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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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erwartete er, etwas oder jemanden zu entdecken. Verwundert folgte ich seinem Blick, aber außer ein paar Touristen konnte ich nichts Außergewöhnliches feststellen.
    »Auf der anderen Seite der Insel ist ein kleiner Markt«, erklärte Anni und zeigte in die entsprechende Richtung. »Hier können Sie sich nicht verlaufen.« Darüber musste sie selbst lächeln. Es gefiel ihr sicher, uns alle auf einem umgrenzten Raum zu haben, wo sie nicht auf uns aufpassen musste wie auf kleine Kinder. »Dort treffen wir uns in einer Stunde. Wir schauen uns noch das Mausoleum von Aga Khan an und fahren dann zum Hotel zurück. Eine Stunde!«, rief sie den Peterson-Jungen nach, die bereits davonsprangen.
    Auch die anderen zerstreuten sich langsam, kaum dass Anni das letzte Wort gesprochen hatte. Kyla und ich verließen den Hauptweg und gingen zum Wasser hinunter. Wir wollten einmal für uns allein sein. Es war warm, aber nicht heiß, und der Wind war im Schutz der Bäume nur noch eine leichte Brise. Mir fielen Dutzende Pflanzen auf, die ich noch nie gesehen hatte. Und wir konnten eine ganze Stunde inmitten all dieser Schönheit verweilen. Ich seufzte auf, zufrieden, entspannt und glücklich.
    Kyla tat es mir gleich, aber ihr Seufzer hörte sich etwas anders an. Zwischen ihren Augenbrauen erschien eine kleine Furche, und ihre Lippen waren fest zusammengepresst. So lange, wie ich sie kannte, hätte ich diese Warnsignale eigentlich bemerken müssen, aber ich war völlig in mein wohliges Gefühl eingesponnnen.
    »Eine ganze Stunde sollen wir hier in den Büschen herumstolpern und uns von den Mücken fressen lassen?«, brummte sie.
    »He, stell dich mal an diese schiefe Palme dort. Mit dem Wasser und den Dünen im Hintergrund gibt das ein herrliches Bild.«
    Kyla ließ sich eigentlich gern fotografieren, aber nicht einmal dieser Köder konnte sie von ihrem Frust ablenken. Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Gut, dann nimm meinen Apparat. Der Anblick ist so schön.« Ich drückte ihr die Kamera in die Hand und lehnte mich gegen den Stamm der Palme.
    Sie betätigte mürrisch und schnell den Auslöser, ohne sich auch nur die geringste Mühe zu geben. Jetzt meinerseits ärgerlich, holte ich mir die Kamera zurück und wollte die Aufnahme betrachten. Aber die Sonne war zu hell, um mehr als eine Gestalt an einem Baum zu erkennen. Ich konnte nur hoffen, dass das Bild in Ordnung war.
    Nun erspähte Kyla eine Bank am Wege und ließ sich darauf fallen, die Arme vor der Brust verschränkt. Ich kam langsam nach und blieb in respektvoller Entfernung stehen.
    »Meine übersinnliche Wahrnehmung empfängt ein schwaches Signal. Da scheint etwas auf mich zuzukommen.« Ich legte eine Hand an die Stirn, als müsste ich mich konzentrieren. »Ja, jetzt wird es stärker. Die Botschaft lautet, du bist möglicherweise nicht ganz zufrieden.«
    Ich glaube, es ist gut, dass Menschen wie Kyla nicht die Fähigkeit besitzen, mit ihren Blicken zu töten, sonst wäre von mir im nächsten Moment nur noch eine kleine Pfütze übriggeblieben.
    »Ich habe Durst. Ich will ein Bier«, erklärte sie, als erwarte sie von mir, dass ich eines herbeizauberte.
    »Hier gibt’s kein Bier. Du weißt doch, dass die Ägypter nirgendwo Alkohol anbieten, nur in den Hotels.«
    Sie schnalzte ärgerlich mit der Zunge. »Ich kann einfach nicht glauben, dass wir in dieser Wildnis eine ganze Stunde herumhocken sollen. Mit nichts als Sträuchern und Dreck um uns herum.«
    »Was hast du von einem botanischen Garten denn erwartet?«, fragte ich.
    »Wir werden hier herumgeschubst wie Kinder auf einem Schulausflug.«
    »Und was ist für dich eine Gruppenreise?«
    Wieder funkelte sie mich an. »Treiben dich diese Leute nicht in den Wahnsinn?«
    Darüber musste ich nachdenken. »Eigentlich nicht. Das ist doch insgesamt eine ganz gute Truppe. Und ohne einen Reiseleiter könnten wir nicht die Hälfte von dem besuchen, was uns geboten wird.«
    »Ach, hier sind Sie!«
    Wir fuhren beide zusammen. Aus dem Gebüsch trat ein sehr kleiner Ägypter in Khakihose und einem weißen Baumwollhemd mit offenem Kragen lässig auf uns zu. »Ich habe Sie schon überall gesucht. Folgen Sie mir.«
    Kyla und ich wechselten einen Blick. »Das werden wir nicht tun«, sagten wir wie aus einem Munde.
    Er schaute uns verblüfft an. »Aber ich habe das, was Sie wollen.«
    »Wir wollen nichts«, sagte ich. Unruhig sah ich mich um. Zwar hörte ich in der Ferne Stimmen, doch auf dem Weg war niemand zu sehen. Das dichte Blattwerk

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