Montgomery u Stapleton 06 - Crisis
sein. Vertrau mir!«
Jack nickte und fand seine Stimme wieder. »Wir sehen uns dann morgen im Laufe des Tages, und ich hoffe inständig, dass ich dann etwas zu bieten habe, was das alles hier rechtfertigt.«
»Ich auch«, sagte Alexis. Sie stieg in den Kombi und öffnete per Fernbedienung das Garagentor, das sich scheppernd in Bewegung setzte. Da erst merkte Jack, dass er seinen Wagen zur Seite fahren musste. Er stand neben Craigs Lexus und versperrte die Einfahrt. Jack rannte an Alexis vorbei und bedeutete ihr mit einer Handbewegung zu warten. Er fuhr den Hyundai zurück auf die Straße und wartete, bis sie vorbei war. Winkend fuhr sie in die Dunkelheit davon.
Als Jack den Wagen zurück in die Einfahrt stellte, warf er einen Blick auf die beiden Streifenwagen der Newtoner Polizei und die beiden nicht gekennzeichneten dunklen Limousinen der Detectives, die am Straßenrand parkten. Er fragte sich, wie lange sie wohl noch brauchen würden, denn er brannte darauf, alleine mit ihnen zu reden, vor allem mit Liam Flanagan. Wie als Antwort auf seine Überlegungen kamen die fünf Polizisten durch die Haustür, als er gerade ausstieg.
»Entschuldigen Sie!«, rief Jack. Er rannte auf sie zu und erreichte sie auf halber Strecke des gewundenen Vorgartenwegs.
»Dr. Stapleton«, sagte Liam. »Wir haben Sie schon gesucht.«
»Sind Sie mit der Überprüfung des Tatorts fertig?«, fragte Jack.
»Vorerst.«
»Irgendwas gefunden?«
»Das Klebeband wird im kriminaltechnischen Labor untersucht, genau wie ein paar Fasern aus dem Bad des Mädchens. Die Ausbeute war allerdings nicht sehr groß. Wir haben auf dem Grundstück noch etwas gefunden, wozu ich nicht mehr sagen darf und das sich als vielversprechend erweisen könnte, aber im Großen und Ganzen war das professionelle Arbeit.«
»Was ist mit der Autopsie, um die es bei diesem Erpressungsversuch ging?«, fragte Detective Greg Skolar. »Wird sie jetzt stattfinden oder nicht?«
»Wenn die Leiche rechtzeitig exhumiert werden kann, werde ich sie auch obduzieren«, antwortete Jack. »Die Autopsie findet statt, sobald die Leiche verfügbar ist.«
»Seltsam, dass es wegen einer Autopsie zu so etwas kommt«, bemerkte Detective Skolar. »Rechnen Sie mit schockierenden Erkenntnissen?«
»Wir wissen überhaupt nicht, was uns erwartet. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass die Patientin einen Herzinfarkt hatte. Dieser Vorfall hat natürlich unsere Neugier angestachelt.«
»Verrückt!«, entgegnete Detective Skolar. »Zu Ihrer Beruhigung und der der Bowmans werden wir das Haus für ein paar Tage rund um die Uhr unter Beobachtung stellen.«
»Ich bin sicher, dass die Bowmans das zu schätzen wissen werden. Ich zumindest werde bei dem Gedanken bestimmt ruhiger schlafen.«
»Halten Sie uns auf dem Laufenden, wenn sich etwas Neues ergibt«, sagte Detective Skolar. Er reichte Jack eine Karte, ehe er ihm die Hand schüttelte. Auch die anderen drei Newtoner Polizisten verabschiedeten sich mit einem Händedruck.
»Kann ich Sie noch kurz sprechen?«, fragte Jack Liam.
»Selbstverständlich«, antwortete Liam. »Ich wollte Sie gerade dasselbe fragen.«
Jack und Liam verabschiedeten sich von den anderen, und die Polizisten fuhren davon. Rasch wurden ihre Autos von der pechschwarzen Nacht verschluckt. Es hatte lange gedauert, bis es wirklich dunkel geworden war, aber jetzt war es vollkommen finster. Das einzige Licht in der Nachbarschaft kam aus den Fenstern der Bowmans und von einer einsamen Straßenlaterne. Über ihren Köpfen lugte die Mondsichel durch die Baumkronen am Straßenrand.
»Sollen wir uns in meinen Wagen setzen?«, fragte Liam, als sie den schlichten Ford erreichten.
»Eigentlich ist es ganz angenehm hier draußen«, sagte Jack. Es war kühler geworden, und die Temperatur war erfrischend.
So lehnten beide Männer am Wagen, während Jack von seiner Konfrontation mit Tony Fasano, dessen Drohung und seinen beiden handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Tonys Spießgesellen Franco erzählte. Liam hörte aufmerksam zu.
»Ich kenne Tony Fasano«, sagte er schließlich. »Er beackert eine Reihe von Feldern, darunter Schadenersatzklagen wegen Körperverletzung und jetzt ärztliche Behandlungsfehler. Er hat sogar ein bisschen Strafrecht gemacht und ein paar kleinere Ganoven verteidigt, wodurch ich auf ihn aufmerksam geworden bin. Ich muss sagen, er ist cleverer, als man auf den ersten Blick vermuten würde.«
»Das ist genau mein Eindruck.«
»Glauben
Weitere Kostenlose Bücher