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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hätten sie noch stundenlang so dasitzen können. Aber die Sanitäter hatten Freida bereits auf ihre Trage gehoben und festgeschnallt, und nun waren sie in Eile, sie aus dem Haus zu schaffen und ins Krankenhaus zu bringen.
    Dylan stand zuerst auf und half Kristy hoch, um den Leuten Platz zu machen. Floyd folgte langsam, als sei er in Trance gefallen.
    Kristy musste daran denken, wie fürsorglich er zu Freida gesprochen und wie er sie zugedeckt hatte, nachdem sie getroffen worden war.
    Vielleicht hatte er Freida Turlow ja tatsächlich geliebt.
    Und vielleicht war er doch der gute Mensch, als den Kristy ihn so lange gekannt hatte.
    “Alles in Ordnung, Floyd?”, fragte Dylan ihn besorgt.
    “Zum Teufel mit diesem Job”, murmelte Floyd, als hätte Dylan gar nichts zu ihm gesagt. “Zum Teufel damit!”
    Kristy fasste ihn am Arm. Sie wollte ihm versprechen, dass außer Dylan von ihr niemand die Wahrheit über den toten Tagelöhner erfahren würde. Das war sie ihm schuldig, denn ohne Floyd würde sie jetzt längst nicht mehr leben. Ihr Problem war nur, dass sie diese Worte nicht herausbekam, da sich ihre Kehle wie zugeschnürt anfühlte.
    “Ist schon gut, Kristy”, sagte er und sah sie an. “Sobald ich im Büro bin, setze ich mich mit der State Police in Verbindung und zeige mich selbst an.”
    Dylan schaute ihn fassungslos an, und zur Abwechslung war
er
einmal sprachlos.
    “Freida hat mich jahrelang damit erpresst, auch wenn ich heute erst dahintergekommen bin, dass
sie
es war. Mir sind die Folgen egal – Hauptsache, das Theater hat ein Ende.”
    Kristy nickte verstehend.
    Einer der Deputys war mit Freida ins Krankenhaus gefahren, der andere fasste seinen Boss am Arm und lotste ihn zum wartenden Streifenwagen.
    “Freida sprach von einem Tagebuch”, ließ Kristy ihn wissen, während sie neben ihm herlief. “Sie war davon überzeugt, dass ich es habe und weiß, was sie getan hat.”
    Floyd blieb stehen, der Deputy hielt ihm die Beifahrertür auf. “Ich habe das Tagebuch”, erwiderte er. “Brett Turlow gab es mir, bevor er sich dieser Therapie unterzog. Er sagte, er habe Freida damit jahrelang in Schach gehalten. Er überließ es mir, weil sie ihn jetzt so schmählich im Stich gelassen hat.”
    “Dann wusstest du es?”, wunderte sich Kristy.
    “Nein, verdammt”, gab er schroff zurück, was sie ihm auch glaubte. “Ich dachte, es geht um Freida und mich. Um die Zeit, als wir ein Verhältnis hatten. Ein paarmal hatte ich bereits mit dem Gedanken gespielt, das Ding zu verbrennen, aber jetzt bin ich froh, dass ich das nicht gemacht habe.”
    “Glaubst du, man wird dich festnehmen?”, fragte Kristy, während er einstieg.
    “Vielleicht”, antwortete Floyd. “Vielleicht auch nicht. Ich werde natürlich sofort mein Amt niederlegen müssen, und es könnte sein, dass ich meine Pensionsansprüche verliere. Sobald sich herumspricht, dass Freida wegen Mike Danvers ein Mädchen ermordet hat, kann Mike die Wahl vergessen. Auch wenn ich jede Wette eingehen würde, dass er davon überhaupt nichts wusste, macht ihm das jetzt seine Kandidatur kaputt.” Mit einem schweren Seufzer ließ der Sheriff sich auf den Beifahrersitz fallen. “Ich glaube, er hat nicht die geringste Ahnung, worauf er sich einlässt.”
    Kristy legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Vielen Dank, dass du mir das Leben gerettet hast.”
    Floyd beugte sich etwas vor, um an Kristy vorbei zu Dylan zu sehen, der schweigend hinter ihr stand. “Passen Sie gut auf diese Lady auf, Mr. Creed”, sagte er zu ihm. “Eine Frau wie sie sollte man nie wieder gehen lassen.”
    “Versprochen”, nickte Dylan, legte einen Arm um Kristy und zog sie an sich.
    Kaum war der Streifenwagen abgefahren, brachte er sie zu seinem Wagen und fuhr mit ihr zur Klinik, um sie untersuchen zu lassen, auch wenn sie darauf beharrte, dass ihr nichts fehlte.
    Röntgenaufnahmen und eine gründliche Untersuchung ergaben das, was sie die ganze Zeit über gewusst hatte: Sie würde ein paar Prellungen und vielleicht ein blaues Auge davontragen, aber sie hatte keine ernsthaften Verletzungen erlitten.
    Später an diesem Nachmittag waren die Reporter zurück in der Stadt. Einige warteten vor dem Büro des Sheriffs, andere hatten sich vor Kristys Haus niedergelassen. Ein Team der Spurensicherung und hochrangige Angehörige der Montana State Police hatten das Schlafzimmer abgeriegelt, um den Tatort aus jedem Winkel zu fotografieren und alle möglichen Fasern, Haare und anderes

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