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Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte sie gleichgültig. »Sorgen Sie sich meinetwegen
nicht, Paul .« Sie holte tief Luft und atmete langsam
wieder aus. »Um ganz ehrlich zu sein...« Ihre Zunge fuhr aufreizend über die
Oberlippe. »Ich glaube sogar, ich werde meinen Spaß dran haben .«
     
     
     

7
     
    Ballard gab Donavan die Magnum,
dann zog er den Rock aus und begann seine Ärmel mit fast pedantischer
Bedächtigkeit hochzukrempeln — wovon ich wohl das Zähneklappern kriegen sollte.
Ganz wohl war mir durchaus nicht, aber ich sagte mir, wenn er wirklich glaubte,
daß ich Anna entführt hatte, dann konnte er mich schwerlich umbringen, bevor
ich ihm nicht ihren Aufenthaltsort verraten hatte. Und auch Donavan konnte
nicht von der Magnum Gebrauch machen, weil nämlich sein Abkommen mit Renz
voraussetzte, daß zuerst das Mädchen wieder auftauchte. Hals- und Beinbruch,
Boyd, wünschte ich mir — es war ja auch wirklich eine Lage, in der man gute
Wünsche brauchen konnte.
    »Eine letzte Chance, Boyd«,
sagte Ballard und kam langsam auf mich zu. »Was haben Sie mit dem Mädchen
angestellt ?«
    »Ich habe sie an Miss Smith
verkauft«, sagte ich. »Und die wiederum hat sie an einen skrupellosen
Mädchenhändler aus dem Morgenland veräußert. Der wird sie an ein skrupelloses
Bordell in Peking verkaufen, damit skrupellose Spitzenfunktionäre sich ihren
Spaß...«
    Da verlor er die Beherrschung.
Ich spürte seinen Handrücken im Gesicht — etwa so, wie ein Rennfahrer spürt,
daß er die erste Kurve schlecht genommen hat, wonach er sich dann besser auf
die nächste, gefährlichere Kurve einstellen kann —, und ich leistete auch
keinen Widerstand, als er mich am Hemd packte und aus dem Sessel hob. Ich half
sogar mit, so daß ich erstaunlich schnell in die Höhe kam— das rechte Knie
gebeugt und angehoben. Es traf ihn unterhalb der Gürtellinie, und er stöhnte
schmerzlich auf — aber dieses Stöhnen, war ein Luxus, den er sich nicht hätte
leisten sollen —, denn ich nutzte die Gelegenheit, ihm die rechte Handkante auf
seinen Adamsapfel zu setzen. Seine Augen traten hervor, als ihm die Luft wegblieb.
Er ließ mein Jackett los und faßte nach seinem Hals. Ich packte ihn mit beiden
Händen an den Revers und stülpte ihn noch mal über mein angehobenes Knie, und
ganz bestimmt hätte er auch jetzt wieder gestöhnt, wenn er nur die Luft dafür
gehabt hätte. Zuletzt schleuderte ich ihn Donavan in den Schoß.
    Ein disharmonisches Brüllen
entwich Donavans Kehle, als runde zweihundert Pfund
Ballard auf seinem Bierbauch landeten, dann fiel der Sessel um, und beide
kollerten in einem ziemlich unordentlichen Haufen auf den Boden. Die Magnum
flog aus Donavans Hand und blieb gehorsam einen
halben Meter neben meinen Füßen liegen. Ich hob sie auf und bemerkte, daß Laura
mich mit einem anerkennenden Lächeln beobachtet hatte.
    »Nichts macht mir mehr Spaß als
eine ordentliche Prügelei«, bekannte sie. »Wie dieser Ballard sich anstellte,
hielt ich ihn für das As aller Asse, aber Sie haben nicht mal sechzig Sekunden
gebraucht, um ihn als schwachen Amateur zu deklassieren .«
    Indessen hatte sich ihr Bruder
wieder aufgerappelt und auch den Sessel auf seine Füße gestellt. Ballard
unternahm einen mächtigen Versuch aufzustehen, schaffte es auch bis auf die
Knie, aber dann fiel er wieder um und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht
liegen. Donavan betrachtete ihn abschätzig, zerrte wütend an einem Bartkotelett
und stieß Ballard mit einer Fußspitze an.
    »Blutiger Anfänger«, knurrte
er.
    »Ihre Schwester fährt uns in
die Stadt zurück .« Ich zeigte mit der Pistolenmündung
auf Donavans Bauch. »Was dagegen?«
    Er zuckte die Schultern. »Nein,
zum Teufel! Jedenfalls nicht, solange Sie mit dieser Haubitze auf mich zielen,
Freund .«
    »Wenn Sie’s noch interessieren
sollte — ich habe tatsächlich die Wahrheit gesagt, was die Ereignisse des
heutigen Nachmittags angeht«, sagte ich.
    »Und in diesem Augenblick
glaube ich Ihnen aufs Wort, alter Junge«, erwiderte er grinsend.
    Ich vergeudete wohl nur meine
Zeit, wenn ich ihn zu überzeugen versuchte — und was lag schließlich auch dran,
ob er mir glaubte oder nicht? »Okay, gehen wir«, sagte ich zu dem brünetten Mädchen.
    Draußen in der Tür steckte ein
Schlüssel, und ich drehte ihn herum, sobald wir in der Diele standen. Dann
marschierten wir gemeinsam ins Wohnzimmer, wo Sharon ganz und gar nicht
damenmäßig in einem Sessel schnarchte. Ihr Rock war bis weit über die Knie
hochgerutscht, und ein

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