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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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geworden war, war entsetzt, wie wenig Jack von der Stadt kannte. Sie versprach, ihm auf jeden Fall einmal die berühmten, vom Metropolitan Museum of Art nachgebauten Klöster zu zeigen, spätestens wenn der Frühling kam. »Es wird dir gefallen.«
    »Ich freue mich jetzt schon.«

 
     
    23. Kapitel
     
    Montag, 25. März 1996, 7.30 Uhr
    Jack war wütend auf sich, weil er es am Samstag nicht geschafft hatte, sich ein neues Fahrrad zu kaufen; dabei hätte er durchaus Zeit gehabt. Also mußte er ein weiteres Mal mit der U-Bahn fahren. Er hatte kurz überlegt, ob er nicht besser nach Manhattan joggen sollte. Was ihn letztendlich davon abhielt, war, daß er im Büro keine Kleidung zum Wechseln hatte. Um wenigstens für die Zukunft gerüstet zu sein, packte er sich eine Tasche mit frischen Sachen zurecht und ging zur Bahn.
    Da er von der First Avenue kam, betrat er das Institut durch den Haupteingang. Überrascht registrierte er, wie viele Familien im äußeren Rezeptionsbereich warteten. Es war absolut ungewöhnlich, so früh am Morgen im Institut schon so viele Menschen anzutreffen. Irgend etwas mußte passiert sein. Die Frau am Empfang drückte den Türöffner. Jack steuerte schnurstracks den Raum an, in dem die Tagespläne erstellt wurden. An dem Tisch, an dem in der vergangenen Woche Laurie gesessen hatte, saß nun George Fonthworth, ein kleiner, etwas übergewichtiger Mann, von dessen ärztlicher Kunst Jack eine ziemlich schlechte Meinung hatte. Er war oberflächlich und übersah oft wichtige Befunde.
    Jack ignorierte George und ging hinüber zu Vinnie, der wie üblich in seine Zeitung vertieft war.
    »Weißt du, warum im Identifizierungsbereich so viele Leute sind?« fragte Jack, während er Vinnies Zeitung beiseite schob. »Weil sich im Manhattan General eine mittlere Katastrophe ereignet hat«, antwortete George anstelle von Vinnie, der Jack nur einen mißbilligenden Blick zuwarf. »Was für eine Kastastrophe?« George klopfte auf den Aktenstapel auf seinem Tisch. »Jede Menge Meningokokken-Fälle«, sagte er. »Könnte sein, daß eine Epidemie im Anmarsch ist. Bisher haben wir acht Tote.« Jack stürzte auf Georges Schreibtisch zu und schnappte sich wahllos eine der Akten. Er suchte den Ermittlungsbericht und überflog die Daten. Es war die Akte von einem gewissen Robert Caruso, der als Krankenpfleger in der Orthopädischen Abteilung des Manhattan General gearbeitet hatte.
    Jack schleuderte die Akte zurück auf den Tisch und hastete zu den Büros der Pathologie-Assistenten. Zu seiner Erleichterung war Janice noch an ihrem Arbeitsplatz; wie immer machte sie Überstunden.
    Sie sah furchtbar aus. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte so erledigt, daß man sie für eine mißhandelte Frau hätte halten können. Als sie Jack sah, ließ sie ihren Kugelschreiber fallen, lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Vielleicht muß ich mir bald einen neuen Job suchen«, seufzte sie. »Lange halte ich das nicht mehr aus. Gott sei Dank habe ich morgen und übermorgen frei.«
    »Was ist denn passiert?« fragte Jack.
    »Begonnen hat das Drama schon während der letzten Schicht«, erklärte Janice. »Der erste Fall ist uns gestern abend gegen halb sieben gemeldet worden. Der Patient war um sechs gestorben.«
    »Ein Patient von der Orthopädischen Station?« fragte Jack. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich hatte eben die Akte eines Krankenpflegers von der Orthopädischen Abteilung in der Hand.«
    »Ja, das war Mr. Caruso«, sagte Janice und gähnte. Sie entschuldigte sich und fuhr fort: »Kurz nachdem ich gestern abend um elf hier angetreten bin, ging es Schlag auf Schlag. Ich bin pausenlos angerufen worden. Die ganze Nacht bin ich nur hin- und hergefahren. Ich bin vor zwanzig Minuten aus dem Manhattan General zurückgekommen. Eins sage ich Ihnen: Das ist schlimmer als alle Fälle der vergangenen Woche. Eine der Toten ist ein neunjähriges Mädchen. Ist das nicht grauenhaft?«
    »War sie mit dem ersten Opfer verwandt?«
    »Ja, sie war seine Nichte.«
    »Hat sie ihren Onkel im Krankenhaus besucht?«
    »Ja, gestern mittag. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, daß das irgendwas mit ihrem Tod zu tun hat? Sie ist gerade mal zwölf Stunden nach dem Besuch gestorben.«
    »Unter bestimmten Umständen können Meningokokken extrem gefährlich sein und ganz schnell zum Tod führen«, entgegnete Jack. »Es ist durchaus möglich, daß ein Mensch innerhalb weniger Stunden nach der Infektion stirbt.«
    »Im Krankenhaus herrscht

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