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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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genau passiert ist. Mary hat ihre stürmische Romanze minutiös geschildert. Nur drei Monate nachdem sie Shields kennengelernt hatte, fragte er sie, ob sie ihn heiraten wolle, und sie war einverstanden. Er bestand darauf, dass die Verlobung ihr kleines Geheimnis bleiben sollte, bis er genug Zeit – und Geld – hätte, um ihr einen standesgemäßen Verlobungsring zu kaufen.«
    »Wie meinst du das, bis er genug Geld hatte? Wenn er so viel –«
    Sophie schnitt ihr das Wort ab. »Es war von vorne bis hinten gelogen. Angeblich hatte er vorübergehend finanzielle Probleme. Um ihm ihre Liebe und ihr Vertrauen zu beweisen, überschrieb Mary ihm bereitwillig ihre gesamten Ersparnisse.«
    »Wie kann man nur so naiv sein?«
    »Die Einsamkeit. Du kannst dir bestimmt denken, was dann passierte, oder?«
    »Er änderte seine Meinung?«
    »Genau«, bestätigte Sophie. »Er sagte, er hätte es sich anders überlegt. Er wollte sie nicht mehr heiraten, aber das Geld wollte er ihr auch nicht zurückgeben. Er machte ihr klar, dass sie nichts dagegen tun könne.«
    »Die arme Frau!«
    Der Kellner kam, um ihre Bestellungen aufzunehmen.
    »Ich glaube, wir fangen schon mal mit dem Essen an. Ich kann heute nicht so lange Mittagspause machen.«
    Regan sah auf die Uhr. Es war noch nicht ein Uhr. »Ich warte auf Cordie, aber fang du ruhig schon mal an.«
    Sophie bestellte einen Salat und ließ sich Eistee nachschenken. Kaum war der Kellner gegangen, fragte Regan: »Und was ist aus Mary geworden?«
    »Sie hat sich umgebracht. So lautet zumindest die Theorie.«
    »Glaubst du das nicht?«
    Sophie schüttelte den Kopf. Sie legte die Serviette zur Seite und entschuldigte sich. »Ich erklär’s dir gleich.«
    Dann ging sie zur Damentoilette. Aufgeregt blieb Regan zurück. Sie merkte, dass alle Männer am Nachbartisch ihrer Freundin hinterhersahen. Sophie schwenkte absichtlich besonders heftig die Hüften. Darauf käme es nämlich an, versicherte sie Cordie und Regan immer wieder. Wenn man einen Mann auf sich aufmerksam machen wolle, müsse man die Hüften schwenken. Sophie beherrschte das in Vollendung. Und es hatte die erhoffte Wirkung, fand Regan. Sie nahm die Blätter in die Hand, um einen Blick darauf zu werfen, und sah zufällig zum Eingang hinüber, als Cordie hereinkam.
    Cordie war eine Frau voller Widersprüche. Auf Männer wirkte sie anziehend mit ihren weiblichen Rundungen, dem langen schwarzen Haar und ihrer raubtierartigen Eleganz, doch nahm sie deren bewundernde Blicke überhaupt nicht wahr – wie die der Männer am Tisch. Am wohlsten fühlte sich Cordie unter einem Auto. Wie Sophie war sie Einzelkind und hatte früh ihre Mutter verloren. Ihrem Vater gehörte eine rentable Kette von Autowerkstätten im Mittleren Westen. Obwohl er auf diesem Weg zu Reichtum gekommen war, war er im Herzen ein Mechaniker geblieben. Er zeigte seiner Tochter, was sie ihm bedeutete, indem er ihr alles über Autos beibrachte, was er wusste. Vor ein paar Jahren hatte er ihr einen alten Ford geschenkt. Cordie hatte den Motor umgebaut und bis auf den Auspuff und die Windschutzscheibe alle Teile ausgewechselt. Einen Abend pro Woche unterrichtete sie eine Automechanikerklasse. Außerdem gab sie Chemieunterricht an einer örtlichen High School und arbeitete an der Universität an ihrer Dissertation. Wenn alles lief wie geplant, würde sie in einem Jahr ihren Doktortitel bekommen.
    Cordie trug ein schwarzes Kostüm und eine helle Seidenbluse. Sie sah wirklich schick aus. Ihre einzige Schwäche war ihr schlechter Männergeschmack.
    Cordie traf auf Sophie, als diese gerade von der Toilette zurückkam. Die beiden blieben erst mal stehen und unterhielten sich mit Kevin.
    Regan sah zu ihnen hinüber und lächelte. Sophie erklärte etwas; sie fuchtelte mit den Händen herum. Kevin schien ihr gebannt zu lauschen, was auch immer sie erzählte. Cordie stand mit verschränkten Armen daneben und nickte hin und wieder.
    Von den drei Freundinnen hatte Sophie das größte Durchsetzungsvermögen. Weil sie größer war als Regan und Cordie und fast ein Jahr älter als die beiden, meinte sie, sich um alles kümmern zu müssen. In der High School hatte sie den Ruf einer Unruhestifterin gehabt – eine schwer erarbeitete Auszeichnung und weil sie Regan und Cordie immer in ihre Pläne mit hineinzog, hatten sie häufig zu dritt nachsitzen müssen. Noch heute hatte Sophie eine herrische Art, doch ließen Cordie und Regan sich nur noch selten von ihr einspannen.
    Regan ahnte, dass

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