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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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die Ein- und Austrittsstellen der Kugeln. Als er Jack sah, reichte er seinem Gehilfen Sal die Kamera und zog Jack zur Seite.
    »Wie ist es gestern abend noch gelaufen?« erkundigte er sich. »Vielleicht sollten wir später darüber reden«, entgegnete Jack. Mit den Schutzanzügen am Leibe war es schier unmöglich, eine Unterhaltung zu führen.
    »Los, erzähl schon«, drängte Chet. »Zwischen mir und Colleen hat’s gefunkt. Wir waren noch im China Club, und danach sind wir in ihre Bude gegangen. Sie wohnt in der East 66th Street.«
    »Schön für dich«, sagte Jack.
    »Und wie habt ihr den Abend beendet?« insistierte Chet. »Du wirst es mir nicht glauben.«
    »Los, nun sag schon«, quengelte Chet und rückte näher an Jack heran.
    »Wir sind erst in ihrer Werbeagentur gewesen, und dann habe ich ihr unser Institut gezeigt«, berichtete Jack. »Das kann ich nun wirklich kaum glauben.«
    »Manchmal fällt es eben schwer, sich mit der Wahrheit abzufinden«, kommentierte Jack.
    Da Vinnie gerade die Leiche von Lagenthorpe in den Raum schob, nutzte Jack die Gelegenheit, sich von Chet zu lösen. Er kehrte an seinen Tisch zurück und half bei den Vorbereitungen; so entging er den bohrenden Fragen von Chet. Außerdem wollte er den neuen Fall so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Bei der äußerlichen Untersuchung fiel ihm vor allem die frisch vernähte, fünf Zentimeter lange Narbe auf, die von der Blinddarmoperation herrührte. Doch Jack entdeckte schnell noch weitere anatomische Veränderungen. An den Händen des Toten, an den Fingerspitzen, registrierte er erste Anzeichen von Gangrän. Und auch an den Ohrläppchen entdeckte er Hinweise auf abgestorbenes Gewebe, wenn auch nur schwach ausgeprägt. »Erinnert mich an Nodelman«, bemerkte Vinnie. »Bei dem hier ist es nur noch nicht so weit fortgeschritten. Auf seinem Dödel ist noch nichts zu sehen. Glaubst du, er hatte die Pest?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jack. »Nodelman haben sie jedenfalls nicht am Blinddarm operiert.«
    Er verbrachte zwanzig Minuten damit, den Körper gründlich nach irgendwelchen Spuren von Insektenstichen oder Bissen von Tieren abzusuchen. Da Lagenthorpe eine sehr dunkle Haut hatte, war das längst nicht so einfach wie bei Maria Lopez. Trotz intensiver Suche konnte er keinerlei Bisse entdecken, allerdings stieß er auf eine weitere, wenn auch nur schwach ausgeprägte, Hautveränderung. Lagenthorpes Handflächen waren, genauso wie seine Fußsohlen, von einem leichten Ausschlag überzogen. Jack wies Vinnie darauf hin, doch der meinte, daß er beim besten Willen nichts erkennen könne. »Wie soll der Ausschlag denn aussehen?« fragte er. »Es sind ebene, pinkfarbene Flecken«, erklärte Jack. »Hier unten am Handgelenk ist es besser zu erkennen.« Jack hielt Lagenthorpes rechten Arm hoch. »Tut mir leid«, sagte Vinnie. »Ich sehe nichts Außergewöhnliches.«
    »Egal.« Jack fotografierte die Stellen mehrfach, obwohl er bezweifelte, daß man den Ausschlag auf den mit Blitz gemachten Fotos würde erkennen können.
    Je weiter er mit der äußerlichen Untersuchung voranschritt, desto rätselhafter erschien ihm der Fall. Lagenthorpe war ihnen wegen des Verdachts auf Lungenpest zugeführt, und es wies - wie Vinnie bereits bemerkt hatte - rein äußerlich auch alles darauf hin. Doch es gab jede Menge Widersprüche. So ging zum Beispiel aus den Unterlagen hervor, daß die Untersuchung auf Pest negativ ausgefallen war, weshalb Jack zunächst auf Tularämie getippt hatte. Doch aus verschiedenen Gründen war es eher unwahrscheinlich, daß der Mann an Tularämie gestorben war. Zum einen waren in der Sputum-Untersuchung keine freien Bakterien gefunden worden, und zum anderen verkomplizierte sich die Lage dadurch, daß der Mann so starke Symptome einer Blinddarmentzündung entwickelt hatte, daß man ihn schließlich sogar operiert hatte - um dann jedoch feststellen zu müssen, daß die Diagnose falsch gewesen war. Und nun kam auch noch der Ausschlag hinzu.
    Jack hatte keine Ahnung, mit was für einer Krankheit er es zu tun hatte. Doch er kam immer mehr zu der Ansicht, daß es weder Pest noch Tularämie sein konnte! Die Untersuchung der inneren Organe bestätigte seinen Verdacht ziemlich schnell. Das Lymphgewebe war nur minimal befallen. Als er die Lunge aufschnitt, stieß er auf noch deutlichere Unterschiede zu den vorherigen Fällen. Was er vor sich sah, wirkte überhaupt nicht wie die Lunge eines Pest- oder Tularämieopfers. Es sah vielmehr so aus, als

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