gesehen worden waren. Es handelte sich zwar um eine politische Landkarte, auf der statt der geographischen Besonderheiten die diversen Verwaltungssitze von Montana eingezeichnet waren, trotzdem wusste sie ganz genau, wo sich Berge erhoben, wo es Schluchten und Flüsse gab und wo Waldgebiete.
    Es gab so viele Möglichkeiten, sich zu verstecken.
    Tatsache war jedoch, dass die Opfer allesamt innerhalb eines Drei-Kilometer-Radius im Stadtzentrum entdeckt worden waren. Der Mörder musste demnach ganz aus der Nähe kommen. Jemand, der Alvarez kannte … Pescoli hatte sämtliche Männer überprüft, mit denen ihre Partnerin ausgegangen war. Kevin Miller, Grover Pankretz, Terry Longstrom und nun Dylan O’Keefe. Abgesehen von O’Keefe gab es über niemanden eine Akte, und Alvarez kannte keinen der Eisschnitzer, die an dem Festival in Missoula teilgenommen hatten.
    Sie fasste die Aufnahmen des Verdächtigen ins Auge, die man an dieselbe Wand gepinnt hatte, an der auch die Bilder der Opfer mitsamt ihren persönlichen Daten hingen. Wo war der Zusammenhang?
    Auch Johnna Phillips’ Foto hing dort, doch das Fragezeichen neben ihrem Namen war noch nicht ausradiert worden.
    Einen finsteren Augenblick lang stellte sie sich Alvarez’ Namen an dieser Wand vor, ein Foto, das sie als eines der Opfer des Eismumienmörders auswies, und Regan Pescolis Blut gefror zu Eis.

    Das war doch verrückt!
    Gabe konnte nicht glauben, was gerade passierte.
    Er bibberte vor Kälte auf der Ladefläche des weißen Dodge Pickups, die Hände mit Handschellen gefesselt. Er und die Polizistin waren einem durchgedrehten Scheißkerl in die Hände gefallen. Er wusste, wer der Typ war, der sie ausgetrickst hatte: der Eismumienmörder, und er würde sie beide töten. Den Hund ebenfalls. Der Welpe war noch am Leben, vermutlich unter Drogen gesetzt, und auch die Streifenpolizistin, die ihn nach Helena bringen sollte, lebte noch, doch der Kerl hatte ihr ebenfalls Handschellen angelegt, sie an einen Griff an einer der Seitenwände gefesselt und außerdem geknebelt. Als sie versucht hatte, an ihre Waffe zu gelangen, hatte er auf sie eingestochen, hatte ihr das Messer tief in die Seite gestoßen und sie anschließend beide damit bedroht. Sie verlor eine Menge Blut, stöhnte und wurde immer wieder bewusstlos.
    Der Mistkerl hatte mit dem blutigen Messer gefuchtelt und Gabe gezwungen, Alvarez eine Videonachricht zu schicken. Zu Tode verängstigt, kauerte er nun unter der Plane in einer Ecke der Ladefläche und wünschte sich, er wäre nie von zu Hause abgehauen, hätte sich nie mit Lizard und seinen dämlichen Freunden eingelassen. Mein Gott, war das ein Chaos. All die Situationen, in denen er sauer auf seine Mom oder genervt von seiner kleinen Schwester gewesen war, all die Male, die Leo ihn wütend gemacht hatte,

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