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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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arbeitete. Es kümmerte sie einfach nicht. Es war, als wäre er unsichtbar. Er hörte, wie sie Richtung Küche schlurfte, diese geizige Schlange mit ihrem Geld, die die Hand auf dem Portemonnaie hielt und noch nicht einmal dem Darlehen zugestimmt hatte, das er letztes Jahr beantragt hatte. Ihre Weigerung, den Antrag zu unterschreiben, hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Vermutlich hatte sie das schon vergessen.
    Er nicht.
    Ja, es würde ein wunderbares Gefühl sein, ein Messer an ihre Kehle zu setzen, wahrscheinlich würde er ihr kleines Lieblingsgemüsemesser nehmen und währenddessen beobachten, wie ihr Blut ins Eiswasser spritzte. Bei ihr wäre es anders. Etwas Besonderes.
    Während sie nichtsahnend in der Küche das Frühstück zubereitete und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee durchs Haus zog, durchforstete er das Internet weiter nach den neuesten Informationen, natürlich mit herabgedrehter Lautstärke.
    »O mein Gott!«, rief sie plötzlich. »Hast du das gesehen?«
    »Was denn?«, fragte er, um einen gelangweilten Ton bemüht.
    »In den Nachrichten! Man hat eine tote Frau in einem Eisblock gefunden. Bei der Kirche! Bei unserer Kirche!«
    »Ach, das.« In aller Ruhe stand er vom Schreibtisch auf und ging zu ihr hinüber in die Küche. Die Kaffeekanne in der Hand, starrte sie auf den kleinen Fernseher, den sie auf die Mikrowelle in der Nähe des Esstischs gestellt hatte. »Ich war dort«, sagte er, nahm ihr die Kanne aus der Hand und wandte seine Aufmerksamkeit ebenfalls dem Bildschirm zu. Eine Reporterin war vor der Kirche zu sehen, die erklärte, man habe bei der Presbyterianischen Kirche unmittelbar hinter der Stadtgrenze von Grizzly Falls den eingefrorenen Leichnam einer nicht identifizierten Frau unter den Figuren einer Weihnachtskrippe entdeckt.
    Die Reporterin, jung und hübsch, hielt das Mikrophon dicht an ihre glänzenden Lippen und blickte mit weit aufgerissenen Augen in die Kamera.
    »Du … du warst dort?«, fragte seine Frau überrascht.
    »Ich bin vorbeigefahren und habe angehalten, um zu sehen, was der Tumult zu bedeuten hatte. Natürlich konnte mir niemand etwas Näheres sagen.«
    »Ich bin erstaunt, dass du angehalten hast.«
    »Nun, die Straße war gesperrt, ich musste sowieso einen Umweg fahren, also dachte ich, ich könnte genauso gut nachfragen.« Jetzt interessierte sie sich plötzlich für das, was er tat. Natürlich.
    »Was ist mit Prediger Mullins und seiner Frau? Mit den Mädchen? Sind sie unverletzt?«
    »Du hast doch gehört, was die Reporterin gesagt hat. Sie haben den Leichnam noch nicht identifiziert.«
    »Das ist ja grauenhaft«, flüsterte sie und wandte sich wieder dem Frühstück zu. »Ich weiß nicht, warum so etwas immer hier passieren muss. Das ist ja wie verhext! Als läge ein Fluch auf Grizzly Falls.«
    »Warum was immer hier passiert?«
    »Mord! Jemand hat diese arme Frau umgebracht! Genau wie letztes Jahr Weihnachten und im Jahr davor … Erinnerst du dich nicht? Grauenhaft!«
    »Das hier kommt mir doch ein wenig anders vor«, sagte er und versuchte, seinen Ärger zu unterdrücken. »Genauer durchdacht.«
    »Weil der Leichnam bei der Kirche deponiert war?« Sie schauderte. »Das ist ja noch schlimmer! Die Kirche sollte ein Ort der Geborgenheit, des Trostes sein, ein sicherer Hafen. Wer immer das getan hat, verhöhnt all das, was mir heilig ist.«
    Das Blut in seinen Adern begann zu rauschen, und er wusste, dass es keinen Zweck hatte, die Diskussion weiterzuführen. Nicht dass seine Frau, deren IQ weit unter seinem eigenen lag, noch Verdacht schöpfte. »Vielleicht war das gar nicht die Absicht«, sagte er, als Werbung auf dem Bildschirm erschien. »Wolltest du nicht Frühstück machen?«
    Sie drehte sich um, blickte zu ihm auf. Als sie seinen Augen begegnete, verpuffte ein Teil ihrer Empörung. Er bemerkte, wie sich ihre Pupillen ein klein wenig weiteten, ein Anzeichen von Furcht. Gut. Sie kannte die Regeln, kannte ihren Platz, doch manchmal musste er sie daran erinnern. Er legte ihr liebevoll die Hand auf die Schulter, spürte ihr Fleisch durch den dünnen Morgenmantel und das Spitzennachthemd darunter. Dann drückte er zu. Nicht allzu fest. Gerade genug, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Er spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten, doch sie schrie nicht auf. »Natürlich«, flüsterte sie und senkte den Blick. Braves Mädchen. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich ihm zu entziehen.
    »Perfekt.« Er lächelte herablassend und tätschelte

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