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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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plötzlich über Tonys Schulter auftauchte. "Nicht schießen!"
    "Es wäre so schön", sagte Tony.
    "Los", drängte Angelo. "Das Gas!" Angelo stellte die schwarze Arzttasche auf die Ecke des Schreibtisches. Mit dem Fuß gab er dem Schreibtischsessel einen Stoß, um ihn aus dem Weg zu haben. Der tote Wachmann rollte aus dem Sessel und fiel auf den Boden. Angelo trat auf den Gang hinaus und blickte nach rechts und links. Er hatte Stimmen gehört.
    Tony ließ die Pistole sinken. Es hatte ihn eine enorme Überwindung gekostet, nicht zu schießen. Er steckte die Waffe in seine Jackentasche, öffnete die schwarze Tasche und holte den Gaszylinder und die Plastiktüte heraus. Als er die Tüte aufgeblasen hatte, trat er zu Laurie, die bis zum Tisch zurückgewichen war.
    "Danach schläft man gut", sagte er.
    Laurie, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, war völlig überrumpelt, als Tony ihr die Plastiktüte über den Kopf stülpte. Gewaltsam wurde sie nach hinten über den Tisch gedrückt. Mit beiden Händen griff sie hinter sich, um sich abzustützen. Dabei stieß sie mit der rechten Hand gegen einen gläsernen Briefbeschwerer. Sie umklammerte ihn, holte von unten aus und schlug ihn Tony in die Leistengegend.
    Tony ließ die Plastiktüte los und griff sich instinktiv an die Genitalien. Nach dem früheren Schlag mit der Aktentasche waren sie besonders empfindlich.
    Laurie nutzte die Gelegenheit, sich die Plastiktüte vom Kopf zu reißen. Der Geruch darin war betäubend süßlich gewesen. Sie rannte an Tony vorbei, der noch immer außer Gefecht war, und auch an Angelo, der vor der Tür Wache gestanden hatte.
    "Verdammt!" rief Angelo. Er rannte hinter Laurie her. Tony, der sich wieder etwas erholt hatte, folgte Angelo humpelnd mit der schwarzen Tasche, der Plastiktüte und dem Gaszylinder.
    Laurie lief den Weg zurück, den sie gekommen war, vorbei an dem Stapel Billigsärge und am Kühlraum. Sie hoffte, auf irgend jemanden von der Putzkolonne zu stoßen – auf irgend jemanden, der ihr helfen konnte.
    Als sie Licht im großen Sektionssaal sah, faßte sie neuen Mut. Ohne anzuhalten, stürmte sie durch die Pendeltür. Grenzenlos erleichtert bemerkte sie einen Mann, der den Boden wischte. "Sie müssen mir helfen!" keuchte sie.
    Der Hausmeister war zusammengefahren, als sie plötzlich hereingestürzt kam.
    "Zwei Männer sind hinter mir her", rief Laurie. Sie rannte zum Waschbecken und schnappte sich eins der großen Seziermesser. Sie wußte, daß es gegen eine Pistole nicht viel ausrichten würde, aber es war die einzige Waffe, die ihr im Moment einfiel.
    Der verdutzte Hausmeister sah sie an, als ob sie übergeschnappt wäre. Aber noch bevor sie weiterreden konnte, prallte die Tür ein zweites Mal auf. Angelo kam mit gezückter Pistole hereingerannt.
    "Es ist aus!" knurrte Angelo schwer keuchend. Hinter ihm stürmte Tony herein, in der einen Hand die schwarze Tasche und die Gasutensilien, in der anderen die Pistole.
    "Was soll das?" rief der Hausmeister. Sein Schreck hatte sich angesichts der Pistolen in Angst verwandelt. Mit beiden Händen packte er den Schrubber, als wollte er sich damit verteidigen.
    Diese Herausforderung genügte; Tony hob seine Pistole und schoß dem Mann in den Kopf. Der Hausmeister taumelte und brach zusammen. Tony trat zu ihm und schoß ein zweites Mal.
    "Wir wollen das Mädchen!" schrie Angelo. "Laß den Hausmeister! Das Gas!"
    Wieder blies Tony die Plastiktüte auf und kam auf Laurie zu.
    Gelähmt vor Entsetzen von dem Anblick, wie der Hausmeister vor ihren Augen erschossen wurde, war Laurie unfähig, Widerstand zu leisten. Das Seziermesser entglitt ihrer Hand und fiel klirrend zu Boden.
    Tony trat hinter sie und zog ihr die Tüte über den Kopf. Nach ein paar Atemzügen des süßlichen Gases griff Laurie nach oben, als wollte sie die Plastiktüte abziehen. Doch es war zu spät. Ihre Beine gaben nach, und sie sank bewußtlos auf den Boden.
    "Lauf raus und hol einen von diesen Kiefernsärgen", befahl Angelo. "Mach schnell!"
    Ein paar Minuten später kam Tony mit einem Sarg, Nägeln und einem Hammer zurück. Er stellte den Sarg neben Laurie. Sie hoben sie hinein und nahmen ihr die Plastiktüte ab. Tony setzte den Deckel auf und wollte den Sarg schon zunageln, als Angelo riet, noch etwas Gas hineinzulassen.
    Tony hielt den Zylinder unter den Deckel und versuchte, den Sarg zu füllen. Im Nu stieg ihm das Gas in die Nase. Er zog die Hand zurück und schloß den Deckel.
    "Mehr krieg ich nicht rein", sagte

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