Mord nach Liste
plötzlich ein, dass sie Cordie noch nicht das Neueste über ihren Bruder erzählt hatte. »Aiden hat meinen Wagen abschleppen lassen!«
»Nein!«
»Doch.«
»Hol ihn dir zurück!«
Regan schüttelte den Kopf. »Er hat ihn zu einem Schrottplatz bringen lassen. Er ist mit Sicherheit längst in der Presse. Dafür hat Aiden mir einen BMW gekauft. Ist das nicht eine Unverschämtheit?«
Alec hätte am liebsten laut gelacht, aber er wusste, dass Regan wütend war. Ihre Freundin reagierte ebenso.
»Und ich Doofe habe noch ein ganzes Wochenende lang einen neuen Kühler und Stoßdämpfer eingebaut!«
»Und einen neuen Auspuff«, fügte Regan hinzu.
»Genau, der neue Topf. Wie kommt er bloß auf die Idee …?« Cordie hielt inne und atmete tief durch. »Es wird ein bisschen eng hier. Kommt, lass uns in den Saal gehen.«
Alec hatte Regan vor den Gästen abgeschirmt, die durch die Flügeltüren traten. Auch ihm war lieber, wenn sie in den Saal gingen und an einem abgelegenen Tisch Platz nahmen.
Die beiden Sicherheitsleute, die ihnen vom Hotel gefolgt waren, kamen herein. In der Tür blieben sie stehen. Ihre Uniformen zogen sofort die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sich. Alec fasste Regan am Arm, beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »So stehen bleiben, mit dem Rücken zur Wand. Bin gleich zurück.«
Kaum war er außer Hörweite, sagte Cordie. »Wow!«
Regan lächelte. »Wie bitte?«
»Du hast ganz richtig gehört. Wow! Du hast mir nicht erzählt, dass er so …«
»Was?«
»Dass er so … toll ist. Diese animalische, sinnliche Ausstrahlung …«
»Ja?«
»Ist dir das noch nicht aufgefallen?«
Regan lachte. »Und ob.«
Zusammen mit Cordie beobachtete sie, wie Alec zu den Sicherheitsleuten ging und mit ihnen sprach. Die Männer schienen nervös zu werden. Einer nestelte an seinem Kragen herum.
»Was haben die denn hier zu suchen?«
»Die Wachen? Aiden hat sie als zusätzliche Sicherheitsleute angestellt.«
»Nicht gerade sehr unauffällig, oder?«
»Nein. Ich hoffe, Alec schickt sie nach Hause.« Zu Cordie gewandt, fügte Regan hinzu: »Es wäre mir lieb, wenn du keinem sagen würdest, dass Alec Polizist ist. Ich möchte nicht den ganzen Abend Fragen beantworten. Heute soll das Geldsammeln fürs Krankenhaus im Vordergrund stehen.«
»Ich sage kein Wort.«
»Sophie kannst du es natürlich erzählen.«
»Gut.« Die drei hatten keine Geheimnisse voreinander.
»Dieser Polizist …«, begann Cordie.
»Was ist mit ihm?«
»Ich glaube, er will was von dir.«
»Wie kommst du denn darauf? Du hast ihn doch nur zwei Minuten lang gesehen.«
»Körpersprache«, erklärte Cordie sachlich. »Ich weiß, dass er was von dir will, weil ich seine Blicke gesehen habe. Das musst du mir schon glauben, Regan. Er fühlt sich zu dir hingezogen. Aber das sind ja die meisten Männer, wenn man’s genau überlegt.«
»Das stimmt nicht. Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?«
»Noch nicht. Du siehst so toll aus! Was glaubst du, wie gerne Sophie und ich dein Gesicht und deine Figur hätten! Wenn du nicht meine beste Freundin wärst, würde ich dich hassen. Deine Brüder, besonders Aiden, haben dich ganz schön an der Nase herumgeführt, damit du keinen Blödsinn machst.«
»Das stimmt doch gar nicht. Keiner hat mich an der Nase herumgeführt.«
Cordie wollte sich nicht streiten. »Sind deine Brüder heute Abend auch hier?«
»Kann sein.«
»Jetzt erzähl schon! Ist er ledig, verheiratet oder geschieden?«
»Wer?«, fragte Regan zurück, um ihre Freundin zu provozieren.
»Ich bitte dich! Du weißt genau, wen ich meine. Den geilen Bullen.«
»Er ist Single, aber nur noch eine Woche hier.«
»Und dann?«
»Ist er weg.«
Cordie seufzte. »Weißt du, was ich denke?«
Regan lächelte. »Das weiß ich nie.«
»Ich finde, du solltest diese Pferdedecke ablegen und dich an den Kerl ranmachen.«
Regan protestierte. »Das ist keine Pferdedecke, das ist eine Stola.« Befangen zupfte sie am Knoten, damit der Schal nicht verrutschte. »Das geht doch nicht, dass ich mich an ihn ranmacbe. Er ist im Dienst. Er … er muss auf mich aufpassen.«
»Er kommt!«, mahnte Cordie, und sie wechselten das Thema.
Regan sah, dass die Sicherheitsleute sich mit verstimmter Miene verabschiedeten. »Was hast du denen gesagt?«, wollte sie wissen.
»Nicht viel«, entgegnete Alec.
»Mit anderen Worten: Du willst es mir nicht sagen?«
Lächelnd überging er Regans Frage. »Sollen wir in den Saal gehen?«
»Die Türen sind
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