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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Männer, die hier herumgestanden hatten, bevor Vinnie Dominick erschienen war. Sie gingen jetzt herum und sammelten Pistolen ein. Einer von ihnen brachte Vinnie Lous Waffe, die er bei Angelo gefunden hatte. Vinnie gab sie an Lou weiter.
    Ungläubig blickte Lou auf das Telefon in der einen und seine Pistole in der anderen Hand.
    "Kommen Sie, Lou", sagte Vinnie. "Rufen Sie an. Ich habe leider noch einen anderen Termin, werde also nicht hier sein können, wenn Ihre Männer eintreffen. Außerdem bin ich ein etwas schüchterner Typ und würde mich gar nicht wohl fühlen bei all der Anerkennung, mit der die Stadt mich für den großen Dienst überhäufen würde, den ich ihr getan habe. Sie wissen offenbar, was Mr. Cerino vorhatte, so daß Sie meine Hilfe dabei nicht brauchen. Wenn doch, haben Sie keine Hemmungen, mich anzurufen. Sie wissen ja sicher, wie Sie mich erreichen können."
    Vinnie ging zur Tür und gab seinen Männern ein Zeichen, ihm zu folgen. Als er an Angelo vorbeikam, drehte er sich noch einmal zu Lou um. "Am besten, Sie rufen einen Krankenwagen für Angelo", sagte er. "Er sieht nicht sehr gut aus." Und auf Tony blickend, sagte er: "Für diesen Scheißkerl genügt ja der Leichenwagen draußen." Damit ging er.
    Lou gab Laurie seine Pistole und wählte 911. Er nannte dem Beamten am Telefon seinen Namen und Rang und gab ihm die Adresse. Dann nahm er die Pistole wieder an sich.
    "Wer ist dieser Vinnie?" fragte Laurie.
    "Cerinos Hauptrivale", erklärte Lou. "Er hat wohl herausbekommen, was Cerino vorhatte, und das ist seine Art, ihn hochgehen zu lassen. Sehr wirksam, muß ich schon sagen, mit uns als Zeugen. Außerdem eine clevere Methode, sich die Konkurrenz vom Hals zu schaffen."
    "Sie meinen, Vinnie wußte, daß Cerino hinter all diesen Drogenmorden steckte?" fragte Laurie.
    "Wovon reden Sie nur? Vinnie muß dahintergekommen sein, daß Cerino Patienten umbringen ließ, die vor ihm auf Jordan Scheffields Warteliste für Hornhauttransplantationen standen."
    "Oh, mein Gott!" rief Laurie.
    "Was jetzt noch?" fragte Lou. Nach diesem Abend war sein Bedarf ziemlich gedeckt.
    "Es ist noch viel furchtbarer, als ich dachte", sagte Laurie. "Die Überdosisfälle waren in Wirklichkeit Morde, um an Augen zu kommen. Cerino hat Menschen umbringen lassen, die sich bei der Organbank in Manhattan für eine Organspende hatten registrieren lassen."
    Lou blickte Laurie kurz an. "Er ist ein schlimmerer Psychopath, als ich mir je hätte vorstellen können. Mein Gott, er hat auf beide Seiten Einfluß genommen: auf Angebot und Nachfrage."
    Cerino hob den Kopf aus den Händen. "Was hätte ich tun sollen? Warten wie alle anderen? Ich konnte es mir nicht leisten zu warten. In meiner Branche habe ich jeden Tag, an dem ich nicht sehen konnte, den Tod riskiert. Ist es meine Schuld, daß die Krankenhäuser nicht genug Hornhäute haben?"
    Laurie tippte Lou auf die Schulter. Er drehte den Kopf und sah sie an.
    "Es steckt schon ziemlich viel Ironie in dieser ganzen Geschichte", sagte sie und schüttelte den Kopf. "Wir haben uns gestritten, wessen Serie gesellschaftlich relevanter und damit wichtiger sei, Ihre Gangstermorde oder meine Yuppie-Überdosen, nur um am Ende zu erkennen, daß sie aufs engste zusammenhingen. Es sind nur zwei Seiten ein und derselben gräßlichen Geschichte."
    "Sie können überhaupt nichts beweisen", knurrte Cerino.
    "Oh, wirklich?" sagte Laurie.
     

Epilog
     
    Januar. Mittwoch, 10.15 Uhr
    Manhattan
     
    Lou Soldano stampfte den Schneematsch von seinen Schuhen und betrat das Leichenschauhaus. Er lächelte dem Wachmann im Sicherheitsbüro zu, der ihn nicht anhielt, und ging direkt in den Umkleideraum. Rasch zog er den grünen Sektionskittel über.
    Vor der Tür zum großen Sektionssaal blieb er stehen, setzte die Maske auf und trat dann ein. Sein Blick wanderte von einem Ende zum andern und musterte die Personen an den Tischen. Schließlich entdeckte er eine vertraute Gestalt, die auch der weite Kittel, Schürze und Haube nicht verbergen konnten.
    Er ging zu dem Tisch hinüber und sah zu. Lauries Arme steckten bis zu den Ellbogen in einer riesigen Leiche. Sie war ganz bei der Sache.
    "Ich wußte gar nicht, daß hier auch Walfische obduziert werden", sagte Lou.
    Laurie blickte auf. "Hallo, Lou", begrüßte sie ihn freundlich.
    "Können Sie mir mal die Nase kratzen?" Sie wandte sich vom Tisch ab und schloß die Augen, als Lou ihrer Bitte nachkam.
    "Etwas tiefer", sagte sie. "Ahhh. Das tut gut." Sie öffnete die Augen

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