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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kampagnen zur Präsentation an.« Terese entschuldigte sich und ging zu einer Frau, die an einem der Zeichentische arbeitete. Während die beiden sich unterhielten, ließ Jack seinen Blick durch den Raum schweifen. Es überraschte ihn, daß es kaum Trennwände gab. Neben dem riesigen Studio verfügte die Agentur nur über wenige separate Zimmer, die sich alle an der Seite befanden, an der die Fahrstühle waren. »Alice wird das Material gleich bringen«, sagte Terese, als sie wieder neben Jack stand. »Wollen wir solange in Colleens Büro gehen?«
    Sie führte ihn in einen der separaten Räume und knipste das Licht an. Im Vergleich zu dem Studio war das fensterlose Büro so winzig, daß man Platzangst bekommen konnte. Es war vollgestopft mit Papieren, Büchern, Magazinen und Videobändern. Darüber hinaus standen einige mit dickem Zeichenpapier ausgestattete Staffeleien herum.
    »Colleen hat sicher nichts dagegen, wenn ich auf ihrem Schreibtisch etwas Platz schaffe«, sagte Terese, während sie einen Stapel orangefarbenes Pauspapier zur Seite räumte. Danach stellte sie einen Armvoll Bücher auf dem Boden ab. Sie war gerade damit fertig, als Alice Gerber den Raum betrat. Nachdem Terese ihre Kollegin mit Jack bekannt gemacht hatte, bat sie Alice, ein paar von den Ideen für den Werbespot vorzuführen, die sie im Laufe des Tages entwickelt hatten. Jack fand den Entstehungsprozeß als solchen interessanter als den Inhalt der Kampagne. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, wie Werbespots eigentlich zustande kamen. Jetzt sah er zum erstenmal, wieviel Kreativität und Arbeit darin steckte. Alice’ Vorführung dauerte etwa eine Viertelstunde. Als sie fertig war, sammelte sie ihre Unterlagen ein und wartete auf weitere Instruktionen. Terese bedankte sich und schickte sie zurück an ihren Zeichentisch. »Das war’s«, sagte Terese. »Was halten Sie davon?«
    »Ich bin beeindruckt, was für eine ungeheure Mühe Sie sich mit diesen Kampagnen geben«, erwiderte Jack. »Eigentlich interessiert mich vor allen Dingen, was Sie inhaltlich von den Spots halten«, insistierte Terese. »Wie finden Sie zum Beispiel die Idee, Hippokrates in ein Krankenhaus gehen und dort den Orden für gute Behandlung verleihen zu lassen?« Jack zuckte mit den Achseln. »Ich halte mich nicht gerade für geeignet, einen Werbespot konstruktiv zu kritisieren.«
    »Hilfe! Das darf nicht wahr sein!« stöhnte Terese und verdrehte die Augen. »Ich will doch nur die Meinung eines ganz normalen Durchschnittsmenschen hören. Dies ist kein Quiz für Intellektuelle! Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden den Spot im Fernsehen sehen.«
    »Ich glaube, ich fände ihn ziemlich clever«, gestand Jack. »Würde er Ihnen das Gefühl vermitteln, daß Sie im National-Health-Krankenhaus gut aufgehoben sind, weil die Nosokomial-Infektionsrate dort niedrig ist?«
    »Vermutlich ja«, erwiderte Jack.
    »Okay«, sagte Terese. Sie mußte sich zusammenreißen, um nicht die Geduld zu verlieren. »Haben Sie vielleicht noch andere Ideen? Was könnte man sonst noch thematisieren?« Jack dachte ein paar Minuten nach. »Man könnte etwas über Oliver Wendell Holmes und Joseph Lister machen.«
    »War Holmes nicht ein Dichter?«
    »Er war auch Arzt. Er und Lister haben mehr als sonst irgend jemand dafür gesorgt, daß Ärzte sich die Hände waschen, bevor sie von einem Patienten zum nächsten gehen. Natürlich hat auch Semmelweis dazu beigetragen. Aber egal - im Kampf gegen die im Krankenhaus verursachten Infektionen war das Händewaschen wahrscheinlich die wichtigste Lektion, die Ärzte und Schwestern lernen mußten.«
    »Hmm. Klingt interessant. Ich mache gern kleine Fortsetzungsgeschichten. Ich muß Alice davon erzählen, damit sie sofort jemanden mit der Recherche beauftragt.«
    Jack folgte Terese und beobachtet sie, während sie mit Alice sprach. Nach ein paar Minuten hatten sie ihre Unterhaltung beendet. »Alles klar«, sagte sie. »Los, gehen wir!«
    Im Fahrstuhl machte sie einen neuen Vorschlag. »Wie wär’s, wenn wir uns jetzt auch noch Ihren Arbeitsplatz ansehen? Meinen habe ich Ihnen gezeigt - jetzt können Sie sich revanchieren.«
    »Da gibt es nichts zu sehen, was Sie interessieren würde«, entgegnete Jack. »Das können Sie mir glauben.«
    »Lassen wir es auf einen Versuch ankommen!«
    »Es ist kein angenehmer Ort«, beharrte Jack. »Ich brenne aber darauf, Ihr Institut mal von innen zu sehen. Ich kenne Leichenhallen nur aus dem Kino. Wer weiß - vielleicht kommen

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