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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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langsam aus ihrer Verhakung und erhoben sich. Beiden stand die Peinlichkeit der Situation ins Gesicht geschrieben.
    „Das … das … ist der dritte? Das gibt’s doch nicht.“
    „Doch, das gibt’s. Zimmer 323. Dritter Stock.“
    „Dann habe ich mich wohl im Stockwerk geirrt. Entschuldigen Sie … vielmals.“ Rauscher schüttelte den Kopf.
    „Na, das nenn ich doch mal ne nette Abendüberraschung. Und ich dachte schon, der Mörder will mir ans Leder.“
    „Oh, Entschuldigung. Das ist mir wirklich sehr, sehr peinlich. Wie kann ich das je wieder gut machen?“
    „Ach, da machen Sie sich mal keine Sorgen. Da gibt’s vielleicht schneller eine Gelegenheit, als man denkt.“
    Die Gucci-Lady zupfte ihr Kostüm zurecht, strich sich durch die frisierten Haare und sammelte ein paar Döschen, einen Lippenstift und ein Fläschchen Parfum wieder auf, die aus ihrem Täschchen gefallen waren.
    „Das ist mir wirklich sehr unangenehm, Herr … Herr …?“
    „Rauscher, mein Name ist Andreas Rauscher.“
    „Von Talheim, Helene von Talheim. Es wäre mir lieber gewesen, Herr Rauscher, Sie in einer nicht ganz so verfänglichen Situation kennenzulernen. Nun denn. Kann man wohl nichts machen.“
    „Schon gut, Frau Talheim.“
    „Von Talheim, wenn ich bitten darf: Frau von Talheim.“
    „Oh ja, entschuldigen Sie, Frau von Talheim.“ Er betonte diesmal das „von“, und sie wendete sich leicht zum Gehen.
    „Gute Nacht und auf Wiedersehen, Herr Rauscher.“
    „Gute Nacht, Frau von Talheim.“ Rauscher ging hinein, holte ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder auf den Balkon. Auf diesen Schrecken zu nächtlicher Stunde musste er noch etwas trinken. Er prostete dem Gecko zu.
    „Ja gibt’s denn so was, Shiva? Frau von Talheim will in mein Appartement eindringen und behauptet, sie hätte sich im Stockwerk vertan.“ Er trank und schüttelte wieder und wieder den Kopf. Eine kleine Beule machte sich über seinem rechten Ohr breit. An dieser Stelle war er gegen die Wand gekracht.
    „Muss ich ihr wohl abnehmen, der Frau von Talheim. Kann mir kaum vorstellen, dass sie der Mörder ist. Was meinst du, Shiva?“ Stille. Kein Laut war zu hören und Bajù, der Gott des Windes, schlief auch schon.
    „Nee, nee, die hat sich tatsächlich im Stockwerk geirrt. Alles andere wäre geradezu lächerlich. Hey, Shiva, bist du noch da? Schläfst wohl auch schon? Na gut, dann leg ich mich auch wieder hin. Nacht Shiva.“
    Rauscher frohlockte. Er musste an das dumme Gesicht von der Talheim denken, wenn sie morgen früh sieht, dass er auch an dem Ausflug teilnehmen würde. Das könnte ja ein richtig unterhaltsamer Tag werden, dachte er. Mit dieser Hoffnung schlummerte er schnell ein.

Fünfter Urlaubstag
1.
    Huuups, dachte Rauscher, mein sexueller Notstand muss ja weit fortgeschritten sein. Er hatte morgens nach dem Aufwachen noch zehn Minuten lang eine Erektion und erinnerte sich an die letzte Liebesnacht mit Lena. Es gab nichts was er lieber tat als den ganzen Tag, oder die ganze Nacht, mit ihr im Bett zu verbringen.
    Er sprang aus dem Bett und unter die Dusche. Wach werden, Energie tanken, dachte er, man weiß nie, was der Tag bringen wird. Das Wasser prasselte hart auf seinen Kopf und er war immer noch tief in Gedanken. Er wechselte die Temperatur – heiß, kalt, heiß, kalt. Das Wasser war nicht so kalt wie in Deutschland, aber Rauscher genügte es, um wieder Leben in seinen Schädel zu bekommen. Er trocknete sich ab, ging hinaus auf den Balkon und sah nach Shiva. Der Gecko war nicht an seinem Platz.
    Es war indes sieben Uhr geworden, und er wollte noch eine Kleinigkeit frühstücken, bevor er den langen Ausflug antrat. Der Telefonservice hatte ihn pünktlich um Viertel nach sechs geweckt. Morgens brauchte er einige Zeit, um zu sich zu kommen. Hektik hasste er.
    Im Frühstücksraum waren nur ein paar Tische besetzt. Er nahm sich Omelette mit Käse und Schinken, dazu Toast und danach einen kleinen Obstteller. Er entwickelte allmählich eine Schwäche für frische Ananas, Papayas, Mangos und die kleinen, grünen Bali-Bananen. Die Guccis waren nicht zu sehen, auch ansonsten kannte er niemanden an den umliegenden Tischen. Das Urlaubsleben hier verlief erstaunlich ruhig, angesichts zweier Morde unmittelbar hintereinander. Soweit er mitbekommen hatte, waren nur eine Handvoll Hotelgäste vorzeitig abgereist. Die anderen versuchten trotz allem, den Urlaub einigermaßen zu genießen.
    Rauscher freute sich auf den Inselausflug. Endlich

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