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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Modegeschäft. Nie hätte sie sich vorstellen können, die ausgestellten Kleider im alltäglichen Leben zu tragen. Und wie um alles in der Welt sollte alles, was man so an einem Tag brauchte, in eine solch winzige Handtasche passen? Sie schob ihre große, abgenutzte Ledertasche über die Schulter hoch.
    Sie gingen weiter. Das nächste Geschäft verkaufte Fischreusen, Leibwärmer, Gummistiefel und Wachsjacken. Direkt anschließend kam der bisher größte Laden; er hatte ein Doppelschaufenster. Aus der offenen Tür drang ein schwacher, aber sündhaft teurer Duft. Bei dem Geschäft handelte es sich um eine altmodische Drogerie, in deren Fenster sich verpacktes Parfüm, Seifen in hübschen Schachteln und Hinweise auf noch mehr wunderbare Dinge stapelten.
    » Ivoire «, sagte sie in das freundliche Schweigen hinein, das sie seit dem Mittagessen begleitet hatte. »In Oxford bekommt man es nicht, und meins ist alle. Ivoire ist mein Lieblingsparfüm«, erklärte sie, als sie sein verständnisloses Gesicht gewahrte.
    »Ach so! Kann ich verstehen«, gab er mit unbewegtem Gesicht zurück.
    Und dann entdeckte Kate den Namen des Drogisten über der Tür.
    »Sieh mal«, sagte sie entgeistert. »Da müssen wir rein.« Natürlich war dieser Name der Grund gewesen, warum sie unbedingt in Denington hatte zu Mittag essen wollen, aber sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, so schnell fündig zu werden.
    Ein Mann in den Sechzigern kam aus dem Hinterzimmer. Er hatte recht breite Schultern, war braun gebrannt, und sein dunkles Haar hatte mit den Jahren einen Zinnton angenommen. Sein Gesicht mit den grün-braunen Augen kam Kate bekannt vor. Das konnte einfach kein Zufall sein, bestimmt gab es eine verwandtschaftliche Verbindung.
    Sie setzte ihr verführerischstes Lächeln auf und hoffte, dass er ihrem Charme mehr abgewinnen konnte als seine Familie in Oxford. »Mr. Baight?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Ich suche nach Ivoire von Balmain«, sagte sie. »Es ist normalerweise ziemlich schwer zu bekommen. Ich hätte gern entweder das Parfüm oder das Eau de Toilette.«
    »Ich habe beides da, warte aber gerade auf eine Lieferung der kleineren Packung.«
    Kate kannte die Preise und war sich der Tatsache bewusst, dass sie bei diesem ausschließlich einem guten Zweck dienenden Einkauf eine Menge mehr Geld würde hinlegen müssen als bei ihrem Bestechungsversuch im Postle. Freitagnachmittag war sie auf der Bank gewesen und hatte so viel abgehoben, wie sie in den kommenden drei Wochen vermutlich benötigen würde. Wahrscheinlich reichte es jetzt gerade für den Duft. »Ich nehme das Parfüm«, sagte sie und atmete tief durch. »Und das Eau de Toilette.« Jetzt hatte sie schon so viel ausgegeben, dass es keinen Unterschied mehr machte. »Außerdem hätte ich gern das Badeöl, falls sie es dahaben.«
    »Tut mir Leid. Mit dem Badeöl kann ich nicht dienen.«
    Gott sei Dank. Immerhin hatte sie auch so schon über 100 Pfund ausgegeben, und Liam zog die Augenbrauen hoch, als sie begann, Zwanzig-Pfund-Noten auf den Ladentisch zu zählen. Der Gesichtsausdruck des Drogisten war ausgesprochen freundlich geworden. Kate hoffte sehr, dass sie mit dem Parfüm auch das Recht erkauft hatte, einige aufdringliche Fragen zu stellen.
    Bisher waren sie die einzigen Kunden. Kate zerbrach sich den Kopf, wie sie den Übergang zu einer etwas persönlicheren Unterhaltung finden könnte.
    »Ich weiß, es ist ziemlich extravagant, so viel Ivoire zu kaufen, aber ich trage es wegen meines Namens«, erklärte sie mit zuckersüßer Stimme. »Ich heiße nämlich Ivory.« Sie klimperte mit den Wimpern, aber der Drogist schien keine historischen Romane zu lesen; jedenfalls gab er keinerlei Kommentar zu ihren Büchern ab.
    »Ihr Name ist auch ziemlich ungewöhnlich«, warf Liam ein und half ihr damit weiter. »Vielleicht ist es Zufall, aber wir kennen in Oxford auch ein paar Baights.«
    »Wir joggen zusammen«, erklärte Kate, »wir sind so gut wie befreundet.«
    »Dann wissen Sie ja vermutlich alles über diese schreckliche Tragödie.« Sein Gesicht sah plötzlich alt und traurig aus. »Kommen Sie doch einen Augenblick mit nach hinten. Marianne!«, rief er in Richtung der Tür zum Hinterzimmer. »Trink deinen Tee aus und kümmere dich ein paar Minuten um das Geschäft.«
    Ein Mädchen in einem blauen Nylonoverall und mit langen Locken erschien im Laden und begann, das Shampoo-Regal aufzuräumen. »Tee?«, fragte der Drogist. »Oder lieber einen Kaffee?«
    »Einen Kräutertee, bitte«,

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