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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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vielmehr um zu verhindern, dass Laurie dadurch geweckt werden könnte.
    »Hallo«, stieß er hervor.
    »Ich will mit Laurie Montgomery-Stapleton sprechen«, befahl Brennan und versuchte dabei, wie der Bad Boy zu klingen, und tat so, als ob er gerade beleidigt worden wäre.
    »Sie schläft«, antwortete Jack. Obwohl er die Stimme des Mannes am Vorabend nicht gehört hatte, wusste er sofort, mit wem er sprach, und dieses Wissen erfüllte ihn mit grenzenlosem Zorn und Hass. Er musste sich mit Macht davon abhalten, den Mann verbal anzugreifen.
    »Sie wird mit mir sprechen wollen, wenn sie weiß, was gut für ihren Sohn ist!«
    »Sie können mit mir sprechen«, sagte Jack. »Ich bin ihr Ehemann und der Vater des Kindes.«
    »Ich muss mit ihr sprechen, nicht mit Ihnen, nur mit ihr«, beharrte Brennan. »Diskutieren Sie nicht mit mir. Sonst gehe ich raus zum Auto, zerr das verdammte Balg hier herein, und dann werden Sie es bitter bereuen, dass Sie mich verärgert haben.«
    »Also gut«, sagte Jack sehr mürrisch, aber er wollte JJ nicht einer zusätzlichen Gefahr aussetzen. Er legte das Telefon auf den Beistelltisch und ging schnell ins Schlafzimmer. Als er die Tür aufstieß, sah er Laurie auf der Bettkante sitzen. Sie hatte sich vorgebeugt, hielt ihren Kopf in den Händen, ihre Ellbogen auf ihre Knie gestützt.
    »Es tut mir leid. Er ist am Telefon und er besteht darauf, mit dir zu sprechen.«
    Laurie nickte, streckte ihren Arm und legte die Hand auf das Telefon, nahm aber nicht gleich ab. Stattdessen holte sie tief Luft, um sich vorzubereiten. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen, als ob sie sich am Abend zuvor einen Vollrausch angetrunken hätte.
    »Hallo«, meldete sie sich und ihre Stimme klang so müde, wie sie sich fühlte.
    »Sagen Sie Ihrem Mann, dass ich nur mit Ihnen sprechen will und mit niemandem sonst, wenn ich anrufe. Ist das klar? Er wollte unbedingt, dass ich mit ihm rede. Sagen Sie ihm, wenn er das noch einmal macht, geschieht dem Gör was. Ihr Kind wird sich in dem Fall von einem Körperteil verabschieden müssen, vielleicht von einem Ohr oder einem Finger. So wie ich gestern Abend bereits sagte. Das Teilchen werde ich Ihnen dann gerne schicken, damit Sie wissen, dass wir es ernst meinen!«
    »Ist mein Kind bei Ihnen?«
    »Nein, diesmal nicht. Er ist draußen im Auto. Aber wenn ich am Nachmittag noch einmal anrufe, werde ich ihn ans Telefon lassen. Jetzt werde ich Ihnen unsere Forderungen nennen. Denken Sie daran – keine Polizei, sonst muss Ihr Kind das ausbaden! Wir wollen eine Million Dollar, aber nicht in bar. Bargeld ist so unhandlich und kann außerdem markiert werden. Wir wollen perfekte Diamanten der Kategorie D im Wert von einer Million Dollar. Die Größe der Diamanten ist uns egal, aber der Wert muss eine Million ergeben. Es ist leicht, sie in New York zu bekommen. Irgendwelche Fragen?«
    »Was machen wir, wenn wir keine Million Dollar haben?«, fragte Laurie sachlich.
    »Sie und Ihr Mann sind Ärzte«, sagte Brennan. »Sie bekommen eine Million zusammen.«
    »Unser ganzes Geld haben wir in dieses Haus gesteckt.«
    »Egal«, sagte Brennan und legte auf.
    Langsam ließ auch Laurie den Hörer sinken und legte auf. Sie sah Jack an. »Konntest du hören, was er gesagt hat?«
    »Ziemlich gut«, sagte Jack.
    »Es klingt, als ob er mir eine Rolle vorspielen würde.«
    »Ich glaube, Grover hatte recht, als er sagte, diese Leute seien Anfänger, und dass das Lösegeld nur von nebensächlicher Bedeutung für sie sei. Warum sonst würde er dermaßen darauf bestehen, ausschließlich mit dir zu sprechen? Er will sicher sein, dass du hier bist und nicht im OCME.«
    »Vielleicht ist das so«, sagte Laurie. Alles, was für sie zählte, war, dass diese Schwachköpfe ihren Sohn gefangen hielten und drohten, ihm etwas anzutun. Sie wünschte sich verzweifelt ihr Kind nach Hause.
    »Kann ich etwas für dich tun?«, fragte Jack.
    »Nein«, antwortete Laurie, die von einer Welle der Mutlosigkeit überflutet wurde.
    »Wie wär’s, wenn du unter die Dusche gehst? Vielleicht möchtest du danach ein Frühstück. Denk dran, gestern Abend haben wir beide nichts gegessen!«
    »Ich bin nicht hungrig.«
    »Das ist der springende Punkt. Also los, vielleicht bekommst du nach dem Duschen Hunger.«
    »Lass mich in Ruhe«, zischte Laurie gereizt. »Ich will nicht duschen oder essen. Ich will nur hier liegen.«
    »Okay«, sagte Jack. »Ich gehe inzwischen runter und sehe nach, ob der Polizist etwas mit dem Anruf anfangen konnte.

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