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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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beendet. Ich sprang auf und lief zur Klasse zurück, da
kreuzten Kyle, Tyler und Co. meinen Weg. Sie waren zum Glück
so mit dumm labern und krakeelen beschäftigt, dass sie mich nicht
wahrnahmen. Ich hielt kurz inne und versteckte mich hinter einem
Baum. Ich würde warten, bis sie in der Klasse waren und dann
hinterhergehen. Vorsichtig linste ich hinter dem Baum hervor, um
zu sehen, ob die Luft rein war. Ich konnte Kyle und den Rest noch
ganz deutlich hören, aber das musste nichts heißen. Kyle war
immer so laut, man hörte ihn schon meilenweit vorher, ohne dass
man in der nächsten halben Stunde damit rechnen musste, ihm
über den Weg zu laufen. Ich hatte recht. Kyle und Co. waren
bereits im Schulgebäude verschwunden. Gerade, als ich losgehen
wollte, sah ich Liam auf das Schulgelände zurückgehen. Wo kam
der denn jetzt her?! Neugierig beobachtete ich ihn, doch was
musste ich da noch sehen?! Neben ihm lief eine große, schlanke,
wunderschöne Brünette. Sie war schöner als jedes Model, als jede
Schauspielerin, die ich jemals im TV gesehen hatte. Wer zur
Hölle war das??? Schwapp - schwapp - schwapp - schwapp!!!
Sie folgte Liam bis vor das Schulgebäude. Musste sie so dicht
neben ihm herlaufen? Ich lief geduckt bis zum nächsten Baum,
um näher bei ihnen zu sein. Ich wollte sie genauer ansehen und
vor allem wollte ich wissen, was sie ausgerechnet mit meinem
Liam zu bereden hatte! Hoffentlich beobachtete mich keiner von
Weitem. Man würde bestimmt sofort die Polizei verständigen. Ich
sah die Schlagzeile schon in der Zeitung: »Geistesgestörte
Spannerin auf Schulhof dingfest gemacht.« Ich lehnte mich ein
kleines Stückchen hinter dem Baum hervor, um einen besseren
Blick auf die beiden zu haben, doch schlagartig schoss der Kopf
der Brünetten in meine Richtung herum und ihr langes, dunkles
Haar schwang seidig mit. Sofort verschwand ich wieder hinter
dem Baum. Hatte sie einen sechsten Sinn? Sie konnte mich
unmöglich gehört haben. Ich hatte – ausnahmsweise – nicht das
kleinste Geräusch verursacht. Meine Atmung ging kurz und
ruckartig. Sie hatte mich mit ihrem ebenmäßigen, engelsgleichen
Gesicht erschreckt. Wobei nicht wirklich das Gesicht mich
erschreckt hatte. Eher ihre wilden, fixierenden Augen. Dabei
waren diese Augen nicht mit dem irren Blick einer Psychopathin
oder einer Panikerin zu vergleichen. Eher mit denen eines
Raubtieres. Gestochen scharf und ungebändigt. Alle Achtung. Sie
war wirklich atemberaubend schön. Mit so einer würde ich nie
konkurrieren können. Verdammt! Die war ja noch schlimmer als
Amilia! Kein Wunder, dass Liam Amilia hatte abblitzen lassen,
wenn er so eine am Start hatte. Wie lautete doch gleich Kyles
geistreiches Wort für eine attraktive Frau? Mörderbraut!
Unbeschreiblich schön und sexy zugleich. Ich glaubte, mein Herz
höre auf zu schlagen. Es fühlte sich an, als hätte jemand ein
Messer hineingestochen und langsam herumgedreht. Ich riskierte
noch einen Blick auf die beiden, diesmal darauf bedacht, absolut
kein Geräusch zu machen. Ich machte keins – trotzdem drehte die
Mörderbraut, sobald ich hinter dem Baum hervor lugte, ihren
Kopf schlagartig in meine Richtung. Sie schaute mir direkt in die
Augen, bevor ich wieder hinter meinem Versteck verschwinden
konnte. Erwischt. Scheiße! Aber eines war viel schlimmer: Was
hatte ich ihr getan, dass sie mir so einen alles vernichtenden Blick
zuwarf? Hilfe! Ich versuchte ja nur, die Leute mit meinen Blicken
zu töten – oder wenigstens zu schädigen. Sie aber konnte das! Da
war ich mir sicher! Liam nahm sie an der Hand und zog sie ein
Stück von dem Baum weg. Ich spitzte die Ohren, doch
ärgerlicherweise sprachen die beiden so leise, dass ich nicht im
Geringsten verstand, worum es ging. Die Brünette umarmte Liam
zum Abschied und ging zu einem anderen Schulgebäude. Sie war
auch noch auf unserer Schule? Das wurde ja immer besser. Ich
folgte Liam vorsichtig in die Klasse.
»Und? Pause gut verbracht?«, fragte er mich aufmunternd. Er
hatte mein verdrießliches Gesicht gesehen und fühlte sich jetzt
wohl verpflichtet, mich etwas aufzuheitern.
»Ja. Und du? Alles erledigt?«, antwortete ich bissig. Ich konnte
nichts dafür. Eigentlich wollte ich auch gar nicht so klingen, doch
meine Laune verschlechterte sich automatisch, sowie sich ein
anderes weibliches Wesen Liam näherte.
Liam schaute verdattert, dann nickte er und drehte sich nach vorne
Richtung Tafel. Tu nicht

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