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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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das Gitter. Moon wischte sich Schmerzenstränen aus den Augen, dann kletterte er der Katze langsam nach. Er kam auf die Füße und streckte sich behutsam. Er befand sich jetzt in der Vorratskammer der Küche, nicht in der Küche selbst. Die Katze beobachtete ihn, ihr Schwanz zuckte hin und her.

    Sein Geist war jetzt frei von der Verbindung mit dem Karpfen, Kraft und Energie kamen zurück. Gut so, dachte er. Er würde sie brauchen.
    Der Vorratsraum war ebenso schattig wie die dahinterliegende Küche. Beide wurden in regelmäßigen Abständen von einer Reihe von Eisenlaternen erleuchtet. Moon hörte schwache Atemzüge. Im nahe gelegenen Korridor versteckte sich der erste von vielen Nachtwächtern. Aufmerksame, handverlesene Samurai, jeder ausgestattet mit zwei Schwertern.
    Er nahm seinen Rucksack ab und leerte ihn aus. Fest faltete er seine Tageskleider und den Rucksack selbst zusammen und verstaute alles in den Beintaschen seiner Rüstung. Jetzt, nur mit dem Schwert auf seinem Rücken, bot er einem Feind kaum Angriffsfläche.
    Er zwängte sich in eine dunk le Ecke und starrte die Tempelkatze an, die in der Nähe der halb geöffneten Schie betür zur Küche saß und ihre Schnurrhaare putzte. Er würde sie zur Beobachtung nutzen, bevor er sich bewegte, aber nur auf der am wenigsten anstrengenden Ebene, um sich seine Energie aufzusparen.
    Moon schloss die Augen. Sei ne Hände zitterten. Die Katze saß kerzengerade, neigte den Kopf und blickte ihn direkt an. Zum ersten Mal sah er sein Gesicht durch die Augen eines Tiers. Der übliche schimmernde, wässrige Schatten war da, und doch waren seine Züge klar erkennbar. Die Erfahrung, sich selbst zu sehen, war merkwürdig und verunsicherte ihn.

    Er öffnete seine schläfrigen menschlichen Augen. Durch den scharfen Blick der Kat ze sah er eine unerwartete Farbe oberhalb seiner hohen Wangenknochen schim mern. Jetzt, da er mit diesem Tier verbunden war, glühten die Pupillen seiner ungenutzten Augen in einem zartgrünen Farbton. Passierte das jedes Mal? Moon sah sich selbst die Stirn runzeln, als plötzlich ein merkwürdiger, scharfer Geschmack in seinem Mund auftauchte, von dem er hoffte, dass es nicht der Geschmack einer frisch geköpften Ratte war - und die Küchendüfte wurden geradezu überwältigend.
    Die Tempelkat ze dreh te sich weg, lief durch die halb offene Schiebetür, begierig, wieder ihre Runden aufzunehmen. Moon beobachtete sie genau und nahm jedes Detail auf, das die Katze sah, als sie auf der Suche nach Futter durch die Küche streifte.
    Ihr Blick glitt auf die mit Papier ausgekleidete Wand und den Schatten eines Korridorwächters, der groß und still draußen stand. Die Katze sprang auf eine lange Bank, wich einem Fischmesser aus, das darauflag, dann sprang sie auf eine gro ße eiserne Kochplatte, die an einer Wand befestigt war und von einem gemauerten Torbogen eingerahmt wurde. Auf der Platte kauernd, sah sich die Katze um, bevor ihr Blick nach oben glitt. Moon nickte, als er und die Katze das Gleiche erblickten.
    Ein runder Rauchfang aus Ziegelsteinen, der installiert worden war, damit die Dämpfe aus der Küche abziehen konnten, zeichnete sich über der Kochplatte ab. Er hat te keine Gitter, Netze oder Winkel und
war groß genug, dass Moon hineinklettern konnte. Er musste in ei nen Schornstein münden. Doch Moon erinnerte sich weder an einen Rauchfang noch einen Schornstein auf Badgers Karte. War er neu? Und wenn ja, was war sonst noch kürzlich verändert worden? Auch nur eine einzige besonders starke Tür, ein unerwartetes Gitter oder neue Balken konnten seine komplette Mission zunichtemachen.
    Der Wachtposten draußen hustete, dann ächzte er leise, als er sich streckte. Durch die Katze beobachtete Moon den Schatten des Mannes. Er schritt in kleinen Kreisen nahe der Küchentür auf und ab. Er räusperte sich und spuckte offensichtlich in ein kleines Papiertaschentuch. Die Katze und Moon sahen beide, wie er den Kopf scharf in Richtung Küche wandte.
    Wollte der Wächter hereinkommen, um sich ein Glas Wasser zu holen? Es wurde Zeit zu gehen!
    Moon brach die Verbindung mit der Katze ab und kroch schnell über den Boden durch die halb geöffnete Tür in die Küche. Die Katze sprang von der Kochplatte und folgte mit zuckender Nase ir gendeinem vielversprechenden Geruch.
    Moonshadow kletterte wie eine riesige Spinne auf die Kochplatte und unter den Ab zug. Den Wachmann jetzt mit seinen eigenen Blicken verfolgend, tastete er nach seinen Kletterklauen.
    Der

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