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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dreißig Sekunden vor ihm dort. Allerdings genügte ihr diese Zeit nicht, um sich mit ihrem Generalschlüssel Zugang zu verschaffen.
    Der lange, fließende schwarze Mantel, den er zum Schutz vor dem kalten Wind trug, peitschte um seine Beine. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und küsste sie trotz ihres bösen Blicks zärtlich auf den Mund. »Ich habe die passende Karte«, erklärte er beinahe fröhlich und steckte sie in den dafür vorgesehenen Schlitz.
    Es war ein schmales Haus mit hohen Decken. Hinter den versiegelten Fenstern war man vor fremden Blicken und UV-Strahlen geschützt. Die Sicherheitsgitter waren heruntergelassen, sodass das Licht der Sonne schmale helle Streifen auf den blank polierten Fliesenboden warf.
    Eve zückte ihre Waffe und winkte Peabody nach links.
    »Du bleibst schön brav bei mir«, erklärte sie Roarke und schob sich vorsichtig die geschwungene Treppe in den ersten Stock hinauf. »Wir werden uns später über diese Sache unterhalten.«
    »Natürlich.« Wobei er ihr verschweigen würde, dass er in der Tasche seines Mantels eine illegale Neun-Millimeter-Automatikwaffe trug. Weshalb sollte er die Frau, die er liebte, mit einer derartigen Nebensächlichkeit belasten?
    Doch behielt er sorgsam eine Hand in dieser Tasche, während sie die Zimmer nacheinander effizient durchsuchte.
    »Weshalb steht eine solche Hütte leer?«, wollte sie von ihm wissen, als sie sicher wusste, dass das Haus tatsächlich von niemandem außer ihnen betreten worden war.
    »Nächste Woche wird es wieder bezogen. Wir vermieten es möbliert an irgendwelche extraterrestrischen Unternehmen, die ihre Führungskräfte nicht in Hotels wohnen lassen wollen. Wir stellen auch Personal, entweder in Gestalt von Droiden oder aber lebend, zur Verfügung. «
    »Nobel, nobel.«
    »Wir bemühen uns nach Kräften, sämtliche Wünsche unserer Kunden zu erfüllen.« Sie gingen die Treppe wieder hinunter und er wandte sich lächelnd an die Assistentin seiner Frau. »Alles in Ordnung, Peabody?«
    »Hier ist nichts außer ein paar wirklich glücklichen Spinnen.«
    »Spinnen?« Roarke zog eine Braue in die Höhe und machte sich eine Notiz, den Kammerjäger zu bestellen.
    »Wo ist das nächste Haus?«, fragte ihn Eve.
    »Nur ein paar Blocks von hier entfernt. Ich bringe euch rüber. «
    »Du könntest mir auch schlicht deinen Schlüssel geben und nach Hause fahren.«
    Sie traten vor die Tür und er strich ihr begütigend über das kurze, wild zerzauste Haar. »Nein, das kann ich nicht.«
    Das zweite Gebäude lag regelrecht versteckt hinter ein paar kahlen Bäumen. Die Häuser in der Straße standen dicht an dicht, doch hatten die Bewohner ihre kleinen Gärten dem Schutz der Privatsphäre geopfert und schirmten sich durch Bäume und durch dichte Reihen hoher Büsche sorgsam gegeneinander ab.
    Eves Blut begann zu rauschen. Hier, dachte sie, in dieser ruhigen, wohlhabenden Gegend, in der die Häuser schallgeschützt und vor neugierigen Blicken sorgfältig verborgen waren, ließe sich ein Mord total ungestört begehen.
    »Das hier würde ihm gefallen«, murmelte sie. »Das käme ihm zupass. Mach auf«, befahl sie Roarke und winkte Peabody nach rechts.
    Dann schob sie sich vor ihren Mann und trat als Erste durch die Tür.
    Ein kleiner Schritt genügte.
    Schon roch sie den Tod.
    In einem prachtvoll eingerichteten Salon seitlich eines kleinen, eleganten Flurs hatte Shawn das Glück endgültig verlassen. Die wilden Rosen auf dem antiken Teppich waren mit seinem Blut befleckt. Seine Arme waren flehend ausgebreitet, denn seine Hände waren auf dem Boden festgenagelt worden.
    »Achte darauf, dass du nichts berührst.« Als Roarke den Raum betreten wollte, hielt sie ihn zurück. »Da gehst du nicht rein. Du würdest die Spuren verwischen. Versprich, dass du da nicht reingehst, sonst sperre ich dich aus. Peabody und ich müssen die übrigen Räume des Hauses durchsuchen.«
    »Ich werde das Zimmer nicht betreten.« Als er die Leiche betrachtete, lag in seinen Augen ein nicht benennbares Gefühl. »Er ist ganz sicher nicht mehr da.«
    »Ich weiß. Trotzdem werden wir uns umsehen. Peabody, nehmen Sie sich die hinteren Räume hier unten vor. Ich gehe nach oben.«
    Genau, wie sie erwartet hatte, war nichts und niemand da. Um einen Augenblick mit Roarke allein zu haben, ließ sie Peabody das Untersuchungsset aus ihrem Wagen holen.
    »Er will, dass ich die Sache persönlich nehme«, sagte sie zu ihrem Mann.
    »Sie ist auch persönlich. Ich bin mit Shawn

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