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Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)

Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)

Titel: Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina E. Korin
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Sekunde hatte mich etwas zurückgestoßen. Das Auto kam erst einige Meter weiter zum Stillstand, das hätte mich mit Sicherheit das Leben gekostet. 

    "Nicht hätte, das hat dich das Leben gekostet!"
    Ich fordere weder die Stimme noch die Gestalt vor mir kannte ich. Völlig in schwarz gekleidet und mit leichenblassem Gesicht stand er vor mir und reichte mir seine Hand.

    Eine einzigartige Ruhe umgab ihn und tiefes Vertrauen durchflutete meinen Körper. Völlig ruhig und angstfrei gab ich ihm meine Hand, und er wendete sich ab um mich hinter sich herzuziehen.
    Ich brauchte mich gar nicht erst umzudrehen um zu erkennen, dass Abrinael plötzlich hinter mir stand und mich festhielt. Jede Faser meines Körpers verriet mir, dass nur er es sein konnte, der mich berührte.

    "Du wirst sie hierlassen, Lucian!“ zischte er zwischen seinen Zähnen hervor. Er schien absolut gewaltbereit. 
    "Tut mir leid, mein Bruder, so sind die Regeln." erwiderte dieser immer noch in seine gelassene Ruhe gehüllt. 
    "Ich werde sie nicht gehen lassen. Es ist nicht richtig und das weißt Du. Es war mein Versagen, meine Schuld… durch mich wurde sie abgelenkt."
    Lucian ließ weder in seinem Gesicht noch in seinem Verhalten irgendeine Gefühlsregung erkennen. Mir war immer noch nicht ganz klar, was das alles zu bedeuten hatte. Augenblicklich ließ Lucian meine Hand los und auch Abrinael löste seine harte Umklammerung. Nun stand ich zwischen den beiden und sah von einem zum anderen. Tröstlich legte Lucian seine Hand auf Abrinael Schulter als wollte er ihn damit beschwichtigen.
    "Du hast eingegriffen, und das ist gegen das Gesetz. Du hättest der Vorsehung ihren Lauf lassen sollen, mein Bruder."
    Abrinael gab sich ganz und gar nicht zufrieden mit dieser Antwort und meinte: "Vorsehung war, dass ich sie durch ihre Träume zur Vernunft bringen sollte. Dass sie eine Chance hat wie sie jeder Mensch verdient. Ich habe sie dieser beraubt, darum werde ich sie nicht mit  dir gehen lassen." Schuld zeichnete sich auf seinem wunderschönen Antlitz ab und ich konnte sehen wie er litt. 
    "Das ist so nicht ganz wahr, Abrinael. Du hast sie mehrfach besucht und wir wissen beide, dass mehr als maximal zweimal nicht vorgesehen waren. Du lässt dich von Gefühlen leiten, die du nicht haben solltest, nicht einmal haben dürftest."
    Abrinael trafen diese Worte wie ein Schlag. Einen kurzen Moment zuckte er zurück. Ich hingegen jubelte innerlich auf, seine Reaktion bewies, dass Lucian Recht behielt. Er fühlte auch etwas für mich. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Am liebsten wäre ich ihm in die Arme gesprungen.
    Abrinael ging einen Schritt auf Lucian zu und flüsterte in seinem gewohnt kalten Ton: "Es spielt keine Rolle was ich fühle oder was nicht. Sie bleibt definitiv hier."
    Lucian schaute abwechselnd zwischen Abrinael und mir hin und her. In seine Überlegungen versunken runzelte er die Stirn. 
    An mich gewandt meinte er schließlich: "Dein Körper braucht eine Menge Schlaf zur Heilung. Ihr werdet einige Zeit zusammen haben, dann müsst ihr euch entscheiden."
    Der letzte Satz war an Abrinael gerichtet und galt nicht  mehr mir. 
    Von welcher Entscheidung er sprach wusste ich nicht, aber da für mich in letzter Zeit sowieso alles ein einziges Rätsel war, störte ich mich nicht weiter daran.

    Lucian nickte mir zum Abschied aufmunternd zu und löste sich sogleich in Luft auf.
    "Schließ seine Augen, Elly!" Sofort tat ich was er mir geheißen hatte.
    Abrinael umschloss mit beiden Armen meine Taille und zum ersten Mal war die Angst, die er sonst in mir auslöste, fast verschwunden. 
    Ich fühlte mich wohl, denn ich war da, wo ich sein wollte. 
    Ihn so nahe bei mir zu haben war einfach wundervoll und von diesem Gefühl ließ ich mich treiben. So fest ich konnte, mit all meiner Kraft, hielt ich ihn fest, entschlossen ihn nie wieder loszulassen. Er erwiderte meinen Druck, und so standen wir eine Weile eng umschlungen da. Seine harten Muskeln pressten sich an meinen Oberkörper, meine Finger, die seinen Nacken umfassten, spielten mit seinen Haaren. Abrinael begann liebevoll meinen Rücken zu streicheln. Jede seiner kleinsten Bewegungen ließen heiße Schauer über meine Haut laufen. 
    Meine Nase tief in seinem Halsgraben nahm seinen Geruch auf. Kein Wort dieser Welt könnte diesen Geruch auch nur annähernd treffend beschreiben. Für mich war es das beste, das ich je gerochen hatte. Die pure Liebe durchflutete mein Herz, und die Angst war wie weggeblasen.

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