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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Lou machte die Tür auf der Fahrerseite auf und tastete sich an der Lenkradsäule entlang. Seine Finger berührten die Schlüssel, die noch im Zündschloß steckten.
    "Gott sei Dank", sagte er. "Sie stecken. Steigen Sie ein."
    Laurie stieg auf der Beifahrerseite ein. Lou saß bereits hinter dem Lenkrad.
    "Wenn ich das Ding starte", flüsterte Lou eindringlich, "sind wir schnell draußen. Aber vielleicht sind wir noch nicht in Sicherheit. Es könnte eine Schießerei geben. Besser, Sie gehen nach hinten und legen sich auf den Boden."
    "Fahren Sie endlich los!" drängte Laurie.
    "Kommen Sie", sagte Lou. "Seien Sie nicht unvernünftig."
    "Sie sind derjenige, der unvernünftig ist", fuhr Laurie ihn an.
    "Fahren Sie endlich!"
    "Niemand fährt irgendwohin!" sagte eine Stimme links von Lou.
    Laurie und Lou blickten aus dem Fenster der Fahrertür. In der Dunkelheit standen mehrere Männer, die Hüte tief in die Stirn gezogen. Eine Taschenlampe wurde angeknipst und tanzte über Lous Gesicht, dann über das von Laurie. Beide blinzelten in das grelle Licht.
    "Raus aus dem Wagen", befahl dieselbe Stimme. "Alle beide."
    Laurie und Lou kletterten aus dem Wagen. In dem grellen Licht, das sie beleuchtete, konnten sie die Männer nicht erkennen, aber es schienen drei zu sein.
    "Zurück zum Büro", befahl dieselbe Stimme.
    Entmutigt trotteten Laurie und Lou zurück. Keiner sagte ein Wort. Keiner mochte an Cerinos Zorn denken.
    Im Büro herrschte immer noch Chaos. Noch hing der Rauch schwer in der Luft. Einer von Cerinos Gorillas hatte seinem Boß in den Schreibtischsessel geholfen. Angelo saß immer noch mit dem Rücken an der Wand auf dem Boden. Er wirkte wirr, und aus einem Mundwinkel lief Blut über sein Kinn.
    Jemand hatte eine Lampe besorgt, so daß das Ausmaß des Schadens zu erkennen war. Laurie war überrascht, wie viel verbrannt war. Ihr altes Pharmakologielehrbuch hatte recht; dort hatte es geheißen, Ethylen sei leicht entzündlich, und das war nicht übertrieben. Sie beide hatten Glück gehabt, daß sie nicht schwerer verletzt worden waren.
    Laurie und Lou mußten sich auf dieselben Stühle setzen, auf denen sie noch vor wenigen Minuten gesessen hatten. Lauries Blick fiel auf die verkohlten Überreste Tonys. Sie verzog das Gesicht und sah weg.
    "Mein Auge tut weh", jammerte Paul.
    Laurie schloß die Augen. Sie mochte gar nicht daran denken, welche Folgen es haben würde, daß sie das Ethylen entzündet hatte.
    "Warum hilft mir niemand?" rief Paul.
    Laurie öffnete die Augen wieder. Irgend etwas stimmte nicht. Niemand rührte sich. Die drei Männer, die sie zurück in das Büro gebracht hatten, beachteten Cerino gar nicht. Sie beachteten überhaupt niemanden.
    "Was geht hier vor?" flüsterte Laurie Lou zu.
    "Ich weiß es nicht", sagte er. "Irgendwas ist hier sehr merkwürdig."
    Laurie beobachtete die drei Männer. Sie wirkten völlig unbeteiligt, betrachteten gelangweilt ihre Fingernägel, rückten ihre Krawatte zurecht. Sie hatten keinen Finger gerührt, irgend jemandem zu helfen. Als Laurie zur anderen Seite blickte, sah sie den Mann, der in das Büro gerannt war, nachdem sie und Lou es verlassen hatten. Er saß auf einem Stuhl, den Kopf auf die Hände gestützt, und blickte zu Boden.
    Laurie hörte Schritte, die näher kamen. Durch die herausgesprengte Tür sah sie das auf und ab tanzende Licht mehrerer Taschenlampen.
    Kurz darauf erschien ein ziemlich eleganter, gutaussehender Mann in der Tür. Er blieb stehen, um den Schauplatz zu mustern. Er trug einen dunklen Kaschmirmantel über einem Nadelstreifenanzug. Das Haar war glatt nach hinten gekämmt.
    "Mein Gott, Cerino", sagte er spöttisch. "Was hast du denn angerichtet?"
    Laurie sah Cerino an. Cerino gab keine Antwort; er rührte sich nicht einmal.
    "Das gibt’s doch nicht", sagte Lou.
    Lauries Kopf fuhr herum. Sie blickte Lou an und sah den Schock auf seinem Gesicht. "Was ist los?" fragte sie.
    "Ich wußte, daß da irgendwas läuft", sagte Lou.
    "Was denn?"
    "Es ist Vinnie Dominick", sagte Lou.
    "Wer ist Vinnie Dominick?"
    Vinnie schüttelte den Kopf, als er sah, was von Tony übriggeblieben war, dann trat er zu Lou. "Detective Soldano", sagte er.
    "Wie praktisch, daß Sie hier sind." Er holte ein Mobiltelefon aus der Manteltasche und reichte es Lou. "Ich denke, Sie möchten Ihre Kollegen verständigen und fragen, ob sie nicht herkommen wollen. Sicher würde sich der Staatsanwalt gern ausführlich mit Paul Cerino unterhalten."
    Im Hintergrund sah Laurie die drei

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