Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)
tun. Du bist toll und siehst super aus. Ich mag es sehr, wenn du deinen Bikini anhast. Da stockt mir der Atem. Aber weißt du, das hat für mich nichts mit dem anderen zu tun.“
„Na die Frau, die dich mal abkriegt, kann wirklich stolz sein. Das bewundere ich an dir. Nur schade für mich. Na ja, ich hatte noch nie Glück mit Männern. Scheint mein Schicksal zu sein.“
Während der letzten Worte öffnete sie die Appartementtür und verschwand, mit Sonnenmilch und Handtuch bewaffnet, nach draußen. Rauscher atmete auf. Ihm war die Situation peinlich. Schließlich wollte er nicht aus bloßem Mitleid mit ihr schlafen, nur um ihr einen Gefallen zu tun. Er hatte gerade keinen Sinn für Sex, denn andere Dinge schwirrten in seinem Kopf herum.
Da klopfte es. Das war Padang, und Rauscher öffnete.
„Hallo Kommissar, wie geht es Ihnen?“
„Oh, Mister Rauscher. Mir ganz gut gehen.“ Padang setzte sich auf einen Sessel. Rauscher bot ihm ein Bier an, aber Padang lehnte dankend ab.
„Ich habe Neuigkeiten für Sie. Siang hat mich gerade ziemlich unfreundlich aus seinem Club geworfen. Der hat was zu verbergen. Da bin ich mir sicher.“ Dann machte sich Rauscher eine Flasche Bier auf. Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche und spürte, wie die kalte Flüssigkeit durch seinen erhitzten Körper floss. Padang sagte:
„Siang ist clever. Ein großer Gauner. Aber wir ihm nichts nachweisen können. Wir schon oft bei ihm wegen verschiedene Dinge. Glauben Sie, er hat zu tun mit Morden?“ Rauscher trank das Bintang leer und stellte es auf den Tisch.
„Nicht auszuschließen. Leider gibt es keinen konkreten Verdacht oder Hinweis. Vielleicht sollten wir ihm zusammen einen Besuch abstatten. Bin mal gespannt, was er dann so von sich gibt.“
„Ich glaube, das nicht viel bringen. Er wird nichts sagen. Er ist gerissen … oder wie man sagt. Wir brauchen schon Beweis, wenn wir ihn wollen schnappen.“ Rauscher grübelte.
„Kommissar Padang, ich muss mich jetzt entschuldigen, bin noch mit Madé verabredet. Ich bin überzeugt, dass sie mehr weiß, als sie uns bisher gesagt hat.“
„Viel Erfolg ich wünsche Ihnen. Ich denke, wir sehen uns morgen.“
Padang sagte “Tschüss“ und verließ das Appartement.
Im selben Moment kam Doris Maurer zurück vom Schwimmen.
„Tut mir leid wegen vorhin.“ fing sie an.
„Macht doch nichts“, entgegnete Rauscher, „im Gegenteil. Passiert mir auch nicht alle Tage. Ich wusste nur nicht so genau, wie ich mich verhalten sollte.“ Doris Maurer warf ihre Sonnenmilch auf die Couch und ihr Handtuch über die Balkon-Brüstung.
„Ich geh schnell duschen.“
„Oh ja, beeil dich bitte. Ich will auch noch.“
„Hast du heute Abend noch was vor?“
„Ja, ich treffe mich mit Madé.“
Doris Maurer schaute ihn interessiert an.
„Aha!“
„Nicht so, wie du denkst. Ich will mich mit ihr unterhalten, sie nochmal verhören.“ Rauscher war die Sache etwas unangenehm.
„So so, verhören.“
„Ja wirklich. Glaubst du mir etwa nicht?“
„Euch Männern sollte man niemals trauen.“
5.
Madé sah umwerfend aus. Sie wartete in ihrem kurzen, engen Kleid auf Rauscher. Ein weißer Stoffumhang umhüllte ihre braune, geschmeidigglänzende Haut. Ihre Lippen stachen rot hervor. Grazil sah sie aus, lasziv und verführerisch. Sie versprühte einen wilden exotischen Charme, wie eine Ehrfurcht einflößende Wildkatze. Wie sie daherkam, hätte sie im nächsten Hollywood-Film die Hauptrolle spielen können. Rauscher begrüßte sie:
„Sie sehen fantastisch aus.“
„Danke, Mister Rauscher.“ Madé freute sich sichtlich.
„Lassen Sie uns irgendwo hingehen, wo wir uns unterhalten können. Möchten Sie etwas essen?“
„Ja, gerne. Ich kenne gutes Restaurant.“
Zusammen verließen sie das Hotelgelände und liefen die Hauptstraße von Sanur entlang. Abends im Dämmerlicht funkelten die bunten Lichter der Bars und Restaurants. Es waren nicht viele Leute unterwegs und auch die Restaurants waren nahezu leer. Einige Balinesen standen am Straßenrand und riefen ihnen immer wieder „Transport, Transport?“ zu.
Madé führte Rauscher in ein kleines, gemütliches, verwinkeltes Restaurant. Sie schien die Besitzer, einen Mann und eine Frau, zu kennen, denn sie begrüßten sich, wie alte Freunde. Zwei Tische waren besetzt mit Touristen, die Atmosphäre sehr familiär. Die Chefin ging persönlich von Tisch zu Tisch und erkundigte sich, ob alles zur Zufriedenheit der Gäste war.
Madé suchte einen
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