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Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Titel: Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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saßen da. »Ja, Liebling. Machen wir.«
    Ich schwieg.
    »Ich will mich ja nicht in deine Angelegenheiten einmischen«, sagte Kurt. »Aber warum fährst du heute abend schon wieder nach Hause, wo du erst vor vier Tagen gekommen bist?«
    »Kurt!! Ist der Reißverschluß nicht zu eng?!«
    »Nein, Liebling. Der Reißverschluß ist genau richtig. – Also? Warum brichst du etwas ab, was richtig für dich ist?«
    »Es ist eine private Sache«, sagte ich.
    »Der liebt dich, das weißt du, ja?«
    »Wer?« fragte ich überrascht, indem ich in meinem Rucksack nach einem Taschentuch wühlte.
    »Na, der Hoteldirektor.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Schon am ersten Abend. Als du Jasmin das Du angeboten hast, abends, beim Wein, und wir beide uns dann auch geduzt haben. Da hat der Hoteldirektor sofort gesagt: ›Ich bin Hartwin.‹ MACHT das ein Hoteldirektor auf einem Fünfsterneschiff?«
    »Nein. Eigentlich nicht.«
    »Er hat sich dadurch sofort verraten. Er steht so sehr zu dir, daß er sich unbewußt mit dir auf eine Ebene stellt.«
    »Kurt! Macht mich Blö blaß?!«
    »Nein, Liebling. Du siehst hinreißend aus! – Also. Warum fährst du heute abend wieder ab? Du liebst ihn doch auch!«
    »Ja, weiß Gott, das tue ich. – Weil er eine Frau und zwei Kinder hat.«
    »Und? Liebt er diese Frau?«
    »Und der SCHAL? PASST der SCHAL Zu dem KLEID??«
    »Exzellent, Liebling. Du siehst wie immer phantastisch aus!«
    »Seiner Aussage nach nicht. Aber kann ich ihm glauben? Streifenhörner sind alle gleich. Sie baggern Frauen an, und wenn es ihnen zu eng wird, dann schicken sie sie wieder nach Hause. Nächste Reise kommen neue Tussis.«
    Ich schluckte und schniefte in mein Taschentuch.
    »Hat er DAS gesagt?«
    »Nein. Das hat Fred Hahn gesagt. Letztes Jahr.«
    »Auf Fred Hahn mag das zutreffen, NICHT aber auf Hartwin Danz. Wenn einer auf dieser Welt es ehrlich mit dir meint, Burkharda, dann ist es dieser Mann.«
    Ich starrte Kurt an. »Woher weißt du das?!«
    »Ich bin Psychologe. Ich beobachte euch seit vier Tagen. Ihr quält euch ganz schrecklich. Dabei seid ihr längst ein Paar. Ihr paßt phantastisch zusammen. Du solltest mal seine Augen sehen, wenn er dich anschaut. Und DEINE! Wenn DU ihn anschaust!« Kurt lachte.
    »UND DAS PINKE?!«
    »Nimm es, Liebling. Es wird uns nicht in den Bankrott stürzen!«
    »Euch geht’s finanziell gut, was?«
    »Ja. Seit ich Jasmins Manager bin.« Kurt sagte das ohne falschen Stolz. »Ich bin, wie gesagt, Psychologe. Ich beobachte Menschen und ihre Wirkungen. Und ich weiß, wie Jasmin wann wo auf wen wirkt. Das ist das Geheimnis eines guten Managers.«
    »Weißt du auch, wie ICH wirke?«
    »Ja. Wie du privat wirkst, weiß ich. Das ist eine deiner fatalsten Eigenschaften. Du brichst die Herzen der stolzesten Kerls. Ohne es zu merken, das macht deine Faszination aus. Zeig mir morgen abend deine Show, und ich sage dir, wie du auf der Bühne wirkst.«
    Ich beneidete Jasmin um diesen Mann.
    Aber morgen abend würde ich ja schon wieder in Geilenkirchen sein.
    Kurt und Jasmin ließen es sich nicht nehmen, mich um 23 Uhr zum Flughafen Singapur zu bringen.
    Wir hatten noch fürstlich zusammen chinesisch gegessen.
    Als Vorspeise eine ganze knusprig braun gebratene Ente, die uns mitsamt Schnabel und Augen erst mal vorgestellt und deren Haut vor unseren Augen abgeschabt und in appetitlichen Stückchen auf unsere Teller gelegt worden war.
    Diese Stückchen wickelten wir in warme, dünne Teigrollen und tauchten sie in verschiedene köstliche würzige Saucen. Es war eine solche Fettbombe, daß jeder, der nicht regelmäßig joggt, davon fünf Kilo zugenommen hätte. Aber meine Fettverbrennungsöfchen liefen auf Hochtouren. Ich konnte essen, was ich wollte.
    Dann gab es Suppe aus kleinen blau-weißen Porzellanschälchen, mit einem Porzellanlöffel.
    Als Hauptgang servierte man uns gebratenen Reis mit Seafood und Prawns in ganzen ausgehöhlten Kokosnüssen. Dazu gab es grünen Tee, der aussah wie das Pipi eines kränkelnden Nilpferdes, und eiskaltes Bier aus der Dose. Eine köstliche Henkersmahlzeit.
    »Überleg es dir, Burkharda“, hatte Kurt immer wieder gesagt. »Ihr gehört zusammen. So was passiert im Leben nur einmal.«
    »Er hat sich für seine Kinder entschieden«, murmelte ich.
    »Mensch, Burkharda!« mischte sich Jasmin ein, die mit fettigen Fingern an ihren gebackenen Entenfüßchen herumknabberte. »Seine Kinder werden immer seine Kinder bleiben! Aber er braucht eine Frau wie dich!! Das ist so ein toller

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