Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Jeans tauchte auf. Ein Typ in Zivil, recht attraktiv und auf der Suche nach Honey.
    Sein Blick schweifte durch das Wartezimmer.
    Sie schaute ihn an.
    Er war durchschnittlich groß. Die lässige Kleidung und der Dreitagebart ließen vermuten, dass er auf »ungeschliffener |49| Diamant« machte. Wenn man keine 1,80 groß war, musste man den harten Burschen mimen, um ein wenig Autorität auszustrahlen. Es funktionierte, denn der Kerl hatte Riesenpranken.
    Hinter ihm stand im Schatten eine Polizistin, als müsste sie ihm den Rücken freihalten. Sie sah ihm über die Schulter. Honey erwiderte ihren Blick, worauf sich der Blick der Polizistin verhärtete. Honey erkannte glasklar lauernde Rivalität.
    Die stechend blauen Augen strichen noch einmal über die versammelte Gesellschaft und blieben an ihr hängen. »Han nah Driver?«
    »Das bin ich.«
    Ein Wartezimmer voller neugieriger Gesichter beobachtete, wie sie zu ihm hinging. Es war, als befände sie sich auf einer Bühne. Nur war das hier alles Wirklichkeit. Alle ihre Sinne waren geschärft. Sie trat nah genug an ihn heran, um noch Spuren seines Rasierwassers zu erschnuppern. Seit etwa drei Tagen hatte er sich nicht rasiert, aber der Gestank war noch nicht verflogen.
    »Ich bin Detective Sergeant Steve Doherty.« Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Und Sie sind also die Miss Marple von Bath.«
    Auch noch sarkastisch!
    »Nicht ganz. Ich stricke nicht, löse keine Kreuzworträtsel und besuche auch keine Teegesellschaften im Pfarrhaus.«
    Die Rolle des Verbindungsoffiziers war ihm offensichtlich nicht auf den Leib geschrieben. Verachtung blitzte in seinen Augen auf. Sie passte ihm hier nicht in den Kram. Seine Verdrießlichkeit schlug sich in der Stimme nieder. »Das ist eine herbe Enttäuschung. Aber na ja – Amateurschnüffler gibt es wohl in allen Formen und Größen.«
    »Bullen ebenso. Ich hätte auch erwartet, dass Sie größer wären.« Sie richtete sich auf ihren 10-cm-Absätzen zu voller Größe auf, obwohl die Schuhe ihre Zehen zwickten.
    Für Sekundenbruchteile fiel sein Blick auf ihre BH-Körbchen |50| Größe 80 C. Er grinste. Sie wusste, was jetzt kommen würde.
    »Es hat seine Vorteile, nur mittelgroß zu sein.«
    Volltreffer! Wenn Blicke töten könnten, hätte sie ihm jetzt sauber den Kopf abgetrennt, aber dazu ließ er ihr gar keine Zeit.
    »Bitte hier entlang.« Er deutete mit dem Daumen auf den uniformierten weiblichen Schatten und den Flur dahinter.
    Das Vernehmungszimmer war genau, wie sie es erwartet hatte: schmucklose Wände, Schreibtisch, die notwendige Anzahl von Stühlen und natürlich ein Tonbandgerät. Irgendjemand hatte sich kürzlich hier mit einem süßlich riechenden Raumspray ausgetobt – Alpenblumen, nach der stinkenden Restwolke zu urteilen.
    Doherty schaltete den Kassettenrecorder ein. Es sprach die üblichen Informationen auf. Zunächst Datum und Ort, dann Angaben zur Person: »Detective Sergeant Doherty. Befragt wird Miss Hannah Driver …«
    »Mrs.«
    Doherty warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. »Mrs. Hannah Driver. Ebenfalls anwesend ist Detective Constable Sian Williams. Okay«, sagte er und setzte sich in seinem Stuhl zurück. »Jetzt erzählen Sie mir, was Sie mit der Sache zu tun haben.«
    »Ich mag es lieber, wenn man mich Honey nennt.«
    »Wie in Honey Bee?«
    Diesen Kommentar strafte sie mit ihrer ureigenen Spielart von Verachtung. Sie ignorierte ihn einfach. »Nun«, begann sie und hatte ein bisschen das Gefühl, eine Verdächtige in einer der billigen Krimiserien im Fernsehen zu sein. »Der Hotelfachverband von Bath hat mich eingestellt, damit ich mit der Polizei Verbindung aufnehme, sobald ein Verbrechen etwas mit dem Tourismus zu tun haben könnte …«
    »Ja, das hatte ich bereits verstanden«, erklärte Doherty. Er nestelte mit der rechten Hand an dem Kugelschreiber herum, der auf dem Schreibtisch lag.
    |51| Der erste Eindruck, den sie von ihm hatte, war noch sehr lebendig. Was er jetzt sagte, bestätigte ihn nur. »Das da draußen« – er deutete mit dem Kopf in Richtung Wartezimmer jenseits der Wand –, »Überfälle, Diebstähle und Betrügereien beim Geldwechseln, all das bringt die Tourismus-Industrie in Rage. Unser Image muss um jeden Preis blütenweiß bleiben, wie? Sonst kommen die Amis nicht mehr an diese geheiligten Strände …«
    Honey sprang auf. »Seien sie nicht so verdammt herablassend!«
    Er erhob sich ebenfalls. »Das hier ist eine Polizeiwache und kein gottverdammtes Teehaus.«
    Sie standen

Weitere Kostenlose Bücher