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Mord in der Vogelkoje

Mord in der Vogelkoje

Titel: Mord in der Vogelkoje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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Grund, sich zu entschuldigen«, sagte Asmus, dem das peinlich war. »Eher müsste ich mich …«
    »Komm mit zu mir«, unterbrach Sibbersen ihn. »Soll ich uns einen Kaffee kochen? Einen echten.«
    »Das wäre prima, hatte ich schon lange nicht mehr«, gab Asmus zu, während ihm bereits das Wasser im Munde zusammenlief.
    Als sie nicht lange danach am Küchentisch saßen und denKaffeeduft schnupperten, bevor sie ihn mit Sahne verfeinerten – aus einer kleinen Konserve, wie Asmus staunend bemerkte  –, kam Bonde endlich damit heraus. »Deine Verlobte hat sich doch neulich nach Entendosen erkundigt …«
    »Ja«, sagte Asmus gespannt.
    »Ich habe ihr von diesen Süddeutschen erzählt, die regelmäßig Dosen gekauft haben.«
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Inzwischen ist mir eingefallen, dass viel früher, im vergangenen Jahr, schon mal einer nach der Zahl der Entendosen gefragt hat, die ich im Jahr verkaufe. Nicht nach dem Inhalt etwa.«
    »Ach!«
    »Ja, und vor kurzem war dieser Mann wieder hier. Mit der gleichen Frage. Er wusste, dass die Kampener Koje zugemacht hat. Wollte nur wissen, ob ich seitdem weniger verkaufe. Im Gegenteil, habe ich ihm gesagt, was begüterte Gäste betrifft, viel mehr, trotz der Inflation. Aber ich bin ausverkauft bis zum Herbst. Die Einheimischen haben natürlich kaum Geld dafür, abgesehen von deiner zukünftigen Schwiegermutter. Viele schießen ja auch selbst und tauschen die frischen Enten gegen Kartoffeln oder anderes.«
    »Das ist ja interessant«, bemerkte Asmus und sinnierte über die Kaffeetasse hinweg.
    »Wieso für dich? Ose wollte das wissen. Ich dachte, sie denkt sich raffinierte Gerichte aus.«
    »Na ja. Eigentlich war die Information für mich. Sie steht mit dem Mord in der Kampener Koje in Zusammenhang.«
    »Junge, Junge, warum fragst du mich nicht direkt?«
    »Ich wollte nicht, dass du mir eine Entendose, die ich dienstlich benötigte, schenkst«, murmelte Asmus, verzweifelt auf der Suche nach einer besseren Begründung, die er aber nicht fand.
    »Du Held!« Aber so spöttisch, wie es sich anhörte, meinte Sibbersen es gar nicht, beinahe eher liebevoll. Sein Blick ging aus dem Fenster und in die Vergangenheit. »Du erinnerst mich, verdammt noch mal, an meinen Cord!«
    Cord, in dessen Wohnung Asmus wohnte, war ermordet worden. Dazu gab es weiter nichts zu sagen. »Hat der Mann dir seinen Namen genannt?«
    Sibbersen kehrte wieder in die Gegenwart zurück. »Beim ersten Besuch sagte er, er sei aus Föhr, beim zweiten behauptete er, Amerikaner zu sein. Ich fand das etwas widersprüchlich und habe nicht weiter nachgefragt. Sein Vorname allerdings klang ausländisch.«
    »Wie denn?«
    »Ganz genau weiß ich es nicht mehr. Harry, Henry oder so ähnlich. Etwas Kurzes.«
    »Hank möglicherweise?«
    »Ja, das war es!«
    »Hank Christensen aus Föhr vermutlich.«
    »Den Familiennamen hat er nicht preisgegeben. Wollte es wohl nicht.«
    »Du hast uns ein Stück weitergebracht, Bonde! Danke dafür.«
    »Was fängst du mit der Information an?«
    »Ich werde versuchen, Hank zu finden. Vielleicht ist er noch auf der Insel. Kannst du mir noch etwas über ihn erzählen?«
    »Seine Kleidung wirkte sehr ausländisch, englisch oder amerikanisch. Deshalb habe ich ihm den Amerikaner geglaubt. Die Jacke war kariert und lag durch einen Gürtel eng am Körper, obwohl sie weit geschnitten war. Der Mann sah aus, als könnte er gleich zur Jagd aufbrechen wollen.«
    »Tatsächlich!« War das nun Mode in Hanks Heimatland, oder wollte er etwa zur Entenjagd? Dann fiel Asmus noch etwas ein, das er gleich erledigen konnte, da er docheinem Delikatessenkaufmann gegenübersaß und die Fabrik anscheinend mit Lebensmitteln zu tun haben sollte. Er zog sein Notizbüchlein aus der Tasche und zeigte Sibbersen die Zeichnung von dem seltsamen Gerät, das per Wagen angeliefert worden war. »Hast du so etwas schon mal gesehen?«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Bonde sofort. »Das ist eine Konservendosenverschließmaschine. Mit diesem Hebel links passt man den Apparat an die jeweilige Dosenhöhe an. Du hast doch sicher schon mal gesehen, dass eine Dose beim Öffnen niedriger wird, weil man den oberen Rand beschneidet. Nach dem Leeren und Auswaschen kann man sie wieder verwenden, aber sie wird immer niedriger. Zum Schluss ist sie so flach, dass man nur noch Leberwurst einfüllt. Was man nicht verändern kann, ist der Durchmesser der Dose. Dafür braucht man dann ein anderes Modell.«
    »Donnerwetter! Darauf wäre ich

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