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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hast du meine Nummer.« Sie schrieb ihm die Telefonnummer auf eine Serviette.
    »Ich fürchte, ich gebe auf einer Abendgesellschaft nicht die beste Begleitung ab.«
    »Überleg es dir. Die Einladung steht. Und jetzt muß ich mich schleunigst wieder an die Arbeit machen. Es warten noch zwei Fälle auf mich.«
    Jack sah Laurie nach. Sie hatte ihn vom ersten Tag an beeindruckt, aber er hatte sie immer nur als eine kompetente Kollegin betrachtet. Jetzt fiel ihm plötzlich auf, daß sie eine gute Figur hatte und mit ihrer schönen, weichen Haut und dem kastanienbraunen Haar ziemlich attraktiv war. Sie winkte ihm noch einmal zu, und er winkte zurück. Beunruhigt stand er auf, warf seinen Abfall in die Mülltonne und machte sich auf den Weg zu seinem Büro. Im Fahrstuhl fragte er sich, was eigentlich mit ihm geschah. Er hatte Jahre gebraucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, und nun schien der Kokon, in den er sich zurückgezogen und in dem er seinen Frieden gefunden hatte, sich langsam aufzulösen.
     
    Gegen vier hatte Jack seine Schreibarbeit weitgehend erledigt. Er verließ das Institut und ging zur U-Bahn. Als er in dem ratternden Zugabteil in die Gesichter der stummen, wie Zombies aussehenden Menschen starrte, wußte er, daß er sich dringend ein neues Fahrrad kaufen mußte. Es war nichts für ihn, sich wie ein Maulwurf unter der Erde fortzubewegen. Er betrat sein Haus und stürmte, immer gleich zwei Stufen nehmend, nach oben. Auf dem ersten Treppenabsatz hatte sich ein betrunkener Obdachloser schlafen gelegt, doch das beeindruckte ihn nicht. Immer wenn ihm diese seelischen Beklemmungen zu schaffen machten, brachte ihm körperliche Betätigung die beste Linderung. Deshalb wollte er so schnell wie möglich auf den Basketballplatz.
    An seiner Wohnungstür zögerte er kurz, doch sie schien in den paar Stunden seiner Abwesenheit nicht berührt worden zu sein. Er schloß auf und warf einen vorsichtigen Blick in den Flur. Die Wohnung machte einen unversehrten Eindruck. Mit einem leicht flauen Gefühl im Magen steuerte er auf die Küche zu und lugte hinein. Erleichtert stellte er fest, daß niemand am Tisch saß. Dann ging er ins Schlafzimmer und holte seine Basketballsachen aus dem Schrank: eine übergroße Jogginghose, einen Rollkragenpullover und ein Sweatshirt. Eilig zog er sich um, schnappte sich sein Stirnband, klemmte sich den Basketball unter den Arm und zog die Wohnungstür hinter sich zu. Samstag nachmittags war immer viel los auf dem Platz - vorausgesetzt, das Wetter spielte mit. Als Jack das Spielfeld erreichte, zählte er vierzehn Leute, die auf ihren Einsatz warteten. Das hieß, daß er nach dem laufenden Spiel wahrscheinlich noch zwei weitere Spiele auf der Zuschauerbank ausharren mußte, bevor er selbst zum Einsatz kam.
    Wen er kannte, begrüßte er mit einem dezenten Kopfnicken. Die Verhaltensregeln verboten es, jemals Gefühlsregungen zu zeigen. Nachdem er eine angemessene Weile am Rand gestanden hatte, hörte er sich ein wenig um und erfuhr, daß David ein gutes Team zusammengestellt hatte. Er kannte David. »Hast du schon ein paar gute Leute zusammen?« fragte er ihn, gab sich aber eher desinteressiert.
    »Hab’ ich«, erwiderte David lässig, ohne jedoch eine klare Antwort zu geben. Jack wußte inzwischen, daß das seine Art war, sich in Pose zu setzen. »Hast du schon fünf zusammen?«
    Das Team von David war komplett, also mußte Jack die Prozedur wiederholen. Spit hatte glücklicherweise erst vier Spieler zusammen, und da er wußte, wie treffsicher Jack die Bälle im Korb versenkte, nahm er ihn in seine Mannschaft auf. Da sein Spiel nun gesichert war, nahm Jack seinen Ball und begann an einem der unbenutzten Seitenkörbe mit dem Aufwärmtraining. Er hatte zwar noch leichte Kopfschmerzen, und auch sein Kinn tat noch ein bißchen weh, aber ansonsten fühlte er sich erstaunlich gut.
    Während Jack unermüdlich auf den Korb schmetterte, tauchte Warren auf.
    »Hey, Doc, was gibt’s Neues?« fragte er, schnappte Jack den Ball weg und versenkte ihn blitzschnell im Korb. »Nicht viel«, erwiderte Jack. So lautete die korrekte Antwort. Warrens Frage war eigentlich nur eine Begrüßungsfloskel gewesen.
    Ein paar Minuten lang schmetterten sie abwechselnd Bälle in den Korb, als vollzögen sie eine Art Ritual. Erst war Warren an der Reihe, und wenn er danebenwarf, was nicht oft passierte, kam Jacks Einsatz. Während der eine auf den Korb zielte, trat der andere einen Schritt zurück.
    »Ich muß dich

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