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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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zwei Millionen Belgen! Ich kenne die Volkszählungen von euch Römern — bei euch leben nicht so viele! Drei Millionen, Caesar, keiner mehr!«
    »Zahlen besagen gar nichts«, sagte Caesar, der belustigt schien. »Rom besitzt drei Dinge, die weder die Kelten noch die Belgen haben — Organisation, Technik und die Fähigkeit, die vorhandenen Kräfte optimal zu nutzen.«
    »Ach ja, eure vielgepriesenen technischen Künste! Und? Konntet ihr mit den Dämmen, die ihr gegen den Ozean gebaut habt, auch nur eine der venetischen Festungen erobern? Nein! Auch wir wissen mit technischem Gerät umzugehen! Frage deinen Legaten Quintus Tullius Cicero! Wir haben ihn mit Belagerungstürmen belagert, wir haben gelernt, römische Wurfmaschinen zu bedienen! Wir sind weder zahm noch dumm, noch feige! Wir haben seit deiner Ankunft in Gallien gelernt, Caesar! Und solange du hier bist, werden wir weiterlernen! Außerdem sind nicht alle römischen Feldherrn mit dir vergleichbar! Früher oder später kehrst du nach Rom zurück und Rom schickt einen Narren zu uns nach Gallien! Einen wie Cassius bei Burdigala! Oder wie Mallius und Caepio bei Arausio!«
    »Oder wie Ahenobarbus, der vor fünfundsiebzig Jahren die Arverner vernichtete«, sagte Caesar lächelnd.
    »Die Arverner sind heute mächtiger als damals, bevor Ahenobarbus kam!«
    »Vercingetorix von den Arvernern, höre mir zu«, sagte Caesar fest. »Ich habe Verstärkung angefordert, vier weitere Legionen, das sind insgesamt vierundzwanzigtausend Mann. Vier Monate nach Beginn der Aushebung stehen diese Legionen kampfbereit im Feld, zu meiner Verfügung. Alle Legionäre tragen Kettenhemden, am Gürtel kunstvoll geschmiedete Dolche und Schwerter, auf dem Kopf Helme und in der Hand pila. Sie beherrschen die militärischen Kommandos im Schlaf. Sie haben Wurfmaschinen dabei, sie wissen, wie man die für eine Belagerung nötigen Maschinen baut und wie man Befestigungen anlegt. Sie marschieren jeden Tag mindestens dreißig Meilen, angeführt von fähigen Zenturionen. Sie werden willens sein, dich und alle Gallier zu hassen — und wenn du sie zum Kampf provozierst, werden sie dich hassen.
    Ich werde eine Fünfte — Sechste — Siebte — Achte — Neunte — Zehnte — Elfte — Zwölfte — Dreizehnte — Vierzehnte — und Fünfzehnte Legion haben! Alle in voller Stärke! Fünfzigtausend Legionäre! Und dazu viertausend Reiter der Haeduer und Remer!«
    Vercingetorix lachte höhnisch. »Was für ein Narr du bist, Caesar! Soeben hast du uns deine Truppenstärke für dieses Jahr verraten!«
    »Das habe ich, allerdings nicht aus Dummheit, sondern als Warnung. Ich sage dir — sei vernünftig und klug. Du kannst nicht gewinnen! Warum es dann überhaupt versuchen? Warum eure besten Männer sinnlos opfern? Warum die Frauen der Männer berauben und das Land entvölkern, so daß ich römische Veteranen ansiedeln muß, die eure Frauen heiraten und römische Kinder zeugen können?«
    Und plötzlich war Caesars eiserne Beherrschung wie weggeblasen. Drohend reckte er sich auf, und Vercingetorix wich, ohne es zu merken, einen Schritt zurück.
    »Wenn ihr mich herausfordert, zwinge ich euch in die Knie!« donnerte Caesar. »Erhebt das Schwert gegen mich, und euer Untergang ist besiegelt! Ich bin unbesiegbar! Rom ist unbesiegbar! Die Mittel, die uns in Italia zur Verfügung stehen, sind so gewaltig und so schnell abrufbar, daß ich jeden Verlust, den ich habe, im Handumdrehen ersetzen kann! Wenn ich will, kann ich meine vierundfünfzigtausend Soldaten verdoppeln! Und alle ausrüsten! Ich warne dich, paß auf! Ich sage dir das nicht für heute, sondern für die Zukunft! Roms Organisation, Technik und Macht allein besiegeln euren Untergang! Und hofft nicht auf den Tag, an dem Rom einen weniger fähigen Statthalter nach Gallien schickt! Denn dann wird es euch nicht mehr geben! Ich, Caesar, habe euch bis dahin alle vernichtet!«
    Zornig eilte er von der Bühne und verließ den Saal; die Gallier und seine Legaten blieben versteinert zurück.
    »Was für ein Ausbruch!« sagte Trebonius zu Hirtius.
    »Man mußte es ihnen deutlich sagen«, erwiderte Hirtius.
    »Tja, ich bin dran.« Trebonius stand auf. »Was soll ich nach diesem Auftritt noch sagen?«
    Quintus Cicero grinste. »Vielleicht einige diplomatische Worte.«
    »Es ist doch schnurzegal, was Trebonius sagt«, meinte Sextius. »Entscheidend ist, daß sie vor Caesar Angst haben.«
    »Dieser Vercingetorix sucht Streit«, sagte Sulpicius Rufus.
    »Er ist noch

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