Mord ist der Liebe Tod
Sache.“
„ W enn ihr‘s einseht, Schwamm drüber. War ja auch lustig, was er so von sich gegeben hat. Wir müssen natürlich weiter ein Auge auf ihn haben.“
„ Hab ihn überprüfen lassen“, meldete sich Logo zu Wort und lehnte sich vor. “So unschuldig, wie er den Anschein macht, ist er nicht. Er wurde festgenommen wegen Beleidigung und Tätlichkeit.“
„ Das ist ja ein Ding!“, meinte Jenny und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. „Erzähl weiter.“
„ Das Beste kommt erst. Das fand in der Bank statt, wo Wilma und Frau Wilhelm gearbeitet haben. Damals gab’s irgendwelche Probleme mit der Auszahlung seiner Erbschaft. Erst hat er am Schalter randaliert, dann hat Wilma ihn ins Büro geführt. Als sie ihm nicht sofort helfen konnte, ist er ausfallend geworden. Begriffe wie frigide und karrieregeil sind gefallen. Geschubst hat er sie wohl auch. Der Konrad kam dazu und hat ihn von der Polizei abführen lassen.“
„ Das gibt’s nicht“, staunte Jenny. „Dann kannte er Wilma also. Das war bestimmt keine nette Überraschung, als sie sich wieder trafen. Wie passt das jetzt ins Bild?“
„ Zeigt zumindest, dass er ein unbeherrschtes Temperament hat und ein Problem mit erfolgreichen Frauen. Macht ihn das zum Mörder? Keine Ahnung. Frau Wilhelm soll er damals nicht getroffen haben.“
„ Gibt’s denn irgendetwas Neues im Mordfall Wilhelm?“
„ N ichts“, meinte Logo und blätterte durch einen Papierstapel. „Die Kollegen haben das Umfeld durchleuchtet und die Nachbarn befragt, aber es ist rein gar nichts rausgekommen. Kein denkbares Motiv, kein Verdächtiger. Außer Konrad natürlich. Von der Gerichtsmedizin ist auch noch nichts da. Das dürfte bei einer Brandleiche noch dauern. Und Spuren, naja, hast ja selbst gesehen, wie es da aussah. Konrads Kleidung wird noch untersucht.“
Jenny hatte arge Zweifel , dass nützliche Spuren in dem verbrannten Haus sichergestellt werden konnten.
Wilma s und Frau Wilhelms Tod mussten zusammenhängen. Immerhin waren beide Arbeitskolleginnen. Und bei beiden wollte der Mörder den Mord vertuschen. Das konnte kein Zufall sein.
„ Ob das Mordmotiv in der Bank zu finden ist? Konrad steht mit beiden in Verbindung. Und Bärli war auch da. Was meint ihr?“
Sascha kratzte sich nachdenklich am Kopf, während Logo auf seiner Schreibtischunterlage herum kritzelte.
„ Möglich “, meinte er zögerlich, „vielleicht hängt aber auch alles mit der Partner-Agentur zusammen. Immerhin hat Frau Markgraf Frau Wilhelm anwerben wollen, sozusagen. Und Bärli hatte auch damit zu tun.“
Sascha gab seine Meinung auch zum Besten. „Ich frage mich, wo das Motiv in der Bank liegen soll. Frau Markgraf ist zwar bei einer Beförderung übergangen worden, aber Frau Wilhelm war eine ganz einfache kleine Angestellte. Es sei denn, da wäre irgendetwas vorgefallen, was vertuscht werden sollte. Dieser Filialleiter ist mir sehr suspekt. So wie der sich immer über unser Erscheinen aufregt. Vielleicht hat er beide belästigt, nicht nur Frau Wilhelm?“
„ Nicht sehr wahrscheinlich. Ist zwar ein unangenehmer Mensch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er in seiner geheiligten Bank Kolleginnen in einem Ausmaß belästigt, das einen oder sogar zwei Morde zur Folge hat. Bis jetzt wissen wir nur, dass er in Frau Wilhelm verliebt war. Warten wir mal ab, was wir weiter herausfinden. Ich bin gespannt auf heute Abend. Odysseus hört sich irgendwie interessant an.“
„ In den Mails hat er kaum was geschrieben über sich“, meinte Sascha. „Dieser Alexander ist gar nicht auf unsere Anfrage angesprungen. Macht ihn das verdächtig?“
„ Keine Ahnung. Jetzt lasst mich meinen Bericht fertig schreiben. Ich soll mich schon um achtzehn Uhr mit Odysseus treffen. Seid rechtzeitig da. Wenn ihr keinen Platz bekommt, müsst ihr im Hof sitzen und frieren.“ Sie blickte von einem zum anderen. „Etwas mehr Begeisterung bitte, die Herren!“
Logo verdrehte die Augen.
Der Nachmittag verging wie im Flug und kurz vor achtzehn Uhr bog Jenny auf den Parkplatz hinter dem Lokal Hainer Hof. Durch den Hintereingang betrat sie den Gastraum und blickte sich suchend um. An einem langen Tisch drängte sich eine größere Gruppe Männer und Frauen, die lautstark etwas zu feiern schien. Es schien sich um einen Fußballverein zu handeln, einzelne trugen blauweiße Trikots. Die anderen Tische waren ebenfalls besetzt.
Die blonde Serviererin kam auf sie zu. „Wirste erwaddet? Der Herr sitzt hinne.“
Jenny,
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