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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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paar Tipps geben, was man hier auf Bali alles besichtigen kann?“ Rauscher nahm einen Schluck Bier, setzte seine Sonnenbrille auf und erfreute sich an den Sonnenstrahlen.
    „Ja natürlich, Mister. Hier es gibt viel zu sehen. Wenn Sie wollen sehen Tempel, Sie müssen schauen den Pura Besakih. Das ist größtes und ältestes Heiligtum für alle Balinesen. Oder ein Wassertempel. Da baden Gläubige in heiligem Wasser.“ Er dachte kurz nach und sprach dann begeistert weiter. „Was anderes ist Elefantenhöhle Goa Gadja. Sehr berühmt. Bei Bedulu in Nähe von Ubud, in der Mitte von Bali. Höhle hat Namen von Eingang. Sieht aus wie Kopf von Elefant. In Höhle steht eine Figur, ein Meter hoch, das ist der Elefantengott Ganesha. Ein Sohn von Shiva.“ Rauscher hörte aufmerksam zu und war beeindruckt. Rusli kam ins Reden: „Oder Sie mal besuchen Turtle Island, wo Sie viele Schildkröten sehen können. Oder den Affenwald. Und viele Touristen sind von Markt begeistert. Und von Tanah Lot. Das ist großer Tempel im Meer.“ Rusli freute sich, dem Kommissar ein paar neue Tipps geben zu können.
    „Wenn Sie haben Glück, Sie können vielleicht sehen einen Hahnenkampf in einem von vielen kleinen Dörfern auf Insel.“
    „Danke, danke. Das ist viel zu viel. Ich werde es mir überlegen müssen. Alles kann ich nicht machen.“ Rauscher trank sein Bier, verabschiedete sich von Rusli und ging. Unterwegs dachte er wieder an Maurer. Mord in dieser Idylle. Das kriegte er in seinem Schädel nicht recht zusammen. Aber er musste die Realität hinnehmen, wie sie war. Und sie war hart.

5.
    Die Lösung liegt hier im Hotel, dachte Rauscher, als er sich zum Abendessen begab. Er hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr ständig an den Mord zu denken. Stattdessen wollte er relaxen, genießen, sich einfach gut fühlen. Aber es klappte nicht. Er hing zu tief drin, und die Aufklärung war zu wichtig für ihn selbst. Trotzdem wollte er den Kopf frei bekommen, und deshalb nahm er sich vor, außerhalb des Hotels zu essen.
    Zwischendurch schrieb er noch eine SMS: „Hallo meine Venus. Habe nichts Neues herausgefunden. Alles sehr undurchsichtig. Würde jetzt gern mit dir knuddeln.“
    An der Strandpromenade in Sanur führte ein kleiner Weg entlang an herrlichen Hotelanlagen mit tropischen Gärten und kleineren, schmucken Bungalows. Dazwischen lagen jede Menge Shops und balinesische Restaurants. Rauscher überquerte einen kleinen Platz und sofort kamen einige Einheimische auf ihn zu: „Hello, my friend. Transport?“
    Er antwortete mit einem freundlichen, aber entschiedenen „no“. Ein merkwürdiger Ort mitten in Indonesien, dachte er. Alle Balinesen sprachen ein verständliches Englisch. Und viele sogar ein passables Deutsch.
    Sanur war lange Zeit ein aufstrebender Touristenort, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Denpasar. Noble Hotels wie das Hyatt Regency hatten sich vor Jahren hier angesiedelt. Vor allem Deutsche und andere Europäer bevorzugten Sanur als Urlaubsdomizil. Hier waren die Preise etwas höher, die Gärten etwas gepflegter, die Promenade etwas aufgemotzter als auf der übrigen Insel. Bis auf die Halbinsel Nusa Dua, wo es noch etwas schicker war. Dort gab es keine gewachsenen Dörfer, sondern nur Luxusherbergen und Golfplätze für westliche Touristen.
    Sanur war ursprünglich ein Dreitausendseelenort gewesen. Die Menschen lebten vom Fischfang. Zwischenzeitlich hatten sich über zwanzigtausend Balinesen oder andere Indonesier hier angesiedelt. Der ganze Ort war vollkommen auf Tourismus ausgelegt. Von der alten Hippie-Romantik keine Spur mehr. Hier ging es nur noch ums Geldverdienen – und das spürte man deutlich. Seit der Rezession Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ging es auch hier bergab. Leerstand in den Hotelanlagen, leere Restaurants und Bars. In der ersten Zeit nach dem Bombenanschlag verschärfte sich das Problem, und für die Menschen wurde es noch schwieriger, Geld zu verdienen. Gerade für diejenigen, die sich ganz und gar dem Tourismus verkauft hatten, ging es um die nackte Existenz. Rauscher überlegte, ob der Mord vielleicht etwas mit Geld zu tun hatte. Wer könnte ein finanzielles Interesse am Tod von Horst Maurer haben?
    „Hello Mister, look into my shop. Nice T-shirts.“
    Rauscher lehnte dankend ab und ging weiter. Vorbei an der Bonsai-Bar, in deren Garten feinsäuberlich hunderte der kleinen Bäume aufgereiht waren. Ein Bild für die Götter, dachte Rauscher, schade, dass Lena das nicht sehen

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