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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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stattfinden sollte. Die großen Jungs, die das Sagen hatten, flogen mit gewaltigen Hoffnungen auf eine neue und bessere Weltordnung nach London. Das Ausmaß ihrer Träume brachte mich ein bisschen aus dem Konzept. Sie klangen fast, als würden sie wirklich selbst daran glauben.
    Ich blickte auf und sah mich um. Nette Menschen taten ganz normale Dinge, aßen gefüllte Donuts und plauderten über das Wetter. Und hier saß ich, genoss in einem gemütlichen Café den Tag, mit ein paar Pfund in der Tasche und im Vollbesitz fast all meiner geistigen und körperlichen Kräfte. Das Leben war eigentlich gar nicht so übel, oder? Warum nahm ich mir nur alles so zu Herzen? Ich sollte wohl der Vergangenheit Lebewohl sagen und mit der Gegenwart weitermachen. Wie mein alter Herr immer zu sagen pflegte: Jeder neue Tag ist Teil der Zukunft. Ich entschied hier und jetzt, dass ich, ob Caldwell nun am Leben oder tot war, es dabei bewenden lassen würde. Es gab dort draußen Tausende von Geschichten, die tragischer waren als meine eigene. Vielleicht würde ich zurück nach Glasgow ziehen. Warum sollte mir die Vorstellung, nach Hause zurückzukehren, Angst einjagen? Na ja, vielleicht blieb ich auch in London. Hier unten war es immerhin durchschnittlich zehn Grad wärmer.
    Doch zuerst hatte ich noch etwas zu erledigen. Ich steckte die Zeitung in die Tasche und spazierte den Hügel hinauf, den Regenmantel über die Schulter geworfen und den Hut in den Nacken geschoben wie Sinatras Matrosenmütze in Urlaub in Hollywood . Ich pfiff I Fall in Love too Easily vor mich hin, als ich in die Willoughby Road einbog, doch die Bäume und die hohen Häuser sowie die vornehme Ernsthaftigkeit brachten mich bald zum Schweigen. Ich lief nach rechts in die Willow Road. Noch mehr unaufgeregte Eleganz. Es war nicht gerade die Gegend, die zu Caldwell passte. Irgendwie zu spießig und betulich. Caldwell war ein Stadtmensch, ein lebhafter und geselliger Bursche, der sich mitten im Getümmel am wohlsten fühlte.
    Die Willow Road führte in einem spitzen Winkel von der Willoughby leicht den Hügel hinab. Auf den ersten 50 Metern standen sich die großen Terrassen von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Dann gab es auf einmal nur noch eine Seite, die Rechte, auf der sich die Straße mit einer breiteren Schwester vereinte, die von links auf sie zulief. Dahinter fing die Heide an und erstreckte sich einen grasbewachsenen Hang hinauf bis zu einem Dickicht aus Büschen und Bäumen. Ich prägte mir sorgfältig ein, in welche Richtungen man freie Sicht hatte.
    Caldwells Haus war eines der ersten in der Straße. Mit seinen vier Stockwerken schien es groß genug für gleich vier Kilpatrick-Familien zu sein. Ein kurzer Weg und ein paar Stufen führten zur Haustür mit einem grün gestrichenen Vordach aus Holz. Ich sah, wie sich im ersten Stock ein Vorhang bewegte, als die Pforte hinter mir mit einem lauten Geräusch zufiel.
    Eine gesetzte Frau mittleren Alters öffnete die Tür, als ich klopfte. Sie passte zum Haus, aber nicht zu meiner Vorstellung der Ehefrau von Major Tony Caldwell. Sie kam mir zu reserviert, beinahe schon mürrisch vor. Aber andererseits erlebte man es oft genug, dass der Extrovertierte jemanden brauchte, den er herumkommandieren konnte. Caldwell war vielleicht kein Tyrann, aber sicherlich setzte er gerne seinen Kopf durch. Wenn sich hinter ihrer äußeren Fassade nicht gerade außergewöhnliche Charakterstärke verbarg, war Mrs. Caldwell kein passendes Gegenstück zu unserem Tony. Was wahrscheinlich Kate Graveney erklärte. Was mich daran erinnerte, dass ich gut aufpassen musste, was ich hier sagte.
    »Mrs. Caldwell? Tut mir leid, dass ich etwas zu früh bin ...« Ich nahm den Hut ab.
    »Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Sie müssen Mr. McRae sein. Oder sollte ich Captain sagen? So hieß es in Ihrer Nachricht.« Ihre Stimme verriet ihre Anspannung. Sie hielt mir die Tür auf und versuchte, nicht zu auffällig auf mein Gesicht und meine Narben zu starren. Sie hängte meinen Mantel an die Garderobe.
    »Den Rang habe ich zusammen mit der Uniform abgegeben. Jetzt bin ich nur noch Mister McRae. Oder Danny, wenn Sie möchten.«
    »Dann also Mister. Kommen Sie herein.« Sie wies auf ein Zimmer, das vom Flur abging. »Bitte, nehmen Sie schon mal Platz. Ich mache uns etwas Tee.« Ihre Augen waren ständig in Bewegung und wichen meinem Blick aus. Sie schien sich wegen irgendetwas schuldig zu fühlen. Liza Caldwell trug ein dunkles Hauskleid von guter

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