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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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stieß auf den Namen ihrer Schwester. Sie hatte die gleiche Adresse wie die Verstorbene. Er schrieb sich die Telefonnummer auf.
    Anschließend machte er sich auf die Suche nach Vinnie und traf ihn vor dem Kühlraum, wo er die Leiche von Lagenthorpe deponiert hatte.
    »Wo sind die Proben von den beiden Fällen?«
    »Die sind alle sicher in meiner Obhut«, sagte Vinnie. »Ich will sie diesmal selbst nach oben bringen«. »Wirklich?« Vinnie war enttäuscht. Wenn er die Proben auf die verschiedenen Labors verteilte, bot sich immer eine gute Gelegenheit für eine kleine Kaffeepause.
    Mit sämtlichen Proben und den Autopsie-Akten gewappnet, machte Jack sich auf den Weg zu seinem Büro, wobei er einen kleinen Umweg einlegte. Zuerst steuerte er das Mikrobiologie-Labor an, um mit Agnes Finn zu sprechen. »Ihre Tularämie-Diagnose hat mich schwer beeindruckt«, sagte Agnes.
    »Danke«, erwiderte Jack. »Für diesen Treffer habe ich schon jede Menge Komplimente eingeheimst.«
    »Haben Sie heute auch wieder etwas für mich?« fragte Agnes, als sie die Proben sah, die Jack im Arm hatte. »Ja.« Jack suchte die Probe von Maria Lopez heraus und stellte sie auf Agnes’ Schreibtisch. »Wahrscheinlich auch wieder Tularämie. Und dann kommt noch eine Probe. Laurie Montgomery ist noch nicht ganz fertig. Ich möchte, daß beide Proben auf Tularämie getestet werden.«
    »Das dürfte kein Problem sein. Das Speziallabor brennt regelrecht darauf, den Fall Hard weiterzuverfolgen. Wahrscheinlich bekomme ich die Ergebnisse sogar noch heute. Was haben Sie sonst noch?«
    »Bei diesem Fall stehe ich vor einem absoluten Rätsel«, sagte Jack, während er diverse Proben von Lagenthorpe auf Agnes’ Tisch stellte. »Ich habe keine Ahnung, an welcher Krankheit dieser Mann gestorben ist. Das einzige, was ich weiß, ist, daß es weder Pest noch Tularämie war.«
    Jack berichtete Agnes alles, was er über den Fall wußte. Besonders hellhörig nahm sie zur Kenntnis, daß in der Gram-Färbung des Sputums keine Bakterien gefunden worden waren. »Haben Sie auch in Erwägung gezogen, daß es ein Virus sein könnte?« fragte sie.
    »Ja«, sagte Jack. »Das heißt, soweit mir mein begrenztes Wissen über Infektionskrankheiten dies erlaubt. Mir ist vor allem das Hantavirus in den Sinn gekommen, allerdings habe ich kaum Hämorrhagien entdeckt.«
    »Ich werde die Gewebeproben einem Virus-Screening unterziehen«, schlug Agnes vor.
    »Und ich werde ein paar Fachbücher wälzen«, entgegnete Jack. »Vielleicht kommt mir dabei eine neue Idee.«
    »Sie wissen ja, wo Sie mich finden«, sagte Agnes. Jack fuhr hinauf in den fünften Stock und ging zum Histologie-Labor.
    »Hey, Mädchen, wacht auf! Wir haben Besuch!« rief ein Labormitarbeiter, woraufhin sich lautes Gelächter erhob. Jack grinste. Es bereitete ihm jedesmal Freude, dem Histologie-Labor einen Besuch abzustatten. Die Frauen, die dort arbeiteten, schienen immer bestens gelaunt. Vor allem Maureen O’Conner hatte es ihm angetan. Sie war ein vollbusiger Rotschopf und hatte meistens ein teuflisches Funkeln in den Augen. Er freute sich, als er sie in einer Ecke an der Laborbank entdeckte. Ihr Laborkittel war mit Flecken übersät, die in sämtlichen Regenbogenfarben schillerten.
    »Na, Dr. Stapleton«, rief sie in ihrem derben, aber angenehmen Akzent, »was können wir für Sie tun?«
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten«.
    »Einen Gefallen sollen wir Ihnen tun«, wiederholte Maureen seine Worte. »Habt ihr das gehört? Wir sollen uns schnell überlegen, was wir als Gegenleistung verlangen.« Neuerliches Gelächter. Es war allgemein bekannt, daß Jack und Chet im Institut die einzigen unverheirateten Ärzte waren, und die Frauen aus dem Histologie-Labor hatten ihren Spaß daran, die beiden aufzuziehen.
    Jack stellte seine Probefläschchen ab und sortierte sie, wobei er die Proben von Lagenthorpe auf der einen Seite des Tisches aufreihte und die von Lopez auf der anderen. »Von Lagenthorpe hätte ich gern einige Gefrierschnitte«, sagte er. »Ein paar von jedem Organ reichen. Natürlich möchte ich auch ein paar normale Schnitte haben.«
    »Wie sieht es mit Färbungen aus?« fragte Maureen.
    »Nur das Übliche.«
    »Suchen Sie denn nach etwas Bestimmten?« hakte Maureen nach.
    »Nicht direkt. Wir haben es wohl mit irgendeiner Art von Mikrobe zu tun. Mehr kann ich Ihnen leider auch nicht sagen.«
    »Okay, wir geben Ihnen Bescheid«, versicherte Maureen. »Ich mache mich sofort an die Arbeit.«
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