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Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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plötzlich eine
Eingebung. »Okay«, erklärte ich grimmig. »Sie sollen die Wahrheit erfahren .« Ich zog meine Brieftasche hervor und ließ sie einen
flüchtigen Blick auf meinen New Yorker Führerschein werfen, natürlich so, daß
sie nichts lesen konnte.
    »Ich bin vom FBI, und das
hier...«, ich wies gewichtig auf Laura, »...ist Miss Donavan, von einem
Sonderkommando der Londoner Polizei .«
    Laura blinzelte nur einmal,
dann nahmen ihre Augen einen unheildrohenden Ausdruck an.
    »MI 5, um genau zu sein«, sagte
sie mit klarer Befehlsstimme. »Wir haben schon lange ein Auge auf dieses Haus
geworfen .«
    »Wir sind ein seriöses Hotel .« Die Stimme der Gebleichten zitterte ein wenig. » Nich ’ wahr, so ist es doch, Alf ?«
    Der Mund des Portiers öffnete
und schloß sich ein paarmal, aber zu hören war nichts.
    »Im Augenblick allerdings
interessieren wir uns nur für zwei Ihrer Gäste«, sagte Laura. »Stimmt’s, Mr.
Hoover ?«
    »Natürlich«, sagte ich und
zuckte ein bißchen. »Mein Name ist Boyd — um genau zu sein ,
Miss Donavan. Die beiden Kerle, die das Zimmer bewohnten, in dem Sie mich heute nachmittag fanden .«
    »Sie sind abgereist«, erklärte
Mabel eilig. »Nicht wahr, Alf ?«
    »Das stimmt«, sagte der Portier
heiser. »Weg waren sie, so schnell konnte man gar nicht gucken .«
    »Wann ?« fragte ich.
    »Sie kamen ungefähr eine halbe
Stunde, nachdem Sie gegangen waren .« Die Dame am
Empfang blinzelte wieder. »Sie haben allerhand Wirbel gemacht, besonders der
Große, weil ihre Sachen angeblich gestohlen worden seien. Also...« Ihr hagerer
Körper schüttelte sich vor Empörung. »Ich habe ihnen ins Gesicht gesagt, daß
wir solche Vorfälle in unserem Hause nicht gewohnt sind, und daß es nicht
unsere Schuld ist, wenn ihr Freund ihre Sachen mitgenommen habe — jedenfalls
nicht, nachdem die beiden Sie derart liegengelassen hätten. Darauf sind sie
sofort abgerauscht .«
    »War noch jemand bei ihnen ?« erkundigte ich mich interessiert.
    »Nein, sie waren nur zu zweit .«
    »He, Moment mal«, ließ Alf sich
aufgeregt vernehmen. »Draußen warteten noch zwei auf die beiden, hinten im
Wagen. Eine blonde Puppe — toll, muß ich schon sagen — und eine dicke alte
Vettel, wohl die Mutter .«
    »Sie haben nicht zufällig
gesehen, ob die Dicke eine Chinesin war ?« fragte ich
hoffnungsvoll.
    »Nee.« Er schnaubte
verächtlich. »Aufgedonnert wie ’n Zirkusgaul war sie. Einen Mordspelzmantel und
einen Hut mit Schleier, ha!«
    »Was war es für ein Wagen ?«
    Er zuckte die Schultern.
»Ausländisches Fabrikat — Amerikaner, glaub’ ich. Ein langer Schlitten, und
schwarz.«
    »Na, jedenfalls besten Dank«,
sagte ich.
    Wir wandten uns vom
Schreibtisch ab, worauf die gebleichte Dame sich nervös räusperte. »Ich
fürchte«, meinte sie verlegen, »Sie können uns wohl nicht verraten, was das
alles auf sich hat ?«
    In Lauras Augen blitzte es
flüchtig auf. »Die Sache ist die«, sagte sie und lachte kurz und bitter, »diese
beiden Männer sind die führenden Köpfe der schlimmsten Mädchenhändlerbande, die
es je gegeben hat .«
    »Donnerwetter !« entfuhr es Alf ehrfürchtig.
    »Sie können von Glück sagen,
meine Liebe«, bedeutete Laura ihr mit vertraulichem Flüstern. »Ich meine, daß
man Sie nicht auch entführt hat .«
    »Ist das Ihr Ernst ?« Die falsche Blondine fuhr sich bei diesem Gedanken
kokettierend übers Haar.
    Laura musterte sie mit
abschätzendem Blick von oben bis unten. »Für Ihren Typ werden am Arabischen
Golf Höchstpreise erzielt .«
    »Wirklich?« Mabel lachte
geschmeichelt. »Sie sind scharf auf Blonde, nicht wahr ?«
    »Kommen Sie jetzt, Miss
Donavan«, knirschte ich, packte sie fest am Ellbogen und bugsierte sie zur Tür
hinaus. »Vergessen Sie nicht, MI 5 erwartet uns. Sie wollen doch sicher nicht,
daß man Ihnen eine Kenn-Nummer mit zwei Nullen vorn anhängt, nicht wahr ?«
    Ich brachte sie auch glücklich
zur Tür hinaus und auf die Straße, wo ich allerdings sofort erkannte, daß uns
eine weitere Schwierigkeit erwartete. Der junge Mann mit Bart und ein älterer
Herr mit Glatze, dichtem Schnurrbart und offensichtlich großer Wut — zweifellos
der Besitzer des Kleinwagens, den Laura zwischen ihren und den Sportwagen
geklemmt hatte — beide also standen kampfbereit neben Lauras Monstrum.
    »Ärger?« Ich schluckte.
    »Damit werde ich leicht
fertig«, sagte sie lässig. »Sie steigen schon mal ein, Danny .«
    Als wir näherkamen, begann der
Schnurrbart des Älteren heftig

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