Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
hatte bereits über fünfzehn Exemplare in seinem Lagerhaus stehen und gerade einen weiteren Wagen gekauft. Der neue hatte lächerliche 153000 Dollar gekostet, Peanuts für einen Drogenboss.
    Gefahren wurden Lesters Wagen hingegen nie. Jeden Freitag besuchte er sie im Lagerhaus. Jemand wollte gehört haben, er spare die Autos für etwas auf und müsse sie deshalb in tadellosem Zustand halten, doch hatte Lester nicht näher erklärt, wofür das sei.
    »Achtung, es geht los!«, kam über Alecs Kopfhörer. Von seiner Position auf der anderen Straßenseite hatte Dutton die Zwillinge entdeckt. Mit einem Satz sprang Alec in den Müllcontainer und hockte sich in den Abfall. Etwas kroch ihm in den Nacken. Er musste sich zusammenreißen, um sich nicht zu schütteln. Vorsichtig drehte er sich und spähte durch das Loch, das er in die Metallwand gebohrt hatte. Dieses widerliche Versteck war Tanners Idee gewesen. Alec hatte sich eine Ecke auf dem Dachboden des Lagerhauses suchen wollen, von der aus er alles mitbekam, aber Tanner hatte nichts davon wissen wollen. Er war überzeugt, dass die Zwillinge merken würden, wenn sich jemand im Gebäude versteckte, und da Tanner das Treffen arrangiert hatte, konnte Alec nicht widersprechen.
    Alec flüsterte Dutton über das Mikro zu, er würde keine Minute länger in dem beschissenen Container bleiben. Dutton beruhigte ihn. Tanners Ehrgeiz, sich einen Namen als großer Ganovenjäger zu machen, gefährdete den ganzen Einsatz. Dutton gab Alec den Befehl, die Feuerleiter hochzuklettern und durch ein Fenster einzusteigen, sobald Lyle und Lester an der Tür waren. Das Fenster hatte er zuvor bereits auf Stolperdraht überprüft.
    Alec beobachtete die Straße. Es war niemand zu sehen.
    »Wir haben ein Problem.« Das war die Stimme von Detective Nellis. »Ein Streifenpolizist hat die Zwillinge gestoppt. O nein, der stellt ihnen einen Strafzettel aus! Sie haben im Halteverbot geparkt.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Dutton. »Er stellt keinen Strafzettel aus. Sie gehen zusammen auf das Lagerhaus zu. Der Kollege in der Mitte.«
    »Geht er freiwillig mit?«
    »Kann ich nicht beurteilen«, erwiderte Dutton.
    »Haben sie eine Pistole? Richtet Lyle oder Lester eine Pistole auf ihn?« Nellis war sauer. »Kannst du das erkennen, Dutton?«
    »Keine Ahnung, ob sie eine Pistole haben«, flüsterte er. »Alec, du hast noch Zeit, reinzugehen und Tanner zu warnen. Ich bleibe hinter dir.«
    »Sag Tanner, er soll abbrechen«, sagte Nellis leise.
    »Das macht er nicht, nie im Leben«, entgegnete Dutton. »Los, Alec! Sie sind jetzt vor dem Eingang. Das heißt, sie nehmen nicht die Seitentür. Jetzt suchen sie die Straße ab. Da ist keine Menschenseele. Lester schließt die Tür auf. Der Streifenpolizist wirkt irgendwie nervös.«
    Alec schwang sich aus dem Container, lief die Seitenstraße entlang und erklomm die Feuertreppe. Das Fenster lag so hoch, dass er es nicht erreichen konnte. Er sprang nach oben, bekam das Fensterbrett zu fassen und hievte sich hoch.
    Dutton war direkt hinter ihm. Er war nicht so groß und muskulös wie Alec, aber ebenso geschickt und lautlos.
    Auf dem Dachboden stapelten sich zwei Meter hoch Kisten mit Autoteilen, an der Decke waren Videokameras installiert. Die Zwillinge besaßen keine Alarmanlage. Sie wurden alleine mit ihren Problemen fertig, und jeder, der so verrückt war, sich an ihrem Eigentum zu vergreifen, verschwand einfach von der Bildfläche.
    Langsam kroch Dutton auf das Geländer zu. Alec hob die Hand, um ihn zu warnen, und deutete auf eine Kamera.
    Sie hörten Stimmen. Die Zwillinge waren auf dem Weg zum Büro, das genau unter dem Dachboden lag. Tanner wartete offenbar in der Tür zum Büro auf sie, denn sie hörten ihn rufen: »Was soll das denn werden?«
    Eine andere Stimme – es musste der junge Streifenpolizist sein – erwiderte: »Was machen Sie denn …«
    Dann war es totenstill.
    »Jetzt wissen sie Bescheid«, flüsterte Dutton.
    Alec nickte. Er bedeutete Dutton, die Treppe zu sichern, und näherte sich vorsichtig dem Geländer, um zu sehen, was unten vor sich ging.
    Tanner lief wie ein aufgeregtes Huhn hin und her und versuchte, sich zu verteidigen, beschuldigte die Zwillinge mit haltlosen Vorwürfen. Lyle schubste den Polizisten zu Tanner hinüber und zog die Pistole.
    Von da an ging alles schief.

7
    »Was ist, Regan, bist du dabei?«
    »Natürlich bin ich dabei.«
    »Ich wusste, dass du nicht kneifen würdest«, lobte Sophie. »Du sagst immer, dass ich ständig

Weitere Kostenlose Bücher