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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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für uns Labormitarbeiter äußerst gefährlich. In aerosoler Form sind die Bakterien höchst ansteckend. Sie sind noch schlimmer als die Tularämiebakterien.«
    »Ja, Sie sollten sehr vorsichtig sein«, ermahnte Jack seine Kollegin.

 
     
    17. Kapitel
     
    Freitag, 22. März 1996, 12.15 Uhr
    Helen Robinson strich sich hastig mit der Bürste durchs Haar. Sie war ziemlich aufgeregt. Gerade hatte sie das Telefonat mit ihrer wichtigsten Kontaktperson im Hauptsitz der National Health beendet, und jetzt wollte sie so schnell wie möglich mit Robert Barker darüber sprechen. Sie wußte, daß ihre Neuigkeiten ihm sehr gefallen würden.
    Helen hatte ihr Verhältnis zu Robert im vergangenen Jahr aufmerksam gepflegt. Sie hatte mit ihrem Schmusekurs begonnen, als bekanntgeworden war, daß Robert möglicherweise in die Firmenleitung aufsteigen würde. Da ihr Gefühl ihr sagte, daß der Mann zumindest im Geiste einem Seitensprung nicht abgeneigt war, hatte sie es darauf angelegt, seine Phantasie anzuheizen. Das war nicht gerade schwer gewesen, doch sie wußte, daß sie einen gefährlichen Weg eingeschlagen hatte. Sie wollte ihn zwar in Fahrt bringen, aber nur so weit, daß sie nicht gezwungen war, ihn eines Tages womöglich in die Schranken weisen zu müssen. Eigentlich fand sie sein Äußeres ziemlich abstoßend. Das Ziel, das sie im Auge hatte, war Roberts Position in der Firma. Sie wollte zur Leiterin der Kundenbetreuung avancieren, und im Grunde wußte sie nicht, was dagegen sprechen sollte, daß sie dieses Ziel auch erreichte. Ihr einziges Problem bestand darin, daß sie jünger war als die anderen Mitarbeiter in der Abteilung.
    »Helen, meine Liebe, komm rein!« rief Robert, als sie mit todernster Miene sein Büro betrat. Er sprang sofort auf und schloß die Tür.
    Helen ließ sich wie immer auf der Lehne von einem der Stühle nieder. Ihr entging nicht, daß das Foto von Roberts Frau wieder einmal umgedreht auf dem Schreibtisch lag.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Kaffee?« fragte Robert, nahm Platz und starrte sie an wie immer.
    »Ich habe gerade mit Gertrude Wilson von der National Health gesprochen«, begann Helen. »Sie ist eine meiner verläßlichsten Kontaktpersonen. Übrigens ist sie auch ein Fan von Willow and Heath.«
    »Hm, klingt gut«, murmelte Robert.
    »Sie hat mir zwei interessante Dinge anvertraut«, erklärte Helen. »Zum einen schneidet das New York Hauptkrankenhaus der National Health im Hinblick auf diese sogenannten Nosokomialinfektionen im Vergleich mit ähnlichen Kliniken angeblich ziemlich gut ab.«
    »Gut«, murmelte Robert erneut.
    »Die National Health hat sämtliche Empfehlungen des Centers for Disease Control und der staatlichen Überwachungskommission befolgt«, fuhr Helen fort.
    Robert schüttelte bedächtig den Kopf; er wirkte, als sei er gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht und müsse seinem strapazierten Hirn Zeit lassen, die Worte von Helen zu verarbeiten. »Moment mal«, sagte er dann und sah in eine andere Richtung, um sich besser konzentrieren zu können. »Das klingt doch wohl eher nach schlechten Nachrichten.«
    »Hören Sie sich meine Geschichte doch erst mal zu Ende an«, forderte Helen. »Die National Health hat zwar insgesamt im Hinblick auf Nosokomialinfektionen eine gute Statistik vorzuweisen, doch in letzter Zeit gab es in der New Yorker Klinik ein paar Probleme, auf die sie äußerst empfindlich reagieren und die sie um keinen Preis an die Öffentlichkeit durchsickern lassen wollen. Dabei geht es vor allem um drei Ereignisse. Das eine betrifft einen massiven Ausbruch von Staphylokokken auf verschiedenen Intensivstationen. Es kam heraus, daß etliche Krankenschwestern und -pfleger von dem Erreger befallen waren. Glücklicherweise konnten sie durch die Gabe von Antibiotika geheilt werden. Eins kann ich Ihnen sagen: Wenn Sie diese Geschichte hören, bekommen Sie es mit der Angst zu tun.«
    »Und was war noch los?« fragte Robert, immer noch bedacht, Helen nicht anzusehen. »Bei einem der Fälle waren ebenfalls Bakterien im Spiel«, erklärte Helen. »Allerdings welche, die ihren Ursprung in der Küche hatten. Danach haben jede Menge Patienten Durchfall bekommen. Ein paar sind sogar gestorben. Und dann gab es auch noch eine Hepatitis-Epidemie unter den Patienten. Dabei sind ebenfalls ein paar Menschen gestorben.«
    »Klingt nicht gerade so, als könnten sie auf ihre Statistik besonders stolz sein«, bemerkte Robert.
    »Doch«, widersprach Helen. »Wenn man die Zahlen der

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