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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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versucht, den Lieferwagen aufzubrechen - und zwar während er auf dem Fahrersitz gesessen hatte! Der Autoknacker hatte sich mit einer flachen Eisenstange an der Beifahrertür zu schaffen gemacht. Als es ihm gerade gelungen war, die Stange zwischen der Scheibe und dem Türrahmen hindurchzuschieben, hatte Jack an das Fenster geklopft und dem Einbrecher einen kräftigen Schrecken eingejagt. Der Kerl hatte sofort das Weite gesucht.
    Obwohl es wenig half, lutschte Jack regelmäßig eine von seinen Halspastillen. Das Schlucken tat ihm immer mehr weh, und inzwischen hatte er auch noch zu husten angefangen. Es war eher ein trockener, stoßweiser Husten, doch das ständige Hüsteln und Räuspern reizte seinen Hals immer heftiger. Obwohl in der Packungsbeilage pro Tag nur zwei Rimantadin empfohlen wurden, hatte er sich, als er den ersten Hustenreiz gespürt hatte, vorsichtshalber eine dritte genehmigt.
    Er wollte sich gerade eingestehen, daß sein Trick mit dem Paket ein Flop gewesen war, als seine Geduld doch noch belohnt wurde. Zuerst war ihm der Mann gar nicht aufgefallen, denn er kam zu Fuß, und damit hatte Jack nicht gerechnet. Er trug eine abgewetzte Skijacke aus Nylon und hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Auf die gleiche Weise versuchten zu Jacks Verwunderung die meisten Kunden des obskuren Ladens ihr Gesicht zu verbergen. Als der Mann wieder aus dem Laden trat, hatte er das Paket unter dem Arm. Trotz des Dämmerlichts und der relativ großen Entfernung erkannte Jack deutlich die Aufkleber.
    Nun war eine schnelle Entscheidung gefragt, denn der Mann entschwand eiligen Schrittes in Richtung Bowery. Jack hatte bei seiner Planung keinen Gedanken daran verschwendet, möglicherweise einen Fußgänger verfolgen zu müssen; jetzt war er hin- und hergerissen, ob er aus dem Wagen springen und dem Mann hinterherlaufen oder ob er ihn lieber mit dem Lieferwagen verfolgen sollte.
    Er kam zu dem Schluß, daß ein langsam durch die Straßen schleichender Lieferwagen wesentlich schneller auffallen würde als ein Fußgänger. Deshalb stieg er aus und folgte dem Mann in sicherer Entfernung. Als dieser rechts in die Eldridge Street einbog, legte Jack bis zur Straßenecke einen Zahn zu. Dort lugte er vorsichtig um das Eckhaus und sah im letzten Moment, wie der Mann etwa hundert Meter weiter ein Gebäude auf der anderen Straßenseite betrat.
    Jack stürmte hinüber. Wie die Nachbarhäuser hatte auch dieses fünf Stockwerke. Auf jeder Etage gab es zwei große Fenster, neben denen sich jeweils rechts und links zwei kleine Schiebefenster befanden. An der linken Seite des Hauses war eine zickzack-förmige Feuertreppe angebracht, die etwa drei Meter über dem Bürgersteig in einer Leiter endete, an der ein Gegengewicht hing. Die Gewerbefläche im Erdgeschoß stand leer. Ein Schild im Schaufenster teilte mit, daß die Räume zu vermieten seien. Außer im ersten Stock war es überall dunkel. Jack hatte den Eindruck, daß sich dort kein Büro, sondern eher eine Wohnung befand. Allerdings war er sich nicht sicher, denn er konnte weder Gardinen noch irgendwelche anderen Anzeichen entdecken, die auf eine häusliche Atmosphäre hindeuteten. Während er noch das Gebäude inspizierte und überlegte, was er als nächstes tun sollte, ging im fünften Stock das Licht an. Im nächsten Augenblick sah er, wie jemand eines der kleinen Schiebefenster öffnete, doch er konnte nicht erkennen, ob es der Mann war, den er verfolgt hatte. Allerdings vermutete er das. Er vergewisserte sich noch einmal, ob ihn auch niemand beobachtete, und steuerte dann eiligst auf die Tür zu, durch die der Mann verschwunden war. Als er sich leicht dagegen stemmte, sprang sie auf. Vorsichtig trat er ein und fand sich in einer kleinen Eingangshalle wieder, an deren linker Seite sich vier Briefkästen befanden. Nur zwei der Kästen waren mit Namen versehen. In der ersten Etage wohnte ein gewisser G. Heilbrunn. Der Mieter der fünften Etage hieß R. Overstreet. Nichts deutete auf Frazer Labs hin.
    Neben der Sprechanlage waren vier Klingeln angebracht. Jack überlegte, ob er einfach im fünften Stock klingeln sollte, doch ihm fiel absolut nichts Vernünftiges ein, womit er seinen Besuch hätte rechtfertigen können. Er zermarterte sich mehrere Minuten lang das Hirn, und dann sah er plötzlich, daß der Briefkasten für die fünfte Etage unverschlossen zu sein schien. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen, die zu dem Flur mit dem Fahrstuhl führte. Jack bekam einen

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