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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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Schattenseiten, und es bewahrt seine eigene Schattenwelt, seine Traditionen, Sitten, Gebräuche und Rituale. Sein Respekt vor den Balinesen war in diesem Moment unendlich groß.
    Die ungewohnten Klänge hallten in ihm lange nach.
    Er freute sich auf sein Bett und auf friedliche Träume – hoffentlich.

Dritter Urlaubstag
1.
    Rauscher schlief lange und fühlte sich danach wie gerädert. Mitten in der Nacht war er aufgewacht, weil ihm so entsetzlich heiß war. Er hatte die Klimaanlage auf „low“ geschaltet. Durch die angenehme Kühle war er schnell wieder eingeschlafen. Jetzt tat ihm sein Rücken weh. Ein guter Grund, dachte er, um sich nach dem Frühstück durchkneten zu lassen.
    Er stand auf und nahm eine ausgiebige Dusche. Seine “Mango & Milch“- Pflegedusche passte ganz ausgezeichnet zu den Düften Balis, die ihn hier täglich umgaben. Dann zog er seine neue, hellblaue Dreiviertelhose an, die er sich extra für Bali gekauft hatte. Trendy kam er sich darin vor. Ein rotes T-Shirt mit dem Aufdruck „ALOHA“, das ihm sein bester Kumpel Thomas zum letzten Geburtstag geschenkt hatte, rundete seine Garderobe ab.
    Zehn Minuten lief er ziemlich verwirrt durch die Gänge des Hotels, bis er es leid war. Dann fragte er nach dem Frühstücksraum. Ein großes Buffet war dort aufgebaut. Er nahm Toast, Eier, Käse, Obst und ließ sich einen Kaffee bringen. Frische Ananas, Papaya und Mango gleich morgens, der Tag begann vielversprechend.
    Nachdem er das Frühstück beendet hatte, schrieb er an Lena: „Hallo, mein Liebesstern. Langsam werden mir die Balinesen unheimlich. Ein Mord, Schattenspiele, Streitereien. Naja. Wenn ich jetzt einen Wunsch hätte: schwupps wärst du hier.“
    Der Eingang des Health-Centers war im Untergeschoss des Hotels. Als er eintrat, sprang ihm ein beleuchtetes Schild ins Auge: Massage, Fitness, Wellness, Relaxing.
    Genau das brauchte er jetzt.
    Er sah sich um. Das Ambiente glich einer typischen Saunalandschaft mit kleinen Palmen und anderen tropischen Pflanzen. Kokosduft stieg ihm in die Nase. Etliche Balinesinnen liefen umher. Die Balinesin, die sich gestern so vehement gestritten hatte, war nicht darunter. Eine andere kam auf ihn zu und fragte nach seinen Wünschen. Ihr Gesicht erinnerte ihn stark an die Balinesin von gestern, sie war jedoch ein paar Jahre älter.
    „ Aloha“, sagte sie zu Rauscher. Er musste lächeln.
    „Aloha“, erwiderte er, „eine Massage, bitte. Vor allem der Rücken macht mir zu schaffen.“
    „Sie komme mit mir, bitte schön.“ Sie führte ihn in einen Nebenraum, in dem es abgetrennte Kabinen gab. In eine traten sie ein, er zog sich aus bis auf seine Badehose, die er vorsichtshalber angezogen hatte, und legte sich bäuchlings auf die Liege.
    „Kokosöl, Mandelöl, Lavendel-, Jasmin- oder Rosmarinöl, bitte schön?“
    Er entschied sich für Mandelöl.
    Rauscher musste an den toten Maurer denken. In gewisser Weise konnte er Maurers Euphorie verstehen, was die Balinesinnen anging. Schön im eigentlichen Sinne waren sie nicht, aber diese Exotik, die sie ausstrahlten, diese Andersartigkeit und dieses Lächeln hatten etwas. Diese Mädchen waren Geschöpfe, die man liebhaben musste. Sie wirkten so unschuldig und beschützenswert.
    „Wie heißt du?“
    „Mein Nam ist Puglug.“
    „Puglug?“
    „Ja.“
    Sie nahm ein paar Tropfen Öl, verrieb es leicht in ihren Händen und begann mit der Massage. Tastend, vorsichtig, gekonnt.
    „Hast du eine Schwester, Puglug, die auch hier arbeitet?“ Sie stutzte und hielt einen Moment inne.
    „Ja, sie heiß Madé, aber ist heute nicht hier. Sie krank.“
    „Was hat sie denn?“
    „Sie nicht fühlt gut, sie heiß, Fieber? Muss in Bett bleiben.“
    „Kanntest du Horst Maurer, Puglug?“ Wieder zögerte sie, massierte dann weiter und blickte Rauscher scharf an.
    „Er Kunde hier. Mein Schwester ihn massiert. Er oft hier.“ Horst Maurer kannte hier wahrscheinlich jeder, überlegte Rauscher.
    Puglug vollführte mit ihren Fingern und Händen wahre Kunststücke. Die kreisenden, tastenden, reibenden Bewegungen wurden von harten, schlagenden, quetschenden abgelöst. Das Ganze ergab eine wundervolle Harmonie.
    „Hast du vielleicht beobachtet, ob er mal Ärger hatte hier im Hotel oder Streit mit jemandem. Hatte er Feinde?“
    „Ich nix weiß, nein, ich auch nix gesehn.“ Sie tastete sich von den Schultern langsam herunter Richtung Gesäß. An einigen Stellen drückte sie so fest, dass Rauscher am liebsten aufgeschrien hätte. Aber er

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