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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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stieß einen erleichterten Seufzer aus. Das waren wirklich gute Neuigkeiten.
    »Können Sie mir vielleicht sagen, wo sie ist?«
    »Aber sicher. Sie ist in Swindon und probt gerade mit einerneugegründeten Tanztruppe. Sie werden hauptsächlich in Nachtklubs auftreten.«
    Honey hatte den Eindruck, dass die Frau die Geschichte mit der Tante in Bath nicht recht glauben wollte. Sie bat um die Adresse, wo sie die Truppe finden würde.
    »Es ist der Goats’ Cheese Nightclub.« Dann konnte sie sich eine gehässige Bemerkung nicht verkneifen. »Da sind aber alle Stellen bereits besetzt«, meinte sie mit herrischer Stimme. »Die brauchen niemand mehr. Es scheint doch mehr von dieser Sorte zu geben, als ich gedacht hätte.«
    Dann war die Leitung tot.
    Honey hatte keine Ahnung, was die Frau meinte. Aber egal, Swindon lag ja für sie auf dem Heimweg. Sie machte sich auf den Weg nach Paddington. Es würde wahrscheinlich schon auf Mitternacht zugehen, bis sie wieder nach Bath zurückkam, aber das war ihr gleichgültig. Sie wollte diesen Fall allein lösen, wenn man ihn denn Fall nennen konnte. Die kleine Miss Cleveley hatte sie um Hilfe gebeten, und es hatte sich herausgestellt, dass Perdita sich mit dem Verlobten der ermordeten Schauspielerin getroffen hatte. Der zufällig ein aalglatter, betrügerischer Mistkerl war …
    Na, wenn schon! Nachdem sie Perdita gefunden hatte und sich versichert hatte, dass es ihr gut ging, konnte sie sich wieder ganz darauf konzentrieren, wer Jane Austen ermordet hatte – beziehungsweise: Martyna Manderley. Sie hoffte inbrünstig, dass Brett Coleridge der Mörder war. Okay, gestand sie sich ein, sie war vielleicht eine Spur voreingenommen.

Kapitel 25
    Der Zug von Paddington Station nach Bristol, mit Halt in Reading, Swindon und Bath Spa, war gesteckt voll. Honey war wie eine Sardine zwischen Leuten eingequetscht, die müde auf dem Heimweg von der Arbeit waren und sich sämtlich durch massige Körper und zweifelhafte persönliche Hygiene auszeichneten.
    In Reading lichtete sich die Menge ein wenig, sodass die Luft geringfügig linder wurde und Honey sogar die Gelegenheit bekam, auf einen freien Sitzplatz zu sinken.
    Der Zug fuhr pünktlich im Bahnhof von Swindon ein. Wie eine Flutwelle schwappten Menschenmassen aus den Waggons auf den Bahnsteig. Honey flutete mit.
    Der Goats’ Cheese Nightclub befand sich in der Altstadt von Swindon, in einem Viertel, das weniger historisches Erbe zu bieten hatte, als der Name vermuten ließ. Swindon war eine Eisenbahnerstadt gewesen, in deren Werkstätten einmal Tausende von Menschen gearbeitet hatten. Inzwischen hatte man die einst stolzen viktorianischen Gebäude zu Werkverkaufsstellen von Designern, einem Museum und schicken Büros umgebaut. Und natürlich zu einem Nachtklub!
    Honey dachte über den Namen nach. Goats’ Cheese – Ziegenkäse. Da musste jemand sturzbesoffen gewesen sein, als er den Namen ausgewählt hatte. Aber was soll’s. Wenn man betrunken ist, geht wahrscheinlich jeder gute Geschmack flöten.
    Da sie unter Zeitdruck stand, nahm sie ein Taxi.
    Der Nachtklub war in zwei Stockwerken eines Gebäudes untergebracht, das wahrscheinlich einmal ein Lagerhausgewesen war. Es war früh am Abend, also hatte er noch geschlossen. Die Tür aus massivem Eichenholz hatte keinen Türklopfer wie früher, sondern eine Klingel und eine Wechselsprechanlage.
    Honey drückte auf den Knopf. Nach mehrfachem Schellen antwortete eine Frau.
    »Ich möchte Perdita Moody besuchen und ihr von ihrer Tante etwas ausrichten.«
    Die weibliche Stimme am anderen Ende bat sie, einen Augenblick zu warten. Nach ein paar Minuten war sie wieder da.
    »Sie ist nicht sicher, dass sie Ihnen glauben kann. Könnten Sie mir den Namen der Tante nennen?«
    »Miss Cleveley, manchmal auch Jane Austen.«
    »Momentchen.«
    Noch einige Minuten Stille, dann hörte Honey ein elektrisches Summen, eine Hälfte der Doppeltür ging auf, und eine mondgesichtige Frau schaute heraus.
    Dicke schwarze Wimpern klimperten misstrauisch, als die Frau sie von Kopf bis Fuß musterte.
    »Ich komme in friedlicher Absicht«, sagte Honey. »Ehr lich .«
    Humor war an diese Frau verschwendet. Oder vielleicht hatte sie immer diese erbärmliche Miene, die hängenden Mundwinkel und schlaffen Wangen. Ihre Backen waren in einem nicht gerade schmeichelhaften Ochsenblutrot geschminkt.
    Die Frau machte die Tür ein wenig weiter auf. Offensichtlich galt das als Aufforderung zum Eintreten.
    Honey schaute ihr Gegenüber von

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