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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Pete. »Blutdruck und Puls sind ziemlich stabil. Sie gibt Urin ab, aber kein Wundsekret.«
    »Gut«, meinte Laura, schüttelte leicht Lauries Unterarm und rief ihren Namen.
    Laurie schlug die Augen halb auf. Mit den Falten auf der Stirn sah sie aus, als hätte sie Mühe, sie offen zu halten. Zuerst blickte sie zu Laura, dann zu Jack, der an die andere Seite des Bettes getreten war. Lächelnd legte sie ihre schlaffe Hand in die von Jack.
    »Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen gesagt habe, dass die Operation vorbei ist?«, fragte Laura.
    »Ich glaube nicht«, gab Laurie zu, ohne den Blick von Jack abzuwenden.
    »Nun, sie ist vorbei. Ihnen geht es gut, die Blutung hat aufgehört. Ich könnte Ihnen noch sagen, dass Sie sich entspannen sollen, aber das tun Sie ja bereits.«
    Laurie drehte sich langsam zu Laura. »Danke für alles, und es tut mir Leid wegen dem Samstagabend.«
    »Keine Sorge«, wehrte Laura ab. »Es war mir eine Freude.«
    »Bin ich hier im Aufwachraum?«
    »Ja.«
    »Und werde ich hier über Nacht bleiben?«
    »Ja, die ganze Nacht. Ich habe gebeten, dass Sie hier bleiben können und überwacht werden, bis ich zur Visite wiederkomme. Die Intensivstation ist voll, aber das hier ist genauso gut und vielleicht sogar noch besser. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus. Es könnte allerdings schwierig sein, bei dem Chaos zu schlafen.«
    »Das macht mir überhaupt nichts aus«, sagte Laurie und drückte Jacks Hand.
    »Na, dann werde ich Sie beide mal alleine lassen«, verabschiedete sich Laura. »Und wir zwei sehen uns morgen Früh um sieben, Laurie. Ich bin sicher, dass alles in Ordnung sein wird. Dann können wir Sie auf die Frauenstation verlegen, sofern dort ein Bett frei ist. Ich weiß, dass sie heute Nacht überbelegt sind, aber darum kümmern wir uns morgen. Okay?«
    »Okay«, erwiderte Laurie.
    Laura winkte ein letztes Mal, bevor sie durch die Tür verschwunden war.
    Laurie drehte sich wieder zu Jack. »Wie spät ist es?«
    »Ungefähr Mitternacht.«
    »Mein Gott! Wo ist die Zeit nur geblieben? Wenn man seinen Spaß hat, vergeht sie wirklich wie im Flug.«
    Jack lächelte. »Schön, dass du deinen Humor nicht verloren hast. Wie geht’s dir?«
    »Bestens. Ich weiß, das hört sich lächerlich an, aber ich habe überhaupt keine Beschwerden. Das Schlimmste ist mein trockener Mund. Mit dem, was man mir gegeben hat, fühle ich mich wie auf Wolke sieben. Aber jetzt, da alles vorbei ist, kann ich ja zugeben, dass ich tierische Angst hatte. Ganz schön dumm von mir, dass ich es so weit habe kommen lassen.«
    »Ich glaube nicht, dass du dir eine Schuld geben musst.«
    »Das tue ich aber. Dass ich nicht auf die starken Symptome reagiert habe, ist das beste Beispiel für einen meiner gar nicht so wundervollen Charakterzüge, nämlich alles zu verdrängen, was körperlich oder emotional unangenehm werden könnte. Ich bin viel mehr die Tochter meiner Mutter, als ich je zugeben wollte.«
    »Du machst mir langsam Angst mit deiner Selbsterkenntnis, die du unter dem Einfluss der Narkose gewonnen hast«, feixte Jack. »Was haben sie dir gegeben? Eine Art Wahrheitsdroge? Sag’s lieber nicht! Reden wir über etwas Aktuelleres. Hat man dir gesagt, dass du eine geplatzte Eileiterschwangerschaft hattest?«
    »Ich bin sicher, dass man mir das gesagt hat, aber mein Kurzzeitgedächtnis funktioniert noch nicht richtig.«
    »Sobald ich gehört habe, dass es dir gut geht, hatte ich ein komisches Gefühl.«
    »›Komisches Gefühl‹ hört sich komisch an.« Laurie verzog leicht die Lippen zu einem Lächeln. »Warst du etwa enttäuscht, dass ich durchgekommen bin?«
    »Ich habe mich ungeschickt ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass ich traurig war, dass wir das Kind verloren haben.«
    Einen Moment lang konnte Laurie nichts sagen. Ihr Lächeln erstarb, als sie Jack ungläubig anstarrte.
    »Hallo!«, rief Jack. »Bist du noch da?«
    Ganz langsam hob Laurie eine Hand an ihr Gesicht, um eine Träne fortzuwischen, und schüttelte den Kopf, als könnte sie immer noch nicht glauben, was Jack gesagt hatte. »Wenn ich richtig gehört habe, war das vielleicht das Schönste, das du je zu mir gesagt hast. Du bringst mich zum Weinen.«
    »Nicht weinen!« Jack wurde nervös, als er auf der Anzeige über ihrem Bett sah, dass ihr Puls anstieg. Er wollte sie in ihrem geschwächten Zustand auf keinen Fall aufregen. »Lass uns von was weniger Emotionalem reden, sofern wir noch Zeit haben.« Er blickte zuerst zu Pete, der so tat, als hörte er nicht zu,

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