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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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Ich ... ach, lassen wir das.« Er hatte gemerkt, dass ich mich über ihn lustig machte, und warf mir einen Blick zu, über den ich erst richtig lachen musste.
    Einträchtig gingen wir ein wenig zur Seite und betrachteten die Bilder an den Wänden. Beim Gehen berührte er mich mit der Schulter, und ich fragte mich, ob er das absichtlich tat. Ich schaute ihn prüfend aus den Augenwinkeln an, aber er war ganz auf die Papyrusmalereien konzentriert. Etwas enttäuscht richtete auch ich meine Aufmerksamkeit auf die Wand vor uns.
    Vor einem besonders großen Papyrus, auf dem Hunderte von Figürchen einen riesigen kobaltblauen Skarabäus umschwebten, blieb er stehen. »Ich wette, das würde sich in Ihrem Wohnzimmer gut machen«, erklärte er.
    »Ja, es würde zum Thema Mistkäfer passen, das dort schon präsent ist«, stimmte ich zu.
    Zu einer Antwort kam er nicht mehr. Eine geschickte Verkäufern drängte sich zwischen uns und begann mir die Vorzüge der Bilder zu preisen. Dabei wies sie auf eine riesige prächtige Bildrolle, die in der Mitte der Wand hing.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist sehr schön, aber viel zu teuer.«
    Sofort griff sie sich ein kleineres gerahmtes Bild, nahm es von der Wand und schwenkte es herum. »Dieses hier ist sehr gut, elegant und preiswert«, sagte sie in einem Englisch mit hübschem Akzent.
    Das Bild strahlte in Blau und Gold. »Das mag ja sein, aber ein gerahmtes Bild geht mir bestimmt irgendwo unterwegs kaputt.« Ich lächelte ihr zu, um freundlich zu sein, und wollte mich zurückziehen.
    »Ach wo, schauen Sie nur! Wir benutzen für unsere Rahmungen nur bestes bruchsicheres Glas.«
    Ich blickte zu Alan hin, da pochte sie bereits mit dem Fingerknöchel fest auf das Glas und ließ das Bild dann sogar zu Boden fallen. Alan konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Ich entschied daraufhin, das Ding zu kaufen, was es auch darstellen mochte, nur um eine Erinnerung an diesen Augenblick zu haben.
     
    Der Flughafen von Kairo, von wo wir nach Assuan fliegen wollten, war das reine Tollhaus. Gleich mehrere große Reisebusse fuhren fast zur selben Zeit vor und entleerten sich direkt vor dem Eingang zu den Inlandsflügen. Voller Furcht, in dieser Menschenflut unterzugehen, klammerten wir uns an unsere Rollkoffer und ließen den Hello-Kitty-Schirm nicht aus den Augen, als ob es um unser Leben ginge.
    Um uns herum ertönte ein babylonisches Sprachengewirr. Französisch schien neben Arabisch am häufigsten zu sein, aber auch Fetzen von Deutsch und Italienisch drangen an mein Ohr. Irgendwie konnten wir uns aber hinter Anni halten und traten nun den beschwerlichen Gang durch zwei separate Sicherheitskontrollen an. Anni ging an der Spitze, hielt alle unsere Flugtickets in der Hand, und niemand machte auch nur den Versuch herauszufinden, wer wer war. Unser Gepäck wurde allerdings sehr gründlich durchleuchtet, der Inhalt jedes Stücks in aller Ruhe studiert. Als Kylas Tasche das Gerät passierte, wurde der gelangweilt dreinschauende Beamte plötzlich aufmerksam und gab zwei  Wachmännern einen Wink, die sie aus der Schlange holten.
    Zu meiner Überraschung scherte auch Alan sofort aus und nahm hinter ihr Aufstellung wie ein schützender großer Bruder. Das hoffte ich zumindest. Ich wollte ebenfalls auf sie warten, aber Anni war vor mir zur Stelle.
    »Gehen Sie bitte, kümmern Sie sich um Ihr Gepäck und achten Sie darauf, dass es auf den Wagen geladen wird«, ordnete sie an.
    Flughäfen machen mich immer nervös, aber die Andeutung, mein Koffer könnte nicht an die richtige Stelle gelangen, löste sofort einen Adrenalinstoß aus. Ich lief zu dem Karren, auf dem ich zu meiner Erleichterung mein und Kylas großes Gepäck stehen sah. Mehrere Arbeiter schoben ihn bereits in Richtung unserer Maschine. Ich drehte mich um und sah, wie Kyla und Alan immer noch mit den Sicherheitsleuten sprachen. Von fern hatte ich den Eindruck, Alan wühle in Kylas Tasche, während sie mit den Wachleuten stritt. Seltsam, aber vielleicht wollte er nur beweisen, dass nichts Zweifelhaftes darin war. Noch wichtiger jedoch schien mir jetzt, ob er in der Papyruswerkstatt nur freundlich zu mir gewesen war oder ob es tatsächlich einen Moment des Zaubers gegeben hatte. Aber vielleicht war er ja wirklich an Kyla interessiert. Merkwürdig fand ich nur, dass er sich so intensiv mit ihrer Tasche befasste.
    Nun trat Anni zu ihnen und klärte die Situation. Langsam wurde ich wütend über mich selbst und schloss mich der Gruppe an. Ich stellte

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