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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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Regal. Da lag ein riesiger Phallus aus Alabaster. Ben Carpenter hatte ihn auch gerade entdeckt und lief weg, um Lydia zu holen. Beide kicherten leise.
    Nun stakste auch Jerry Morrison neugierig heran. Er warf einen Blick auf das Ding, schaute mich an und sagte: »Ja, das ist etwa die richtige Größe.«
    Ich schnaubte entrüstet, Lydia schoss ihm einen hasserfüllten Blick zu, aber Ben grinste. »Ich weiß nicht, Kumpel. In Australien sind sie ein ganzes Stück länger als dieses mickrige Ding.«
    »Es ist groß genug, um euch damit eins auf die Rübe zu geben! Männer!«, sagte Lydia zu mir.
    »Wie recht Sie haben.«
    Ich trat zu Kyla, die sich gerade ein paar kleine Schalen anschaute. Sie warf mir einen Blick zu. »Die wären perfekt für Eis. Ich frage mich, ob sie spülmaschinenfest sind.«
    »Das bezweifle ich. Es ist doch ein sehr weicher Stein.«
    »Ich werde den Kerl da drüben mal fragen.« Sie wies auf einen der Verkäufer.
    »Der sieht nicht gerade so aus, als ließe er seinen Alabaster im Spülautomaten waschen.«
    Sie musterte den jungen Mann, der etwas überwältigt von der Menge der Ausländer schien, die in der ganzen Werkstatt ausgeschwärmt waren. Er hatte eine Hand an die Nase gelegt, als überlegte er, ob er auf Käuferjagd gehen sollte. »Vielleicht hast du recht. Ich werde Anni fragen.«
    DJ rief mit lauter Stimme durch den ganzen Raum nach Nimmi und wies auf einen Satz von vier großen Kanopenkrügen. Sie trat an ihn heran und musterte sie mit skeptischem Blick.
    »Die sind perfekt. Schau, wie groß sie sind«, sagte er.
    Ich runzelte die Stirn. »Es hat ihn schon wieder gepackt. Die wird er gleich kaufen.«
    Kyla schaute nun ebenfalls hinüber. »Was er nur mit all dem Kram anfängt? Diese Krüge würden mich krank machen. Ich weiß, dass sie noch unbenutzt sind, trotzdem würde ich sie nicht anfassen.«
    »Ich bin sicher, man kann alles Mögliche darin aufbewahren – Mehl oder Zucker. Sie wären allerdings sehr schwer.«
    Sie setzte die Schale, die sie gerade betrachtet hatte, geräuschvoll nieder. »Das ist es! Das ist es, was er im Schilde führt.«
    Ich schaute sie verständnislos an. »Küchenbedarf kaufen?«
    »Nein, du Dummchen!« Sie nahm mich beim Arm und zog mich in eine Ecke. Mit leiser Stimme sagte sie: »Der versucht etwas aus dem Lande zu schmuggeln. Er kauft den ganzen Kram zusammen, um ein oder zwei echte Sachen dazwischen zu verstecken.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Meinst du? Denk mal darüber nach. Wenn er mit dem ganzen Haufen Souvenirs beim Zoll auftaucht. Die Kerle dort werfen einen kurzen Blick darauf, nehmen die eine oder andere Gipsfigur oder Plastikpyramide in die Hand, und schon ist er durch.«
    Ich suchte eine Schwachstelle in ihrer Logik zu finden, aber es gelang mir nicht. »Okay, das ist in der Tat eine brillante Idee. Es könnte funktionieren, solange er nicht nervös erscheint oder sich so verhält, dass sie genauer hinsehen.«
    »Exakt!«
    »Eine Frage bleibt allerdings. Wo kriegt er die echten Sachen her?«
    »Oh.« Sie presste die Lippen zusammen. »Ich kann dir folgen. Warte mal. Von Mohamed!«
    »Von Mohamed?«
    »Na klar. Der benimmt sich doch die ganze Zeit schon so komisch. Begleitet uns, obwohl er es gar nicht sollte. Dann dieses merkwürdige Telefongespräch, das du gehört hast. Ständig geht und kommt er, ohne etwas zu sagen. Wo ist er jetzt zum Beispiel?«
    Wir schauten uns um. Mohamed war nirgendwo zu sehen.
    »Er kann im Bus sein oder mit den Steinmetzen draußen schwatzen«, vermutete ich. »Und ich weiß ja nicht einmal genau, ob ich ihn oder jemand anderes in Kairo habe telefonieren hören.«
    »Ich wette, er war es. Gerade jetzt nimmt er vielleicht Schmuggelware entgegen. Zum Beispiel echte Kanopenkrüge. Die kann er DJ später zuspielen. Der besitzt dann eine Quittung, dass er Kanopenkrüge gekauft hat. Wer könnte beweisen, wie es wirklich war?«
    »Was flüstert ihr beiden denn da?«, fragte eine Stimme.
    Kyla gab einen Schreckenslaut von sich, und wir fuhren beide herum. Wie aus dem Nichts war Alan hinter uns aufgetaucht. Ich schaute auf seine Füße. Er trug weiche braune Slipper, ideal zum Anschleichen.
    Er hob die Augenbrauen. »Mein Gott, Sie schauen aber schuldbewusst drein. Was haben Sie vor?«
    »Auf alle Fälle nicht herumzuschleichen und andere Leute zu belauschen«, sagte Kyla ein wenig spitz. Ob nun hübscher Kerl oder nicht, sie stand nicht gern dumm da.
    »Ich habe nicht gehört, worüber Sie gesprochen haben, aber

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