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Mord im Spiegel

Mord im Spiegel

Titel: Mord im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Bürgermeister mit seiner Frau, Joshua Grice und seine Frau vom Gut, Donald McNeil vom ›Herald and Argus‹ aus Much Benham, Ardwyck Fenn aus den Staaten, Miss Lola Brewster, amerikanische Filmschauspielerin. Das sind alle. Außerdem war noch eine verrückte Fotografin aus London da, die ihre Kamera in Richtung Treppe aufgebaut hatte. Wenn stimmt, was Mrs Bantry behauptet, dass Marina Gregg zur Treppe sah, als sie ›ein versteinertes Gesicht‹ machte, dann kommen nur diese Leute infrage. Den Bürgermeister müssen wir laufen lassen, leider. Die Grices fallen auch weg. Die sind vermutlich nie aus St. Mary Mead rausgekommen. Bleiben noch vier. Der Reporter? Kaum. Die Fotografin aus London? Die war schon seit einer halben Stunde da. Warum sollte die Gregg erst dann so ein Gesicht machen? Wen haben wir noch?«
    »Die großen Unbekannten aus Amerika«, sagte Craddock mit einem schwachen Lächeln.
    »Sie sagen es!«
    »Bei Weitem am verdächtigsten, finde ich auch«, meinte Craddock. »Sie tauchen ganz plötzlich auf. Ardwyck Fenn war ein alter Verehrer der Gregg, den sie seit Jahren nicht gesehen hatte. Lola Brewster war mal mit dem dritten Mann der Gregg verheiratet. Er ließ sich scheiden, weil er die Gregg heiraten wollte. Sicherlich keine freundschaftliche Trennung.«
    »Dann ist sie Verdächtige Nummer eins«, erklärte Cornish.
    »Glauben Sie? Nach einem Zeitraum von etwa fünfzehn Jahren? Und nachdem sie noch zweimal geheiratet hat?«
    Cornish fand, dass man bei Frauen nie wissen könne. Craddock nahm die Bemerkung für das, was sie war, doch entgegnete er, dass eine derartige Reaktion zumindest höchst seltsam sei.
    »Aber Sie sind auch der Meinung, dass einer von den beiden infrage kommt?«
    »Möglich. Doch diese Lösung gefällt mir nicht besonders. Wie steht es mit den Aushilfskellnern, die die Getränke servierten?«
    »Und was ist mit dem ›versteinerten Gesicht‹? Das müssen wir dann außer Acht lassen. Na, jedenfalls haben wir die Leute überprüft. Ein Geschäft in Market Basing hatte die Verpflegung übernommen. Im Haus gibt es den Butler Giuseppe, dem zwei Frauen von der Filmkantine halfen. Ich kenne die beiden. Keine großen Leuchten und harmlos.«
    »Damit habe ich wieder den schwarzen Peter, was? Ich werde mal ein Wörtchen mit dem Reporter reden. Vielleicht hat der was gesehen. Dann fahre ich nach London. Zu Ardwyck Fenn, zu dieser Lola Brewster und der Fotografin. Wie hieß sie noch? Ach ja, Margot Bence! Vielleicht hat die was beobachtet.«
    Cornish nickte. »Ich setze auf diese Lola Brewster«, sagte er. Dann sah er Craddock fragend an. »Sie scheinen von ihrer Schuld nicht so überzeugt zu sein wie ich.«
    »Ich ziehe die schwierigen Umstände in Betracht«, entgegnete Craddock vorsichtig.
    »Das trifft auf jeden zu, finde ich, nicht nur auf diese Brewster. Verrückt, so was zu tun.«
    »Das finde ich zwar auch, aber wenn die Brewster der Täter ist, ist das noch verrückter, als wenn es jemand anders gewesen wäre.«
    »Warum?«
    »Weil sie ein prominenter Gast war. Sie ist berühmt, ein großer Star; stand sozusagen immer im Scheinwerferlicht.«
    »Stimmt!«, musste Cornish zugeben.
    »Die Leute aus dem Ort haben sie angestarrt und über sie geflüstert, und nachdem Marina Gregg und ihr Mann sie begrüßt hatten, wurde sie an eine Sekretärin weitergereicht, die sich um sie kümmern musste. Es wäre nicht einfach gewesen, Frank, ganz gleich, wie geschickt man ist, irgendjemand hätte einen dabei beobachten können. Das ist das Haar in der Suppe. Ein ziemlich kräftiges Haar.«
    »Wie ich schon sagte – alle hatten dasselbe Problem.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht! Weit davon entfernt! Nehmen wir mal den Butler Giuseppe. Er musste sich um die Drinks, um die Gläser kümmern und eingießen und herumreichen. Er hätte völlig unbemerkt ein oder zwei Calmo-Pillen in ein Glas gleiten lassen können.«
    »Was, der Butler?«, rief Cornish. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Noch haben wir kein Motiv«, erwiderte Craddock, »doch das könnten wir noch finden. Ein hübsches, hieb- und stichfestes Motiv. Ja, er hatte die Gelegenheit dazu. Oder einer von den Aushilfen kann es gewesen sein. Unglücklicherweise war keiner von ihnen zur fraglichen Zeit am Ort der Tat – ein Jammer.«
    »Vielleicht hat sich jemand als Aushilfskellner eingeschlichen, weil er den Anschlag exakt geplant hatte. Wir wissen es nicht«, sagte Craddock bedrückt. »Wir wissen einfach nichts Genaueres, solange wir nicht mit

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