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Mord im Spiegel

Mord im Spiegel

Titel: Mord im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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überlegen. Zu Mittag…«
    »So weit brauchen Sie nicht zurückzugehen«, sagte Cornish. »Bei der großen Dosis muss das Mittel schnell und plötzlich gewirkt haben. Wie ist es mit dem Nachmittagstee?«
    »Nun, wir gingen in das Zelt am Park. Es war schrecklich voll, aber schließlich gelang es uns doch, ein Stück Kuchen und eine Tasse Tee zu bekommen. Wir beeilten uns, weil es drinnen so heiß war, und gingen sofort wieder.«
    »Mehr war es nicht? Nur ein Stück Kuchen und eine Tasse Tee?«
    »Ja.«
    »Danach gingen Sie ins Haus. Stimmt das?«
    »Ja. Die junge Dame erschien und sagte, dass Miss Marina Gregg sich freuen würde, meine Frau begrüßen zu können. Heather war natürlich begeistert. Seit Tagen hatte sie von nichts anderem als Marina Gregg geredet. Es war ja ein großes Ereignis! Nun, das wissen Sie selbst.«
    »Da haben Sie Recht. Meine Frau war auch ganz aufgeregt. Von überall kamen die Leute. Sie zahlten den Shilling, um ›Gossington Hall‹ zu sehen und weil sie hofften, einen Blick auf die Gregg erhaschen zu können.«
    »Die junge Dame führte uns ins Haus«, sagte Badcock, »und die Treppe hinauf. Dort fand der Empfang statt. Oben, am Ende der Treppe. Aber es sah ganz anders aus als früher, wie man mir erzählte. Es war ein großer Raum, eine Art Halle, mit Sesseln und Tischen, auf denen Gläser standen. Meiner Schätzung nach waren ungefähr zwölf Leute da.«
    Inspektor Cornish nickte. »Wer hat Sie begrüßt?«
    »Miss Marina Gregg selbst. Ihr Mann war auch da. Seinen Namen habe ich vergessen.«
    »Jason Rudd«, sagte Cornish.
    »Ja. Ich habe ihn nicht sofort gesehen. Nun, jedenfalls begrüßte Miss Gregg Heather sehr freundlich und schien sich tatsächlich über ihr Kommen zu freuen, und Heather redete sehr viel und erzählte, wie sie vor Jahren auf den Bermudas ein Autogramm von Miss Gregg erhalten habe. Alles schien in bester Ordnung zu sein.«
    »In bester Ordnung«, echote der Inspektor. »Und dann?«
    »Und dann fragte Miss Gregg, was wir trinken wollten. Und ihr Mann, Mr Rudd, brachte Heather eine Art Cocktail.«
    »Einen Daiquiri.«
    »Stimmt, Sir. Er brachte zwei Gläser. Eines für sie und eines für seine Frau.«
    »Und Sie? Was tranken Sie?«
    »Einen Sherry.«
    »Aha! Und Sie drei standen da und tranken?«
    »Nein, so war es nicht. Wissen Sie, es kamen immer mehr Gäste die Treppe hoch. Der Bürgermeister kam und viele andere Leute – ein Amerikaner mit seiner Frau, glaube ich –, und deshalb gingen wir ein Stück weiter.«
    »Und dann trank Ihre Frau den Cocktail?«
    »Nein, da noch nicht.«
    »Also, wann hat sie ihn nun getrunken?«
    Badcock überlegte angestrengt mit gerunzelter Stirn. »Ich glaube«, begann er zögernd, »ich glaube, sie stellte das Glas auf einem Tischchen ab. Sie hatte Freunde entdeckt. Jemand aus Much Benham, wenn ich mich recht erinnere. Jedenfalls unterhielt sie sich angeregt mit ihnen.«
    »Und wann trank sie den Cocktail?«
    »Etwas später. Es wurde immer voller. Jemand stieß gegen Heather, und sie verschüttete ihr Glas.«
    »Was?« Cornish sah ihn scharf an. »Sie verschüttete ihr Glas?«
    »Ja, jedenfalls habe ich es so in Erinnerung… Sie hatte das Glas wieder genommen und trank einen kleinen Schluck. Sie zog ein Gesicht, weil sie Cocktails eigentlich nicht mochte, verstehen Sie? Trotzdem ließ sie sich davon nicht die Laune verderben. Also – wie sie so dastand, stieß jemand gegen ihren Ellbogen, und sie verschüttete den Inhalt ihres Glases. Ihr Kleid wurde nass, und ich glaube, auch das von Miss Gregg. Aber Miss Gregg war reizend. Sie sagte, es sei gar nicht schlimm, und es mache keine Flecken. Sie gab Heather ihr Taschentuch, damit sie sich trocken reiben konnte. Dann gab ihr Miss Gregg das eigene Glas und sagte: ›Nehmen Sie dies. Ich habe noch nicht davon getrunken.‹«
    »Sie gab ihr ihr eigenes Glas?«, sagte der Inspektor. »Sind Sie sicher?«
    Badcock schwieg einen Augenblick und überlegte. »Ja«, antwortete er dann, »ich bin ganz sicher.«
    »Und Ihre Frau nahm das Glas?«
    »Zuerst wollte sie nicht. Sie sagte: ›Nein, nein, das möchte ich nicht!‹ Miss Gregg lachte und erklärte: ›Ich habe sowieso schon zu viel getrunken.‹«
    »Da nahm Ihre Frau das Glas. Und tat was?«
    »Sie trank es ziemlich rasch aus. Dann traten wir in einen Gang und betrachteten ein paar Bilder und die Vorhänge. Es war so ein schöner Stoff. So was hatten wir noch nie gesehen. Dann traf ich einen Freund, Bürgermeister Allcock, und gerade

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