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Monuments Men

Monuments Men

Titel: Monuments Men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert M. Edsel
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seinem Hauptmann tiefer hinein in den Berg. Ihre Schritte hallten nun wider, sie wurden von dem verstreuten Geröll zurückgeworfen. Ihre Lichter schwangen hin und her. Es war kalt im Tunnel, aber es lag nicht an der Kälte, dass Kirstein fröstelte, als Posey plötzlich stehen blieb und seine Karbidleuchte hochhielt. Vor ihnen befand sich eine feste Mauer aus herabgestürztem Gestein, die im Licht ihrer Lampen matt schimmerte. Die Saline war gesprengt worden.

TEIL V

DIE

NACHWIRKUNGEN

Wir möchten nicht unnötigerweise etwas zerstören, für dessen Erschaffung die Menschen so viel Zeit, Sorgfalt und Können aufgewandt haben ... denn diese Beispiele von Handwerkskunst erzählen uns so viel über unsere Vorfahren. ... Wenn diese Dinge verloren gehen oder vernichtet werden, verlieren wir einen wertvollen Teil unseres Wissens über unsere Vorväter. Keine Zeit existiert nur für sich allein, keine Kultur wird nur durch ihre eigenen Leistungen geformt, sondern auch durch das, was ihr aus der Vergangenheit hinterlassen worden ist. Wenn diese Dinge zerstört werden, verlieren wir einen Teil unserer Vergangenheit und werden dadurch alle ärmer.
    Der britische Monuments Man Ronald Balfour
im Entwurf für eine Rede vor Soldaten, 1944
    All die Kunstwerke, um deren Schicksal wir bangen, werden zu uns zurückkehren und das Licht ihrer Schönheit mitbringen, um wie ehedem Pilger aus allen Ländern anzuziehen und das Streben nach Frieden zu befördern.
    Dr. Cesare Fasola, Bibliothekar der Uffizien,
»The Florentine Galleries and the War.« 284

Brief von James Rorimer an seine Frau Katherine, 17. Mai 1945
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    Du beschwerst dich wahrscheinlich, dass du seit einigen Tagen nichts mehr von mir gehört hast. Noch nie in meinem Leben habe ich an einem aufregenderen Ort gearbeitet und mehr Erfolge erzielt als in den vergangenen zwei bis drei Wochen, in denen ich in unserem gesamten Besatzungsgebiet unterwegs war und jeweils zweimal nach Salzburg und nach Füssen gekommen bin (jene Stadt, die nicht weit von Schloss Neuschwanstein liegt) und außerdem nach München, Worms, Frankfurt, Darmstadt, Mannheim, Heidelberg und Dutzende kleinerer Orte. Du kannst dir denken, dass es uns mittlerweile erlaubt ist, Namen und auch noch mehr mitzuteilen, was seit meiner Abreise von zu Hause vor mehr als einem Jahr nicht möglich war. Ich bin im Augenblick in Augsburg stationiert, habe aber kaum Gelegenheit, mir die Stadt anzuschauen, weil ich viel unterwegs bin, wenn ich nicht gerade im Hauptquartier etwas zu erledigen habe. Ich habe hochinteressante Informationen und Dokumente über den groß angelegten Kunstraub der Nazis in Europa aufgetan, habe mich mit den großen Nummern der Nazis befasst, Hinweise und Anhaltspunkte überprüft und so viele Kunstschätze aufgespürt, wie ich nie erwartet hätte. Die Monuments Men Kuhn und Oberstleutnant McDonnell waren gerade hier, um sich einige der Sachen anzuschauen, die ich gefunden habe. Ich habe einige der Hauptverantwortlichen dieser Rauborganisation ausfindig gemacht und Informationen zutage gefördert, die in der Weltpresse Schlagzeilen gemacht haben, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Schau in die Zeitungen und überzeuge dich selbst. So komme ich über die Weltpresse mit dir in Kontakt.
    Görings Kunstsammlung, sein Privatzug, sein Haus in Berchtesgaden wie auch Hitlers Residenz und das Braune Haus in München, die Schlösser in Füssen (Neuschwanstein) und die Klöster, die zum Verstecken von Kunstwerken benutzt wurden – all das bildet den Hintergrund meiner Arbeit. Ich bin mit meinen Berichten weit im Rückstand, aber mein Tagebuch ist auf dem aktuellen Stand. Was für aufregende Geschichten werde ich in dem Buch bringen können, das ich schreiben möchte. Ich kann wirklich sagen, dass ich meine Aufgabe im Krieg erfüllt habe. Neulich hatte ich ein angenehmes Gespräch mit Generalmajor Taylor von der 101. Luftlandedivision, der mich zu sich rufen ließ. Ich werde ihn am Sonntag erneut treffen. Harry Anderson vom American Institute wird sich sozusagen unter meiner Anleitung um die Göring-Sammlung kümmern. Er ist Hauptmann. Ich hoffe, dass mir in ein paar Tagen noch ein weiterer Offizier zugeteilt wird, der mir helfen soll. [Monuments Man] Calvin Hathaway ist noch hier und eine große Hilfe für mich. Auch Skilton ist noch da, und zweifellos werden auch einfache Soldaten als Helfer herangezogen werden – was für ein Leben für einen Oberleutnant. Ich glaube, ich wurde seinerzeit aus Paris

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