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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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von Tampa ist der Highway auf zehn Meilen nur einspurig. Walker Madison fuhr einen Sportwagen mit mächtig viel PS unter der Haube. Er überholte einen Lkw, hinter ihm scherte eine ältere Limousine aus und überholte ebenfalls. In dem Auto saß ein Mann namens Gage, Eric Gage, zusammen mit seiner Frau. Walker fädelte sich ohne Probleme vor dem Lkw wieder ein, aber Gage schaffte es nicht. Die Aussagen darüber sind widersprüchlich. Der Streifenpolizist meint, ein Zeuge wäre überzeugt gewesen, dass der Lkw-Fahrer Gage nicht mehr reingelassen hätte, sondern aufs Gas ging. Es ist allerdings auch möglich, dass Gage den Lkw beim Überholen schnitt. Auf jeden Fall gab es einen furchtbaren Zusammenstoß.«
    Gil verhaspelte sich beinahe und bekam ein rotes Gesicht. Alec hatte einen Kloß im Hals. Irgendwie hatte er das Gefühl, zu wissen, was als Nächstes kam. »Und?«, drängte er Gil.
    »Der Lkw-Fahrer verlor die Kontrolle, der Laster drehte sich und kippte um. Die Limousine hatte Totalschaden, aber der Fahrer, dieser Eric Gage, bekam keinen Kratzer ab. Seine Frau hatte weniger Glück. Der Kollege sagte, sie hätten sie nur mit Gewalt aus dem Auto bekommen. Es hätte ausgesehen, als sei das Blech um sie herum zusammengeknickt. Er sagt, manchmal würde er immer noch die Schreie hören, die Schreie des Mannes. Die Frau war ohnmächtig, ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Der Kollege meinte, der Mann sei völlig durchgedreht, hätte sich an den Haaren gerissen und immer wieder gesagt, er hätte sie fahren lassen sollen, wie sie gewollt hätte, er hätte an ihrer Stelle sein sollen. Je länger es dauerte, seine Frau aus dem Wagen zu befreien, desto mehr rastete er aus. Die Sanitäter mussten ihn ruhigstellen. Er war so stark, dass sie ihn mit drei Mann auf der Liege festschnallen mussten. Klar, der war kurz vorm Durchdrehen. Aber weißt du, was er dann versuchte?«
    »Nein, was?«
    »Dieser Gage ging auf Walker los, wollte ihn umbringen. Schrie immer wieder, Walker sei zu schnell gefahren, deshalb wäre der Lkw ausgeschwenkt.«
    »Stimmt das denn?«
    »Nein, wenn man den Zeugen glaubt, nicht. Die Versicherung des Lkw-Fahrers einigte sich mit den Familien.«
    »Wie schwer war Gages Frau verletzt?«
    Gil zog mehrere Zettel aus der Tasche. Er faltete einen auseinander und nickte. »Sie hieß Nina, und sie war schwer verletzt, am schlimmsten an den Beinen. Die Knochen waren zersplittert.«
    »Ach, du Scheiße«, flüsterte Alec. »Ich wusste doch, dass es zu einfach war.«
    Er dachte an Haley Cross, der man mit dem Hammer die Beine gebrochen hatte. Das war kein Zufall gewesen. Ohne weiter nachzudenken, lief er zu Regans Büro. Er wollte sie einfach sehen, wollte wissen, dass es ihr gut ging. Erst danach würde er Wincott anrufen.
    Gil folgte ihm. »Warte! Willst du gar nicht wissen, wo Eric Gage wohnt?«
    »Na, hier natürlich! In Chicago!«
    Gil nickte. Dann gab er Alec den Zettel. »Das ist seine Anschrift.«
    Alec nahm das Blatt, riss die Tür auf und stürzte ins Büro. Es war leer. Er bekam eine solche Angst, wie er sie noch nie im Leben verspürt hatte. Gerade als er zum Telefon greifen wollte, begann das Faxgerät zu summen.
    Alec wusste sofort, was es war. Er ließ den Hörer fallen. Noch ehe das Blatt ins Körbchen fiel, riss er es heraus. Es war eine Todesliste, aber mit einer anderen Überschrift. » Meine Todesliste«, stand da, und darunter nur ein Name: » Regan Madison«.

46
    Am Anfang ging Regan schnell, dann verlangsamte sie ihr Tempo. Die Menschenmenge lichtete sich. Regan war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie erst am Zwei-Meilen-Schild merkte, dass alle anderen sie überholt hatten. Und sie war viel weiter gegangen als geplant. Es begann zu nieseln. Regan schwitzte, alles klebte. Die ganz harten Läufer waren bestimmt bereits im Ziel, dachte sie.
    Sie wusste nicht genau, wo sie war, wollte aber nicht umkehren und weitere zwei Meilen zurück zum Start gehen. Genauso wenig Lust hatte sie, bis ins Ziel zu laufen, denn das waren noch mal dreieinhalb Meilen. Früher oder später würde sie auf einen freiwilligen Helfer stoßen, wenn sie umdrehte, und so tat sie das. Sie hätte wirklich besser auf all die Schilder und Pfeile achten sollen, die entlang der Strecke aufgestellt waren, aber sie war zu stark damit beschäftigt gewesen, sich selbst zu bemitleiden. Und natürlich in Gedanken an Alec. Wieso wusste er nicht, dass sie das Beste war, was ihm je passieren würde? Keine andere Frau würde ihn

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