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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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alles mitbekommen hatte.
    »Kannst du das noch mal sagen?«
    »Olsen hat nichts zugegeben. Er wurde in die Luft gejagt. Ein Gaskanister auf seiner Yacht war undicht, dadurch ist Gas in den Kielraum ausgetreten. Die Yacht ist explodiert und hat dann Feuer gefangen. Man sagte mir, dass es entweder ein Leck in einem Kanister war oder dass jemand absichtlich einen Hahn aufgelassen hat. Bist du im Zodiac?«
    »Jawohl. Da wollten wir uns treffen.«
    »Ah ja. Viel los heute Abend?«
    Dass er einen so unpassenden Kommentar an die ernste Nachricht von Olsens Tod anhängte, brachte Honey ein wenig aus der Fassung, bis sie die Gründe begriff.
    »Mir geht’s gut«, murmelte sie und ließ die Augen über alles schweifen, was ringsum ablief, die Beziehungen, das Gelächter, die Leute, die sich an die Bar drängten. »Habt ihr irgendwelche Spuren gefunden?«
    »Keine. Wir müssen annehmen, dass Aloysius Rodriguez etwas damit zu tun gehabt haben könnte, und doch erscheint das alles ziemlich unwahrscheinlich. Interpol und die portugiesische Polizei haben seine Heimatadresse überprüft. Er ist spurlos verschwunden. Seine Frau hat nichts von ihm gesehen oder gehört, und alle Nachfragen haben ergeben, dass er ein solider Familienvater mit zwei Kindern ist, der im Ausland arbeitet, um ihnen das Beste bieten zu können.«
    In seiner Stimme schwang Zuneigung mit. Rodriguez hatte eine Familie. Weder er noch Honey wollte, dass Rodriguez der Schuldige war. Aber Abwesenheit konnte in manchen Fällen bedeuten, dass man genau das war, schuldig.
    |231| Honey erzählte ihm von den Hoffners, dem Lastwagen und seiner Ladung, den gestohlenen Stücken aus Philippes Lager. »Kannst du das glauben? Die Hoffners gefesselt zwischen den Kisten mit Meißener Porzellan und Dekoteilen!«
    Er war überrascht, und sie freute sich, dass sie ihm diese Nachricht überbracht hatte.
    »Da bin ich nicht auf dem Laufenden. Das hole ich nach, wenn ich wieder zurück bin«, antwortete er.
    Seine Stimme klang müde. Sie stellte sich vor, dass er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr, um sich ein bisschen aufzumuntern.
    »Hast du noch lange zu tun, ehe du zurückkommst?«, fragte sie.
    »Teufel, nein. Mir tut es so leid. Ausgerechnet heute Abend.« Es klang wirklich so, als wäre er enttäuscht. Nach einer kleinen Pause sagte er: »Da gibt’s immer noch was, das ich mit dir besprechen wollte. Es ist eine Überraschung. Ich glaube, sie wird dir gefallen.«
    »Klingt spannend.«
    »Ist es auch. Es ist ein Angebot.«
    »Keine aufreizende Anregung?«
    »Das auch.«
    Sie spürte, dass seine Müdigkeit verflogen war und dass er lächelte. Und das weiß ich, weil ich ihn so gut kenne, überlegte sie. Das ist irgendwie nett.
    Im Augenblick war seine einzige aufreizende Anregung, dass sie sich morgen gleich nach dem Mittagessen in Bath treffen sollten. Sie antwortete, das ginge in Ordnung. Es passte gut in ihren Zeitplan. Zuerst musste sie eine Gästeliste für die Eröffnung des neugestalteten Eingangsbereichs zusammenstellen. Die würde zum größten Teil aus Mitgliedern des Hotelfachverbands von Bath bestehen, dazu ein paar Radioleute und hohe Tiere in den Medien als Zugabe enthalten. Was man nicht alles für ein bisschen Werbung tat.
    Sobald klar Schiff gemacht war und nachdem sie Dumpy Doris mit offenen Armen wieder bei der Frühstücksschicht |232| begrüßt hatte, ging es zu Cybil Camper-Young, der sie vorschlagen wollte, am besten ihren Revolver im Rahmen der augenblicklichen Amnestie für illegalen Schusswaffenbesitz bei der Polizei abzugeben. So würde sie wenigstens keine Vorstrafe aufgebrummt bekommen. Schließlich war es nur eine historische Waffe. Wahrscheinlich inzwischen längst völlig verrostet, überlegte sie und lächelte. Ja. Das war’s. Ein rostiger alter Revolver in den Händen einer rostigen alten Lady.

|233| Kapitel 35
    »Hast du das mit den Hoffners gehört?«
    Mary Jane sprudelte nur so vor Begeisterung.
    Honey hatte gerade mit einem etwas schwerhörigen Anrufer zu tun und musste also ziemlich laut sprechen.
    Anna hatte das Baby in der Tragetasche hinter dem Empfangstresen abgestellt und war auf dem Weg zur Eingangstür. Sie hielt ihr Zigarettenpäckchen so fest umklammert, dass ihre Knöchel ganz weiß hervortraten.
    »Ich bin gleich wieder da«, rief sie über die Schulter zurück.
    Das Baby begann zu weinen.
    Honey gestikulierte, dass jemand es hochnehmen sollte.
    Mary Jane gab sich die Ehre, aber nur so lange, bis das Taxi vorgefahren war,

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