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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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davon ausgegangen, nicht gefunden zu werden. Er hatte den Namen seiner Frau angenommen und sich in sein Privatleben verkrochen. Außerdem hatte er Arbeitsplatz und Branche gewechselt.
    »Ist da jemand?«
    Niemand meldete sich. Wie viel Uhr es wohl sein musste? Wie lange saß er schon hier?
    Seine Frau musste bestimmt jeden Moment… ach nein, die war ja auf ein verlängertes Wochenende zu ihrer Freundin nach Stuttgart gefahren, und er hatte sich auf ein gemütliches Nichtstun vor dem Fernseher gefreut.
    Und nun das!
    Fieberhaft überlegte er, wie er am besten aus dieser Situation herauskommen konnte. Gab es denn noch eine Möglichkeit?
    Wenn es eine Möglichkeit gab, er würde sie finden.
    Das gleißende Licht, das ihm immer noch ins Gesicht schien, machte das Überlegen auch nicht einfacher. Auf jeden Fall würde er sich kooperativ zeigen, in aller Ruhe mit der Person, die ihn hier fixiert hatte, zu reden versuchen.
    Ein Krampf im Oberschenkel unterbrach seine Überlegungen und er kam zu dem Schluss, dass er wohl schon länger hier sitzen musste.
    Kabelbinder.
    Warum musste der Arsch ausgerechnet Kabelbinder verwenden? Ein Seil, einen Strick hätte man lockern können, aber Kabelbinder zog sich bei jeder Bewegung immer weiter zusammen und verursachte unsägliche Schmerzen, indem er sich ins Fleisch regelrecht eingrub.
    Es hatte also wenig Sinn, sich in irgendeiner Weise körperlich zu verausgaben.
    Peter schloss die Augen, die inzwischen zu brennen begannen, außerdem schwitzte er aufgrund der Hitzeentwicklung des Strahlers wie ein Schwein.
    So saß er denn, wartend, hoffend und doch hoffnungslos, eine ewige Zeit, bis er hörte, dass sich die Klinke der Tür leise nach unten bewegte und die Tür langsam aufging und sich wieder schloss.
    Er war also gekommen.
    Instinktiv riss Peter die Augen auf, nur um wieder in das grelle Licht zu blicken. Erkennen konnte er nichts.
    »Ist unser Patient endlich erwacht«, kam eine Stimme aus dem Hintergrund.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Was ich will? Willst du etwa behaupten, du wüsstest nicht, worum es geht? Vielleicht hast du auch einen Dieter Hagel nicht gekannt, oder einen Peter Konrad.«
    Peter Schmidt machte einen verzweifelten Versuch, sich aus seiner Lage zu befreien.
    »Ich kenne diese Leute wirklich nicht. Binden Sie mich doch einfach los und wir vergessen die ganze Angelegenheit.«
    Doch die Person im Hintergrund ging nicht darauf ein.
    »Vielleicht aber hast du auch deinen eigenen Namen vergessen, Johann Peter Weidenmann. Ich werde dir helfen, und wir beide werden zusammen alles Vergessene wieder zutage fördern.«
    Verdammt. Es hatte keinen Sinn mehr zu leugnen.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Es war nicht einfach, aber ich hatte ein paar Informanten. Du glaubst gar nicht, was manche Menschen einem alles erzählen, wenn sie Schmerzen empfinden.«
    »Hören Sie. Ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß. Nur bitte, lassen Sie mich dann gehen.«
    Der Mensch hinter der Leuchte kicherte unwirklich und gellend, bevor er wieder zu sprechen begann.
    »Was ich wissen will, weiß ich bereits. Es geht hier nur um einen, wie soll ich sagen, Erfahrungsaustausch, Gedankenaustausch oder so.«
    Danach war es still. Man hätte einen Stecknadelkopf fallen hören können.
    »Hören Sie«, sprach Peter in die Stille hinein, »könnten Sie vielleicht dieses grelle Licht ausschalten? Mir wird es langsam heiß.«
    Wieder dieses Kichern, bevor er antwortete.
    »Wir wollen doch Licht in diese Angelegenheit bringen, oder? Und je mehr Licht, desto besser.«
    Eine besonders logische Erklärung, dachte Peter. Doch was sollte er tun? Er wollte diesen Menschen nicht noch besonders reizen oder in Wut versetzen.
    »Gut! Dann bringen wir Licht in die Angelegenheit. Was wollen Sie wissen?«
    »Sagt dir der Name Adam Karl etwas?«
    »Ein Kollege von früher. Straßenbaufirma glaube ich.«
    »So! Glaubst du?«
    »Nein, ich weiß es ganz sicher. Straßenbaufirma Prinz. Ist mittlerweile pleite.«
    »Ein netter Kollege?«
    »Sagen wir es mal so, mein Freund war er nicht gerade.«
    Wieder Schweigen von der anderen Seite her. Keine weitere Fragen, das grelle Licht, diese enorme Hitzequelle, alles dauerte irgendwie ewig. Etwas gereizt begann Peter wieder zu sprechen.
    »Mein Gott. Die Stimmung hatte sich etwas aufgeheizt. Dieser alte Moralapostel. Der hatte alle auf dem Kieker, jeder stand in seinem schwarzen Buch und da haben die Kollegen den Spieß einfach herumgedreht und ihn ein bisschen

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