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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bleiben, oder wollen Sie mich begleiten?«
    »Ich denke, ich werde Sie begleiten, wenn Sie nichts dagegen haben«, erwiderte Clint.
    »Ach, übrigens«, sagte Calvin zu Jack. »Oben hat sich eine ganze Horde von Reportern versammelt, die wie Bluthunde um unser Institut herumstreunen. Ich möchte nicht, daß Sie auf eigene Faust irgendwelche Presseerklärungen abgeben. Sämtliche Verlautbarungen des Gerichtsmedizinischen Instituts gehen über den Tisch von Mrs. Donnatello und ihrer Presseabteilung.«
    »Ich würde nicht im Traum darauf kommen, mit irgendwelchen Leuten von der Presse zu reden«, versicherte Jack. Calvin marschierte zum nächsten Tisch. Clint blieb ihm dicht auf den Fersen.

 
     
    11. Kapitel
     
    Donnerstag, 21. März 1996, 9.30 Uhr
    Mr. Lagenthorpe, hören Sie mich?« rief Dr. Doyle seinem Patienten ins Ohr. Donald Lagenthorpe, ein achtunddreißig Jahre alter Afroamerikaner, der als Ingenieur in einer Ölraffinerie arbeitete, litt unter chronischem Asthma. An diesem Morgen hatten seine Atembeschwerden ihm so sehr zu schaffen gemacht, daß er schon um kurz nach drei aufgewacht war. Zunächst hatte er den Asthmaanfall mit den üblichen Medikamenten zu bekämpfen versucht, die er zu Hause hatte. Doch als das nicht half, hatte er sich um vier in die Notaufnahme des Manhattan General bringen lassen. Nachdem auch die stärkeren Medikamente gegen besonders akute Attacken nicht gewirkt hatten, war um viertel vor fünf Dr. Doyle verständigt worden.
    Donald schlug die Augen auf. Er hatte nicht geschlafen, er hatte nur versucht, sich etwas auszuruhen. Der Asthmaanfall war beängstigend gewesen und hatte ihn völlig erschöpft. »Wie geht es Ihnen?« fragte Dr. Doyle. »Ich weiß, was Sie durchgemacht haben. Sie müssen sehr müde sein.« Dr. Doyle war einer der wenigen Ärzte, die es verstanden, ihren Patienten wirkliche Anteilnahme entgegenzubringen; er vermittelte ihnen das Gefühl, er leide ebenso wie sie.
    Donald nickte, um dem Arzt mitzuteilen, daß es ihm halbwegs gutgehe. Er hatte eine Atemmaske vor dem Gesicht und konnte deshalb nicht richtig sprechen.
    »Ich möchte, daß Sie für ein paar Tage im Krankenhaus bleiben«, sagte Dr. Doyle. »Diesmal war es ganz schön schwierig, Ihre Asthmaattacke in den Griff zu bekommen.« Donald nickte erneut. Er bezweifelte nicht im geringsten, was der Doktor da sagte.
    »Ich möchte Sie noch für eine Weile mit intravenösen Infusionen behandeln«, erklärte Dr. Doyle.
    Donald nahm die Atemmaske von seinem Gesicht. »Kann ich die Infusionen nicht auch zu Hause bekommen?« fragte er. So dankbar er gewesen war, daß ihm das Krankenhaus in seiner Notsituation geholfen hatte, so sehr zog es ihn jetzt, da er wieder halbwegs normal atmen konnte, zurück nach Hause. Dort konnte er wenigstens einen Teil seiner Arbeit erledigen. Wie immer hatte ihn dieser Asthmaanfall zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt niedergestreckt. In der nächsten Woche mußte er zurück nach Texas, um die Arbeit auf den Ölfeldern voranzubringen.
    »Ich weiß ja, daß Sie nicht gern im Krankenhaus liegen«, erwiderte Dr. Doyle. »Mir würde es genauso gehen. Aber ich denke, unter diesen Umständen ist es wirklich das beste. Wir werden Sie so schnell wie möglich nach Hause lassen. Aber ich will Ihnen nicht nur weiterhin Ihre Infusionen verabreichen, sondern möchte auch, daß Sie im Moment nur vollkommen reine Luft einatmen. Die Luft muß von Staubpartikeln frei sein und einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgehalt haben. Außerdem möchte ich Ihre Atemfrequenz vorläufig unter Kontrolle haben. Wie ich Ihnen ja vorhin erklärt habe, atmen Sie noch nicht wieder völlig normal.«
    »Was glauben Sie, wie lange ich noch hierbleiben muß?«
    »Höchstens ein paar Tage«, versuchte Dr. Doyle ihn aufzumuntern.
    »Aber ich muß zurück nach Texas«, erklärte Donald. »Ach, tatsächlich?« rief Dr. Doyle erstaunt. »Wann waren Sie denn zuletzt da unten?«
    »Vergangene Woche erst«, erwiderte Donald. »So«, sagte Dr. Doyle und dachte angestrengt nach. »Sind Sie in Texas mit irgend etwas Außergewöhnlichem in Berührung gekommen?«
    »Höchstens mit der texanisch-mexikanischen Küche«, antwortete Donald und versuchte zu lächeln.
    »Sie haben sich also nicht etwa neue Haustiere oder etwas in der Art zugelegt?« hakte Dr. Doyle nach. Wenn man es mit chronisch Asthmakranken zu tun hatte, war es immer wieder schwer herauszufinden, was genau die Attacken verursachte. Oft wurden sie durch Allergien

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