Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
geantwortet, dass dies auch für ihn gelte. Auf den Vorschlag hin, sich einen Termin geben zu lassen, hatte er geantwortet, ob er daraus entnehmen solle, dass es einen Grund gäbe, warum Mr. Newman ihn nicht zu sprechen wünschte. Die Sekretärin war errötet und hatte gereizt reagiert, doch nach einigem Zögern hatte sie ihren Boss informiert und ihn schließlich in dessen Büro vorgelassen. Und nun saß Pearce dem Bauunternehmer persönlich gegenüber, einem großen, nach außen hin gelassenen und unbeteiligten und innerlich verärgerten Burschen. Wenn er überhaupt irgendwelche Emotionen durchscheinen ließ, dann Vorwurf. Er wollte Pearce spüren lassen, dass er, der Polizist, derjenige war, der sich unvernünftig verhielt. Pearce war zwar noch jung an Jahren, doch er war schon lange genug bei der Polizei, um sich nicht darum zu scheren. So unbequem es für Dudley Newman auch sein mochte, Fragen zu beantworten, Dave Pearce gab einen feuchten Kehricht darum.
    »Wir sprechen mit jedem, dem Jan Oakley während der kurzen Zeit begegnet ist, die er vor seinem Tod in unserem Land war.« Pearce begegnete dem Blick des Bauunternehmers.
    »Und Sie haben ihn getroffen, nicht wahr? Sie haben sich mit ihm unterhalten. In einem Pub, um die Mittagszeit. Wir haben einen Zeugen.«
    »Ich wüsste zu gerne, wer das ist!«, schnappte Newman. Er stockte, vielleicht in der Hoffnung, Pearce würde ihm den Gefallen tun und einen Namen herausrücken. Pearce schwieg unerschütterlich. Schließlich ließ Newman die Schultern hängen und schlug die Handflächen auf die Tischplatte.
    »Ja, ich habe mich kurz mit ihm unterhalten. Ich will ganz offen zu Ihnen sein, Inspector – es gibt keinen Grund, irgendetwas zu verschweigen. Ich …«, Newman betonte das Pronomen,»ich habe schließlich nichts zu verbergen.« Pearce wartete wortlos weiter ab. Manchmal erfuhr man mehr durch Abwarten als durch Fragen. Stell Newman eine Frage, und er beantwortet sie – und das ist alles. Lass ihn in seinem eigenen Saft schmoren, und vielleicht erzählt er dir eine ganze Menge mehr. Dennoch waren die nächsten Worte Newmans eine Überraschung für Dave.
    »Sind Sie verheiratet, Inspector?«
    »Ja …«, räumte Pearce ein.
    »Ich schätze, Sie und Ihre Frau haben irgendwann Ihr erstes Haus gekauft …«
    »Was hat das mit alledem zu tun?«, fragte Pearce irritiert. Newman ignorierte die aufkeimende Verärgerung seines Besuchers.
    »Ich wage zu behaupten, dass Sie es als schwierig empfunden haben, ein geeignetes Objekt zu finden. Das ist so bei jungen, berufstätigen Paaren hier in der Gegend. Sie wollen Ihr Geld in etwas Solides investieren. Sie wollen etwas, das gut aussieht. Sie denken daran, in ein paar Jahren eine Familie zu gründen, und deswegen brauchen Sie Platz. Sie unterhalten wahrscheinlich zwei Autos und möchten eine Doppelgarage. Und über alledem möchten Sie sicher sein, dass Sie, wenn die Zeit gekommen ist, das Haus zu verkaufen und woanders hinzuziehen, schnell einen Käufer finden, der überdies bereit ist, den Preis zu zahlen, den Sie für Ihren Besitz verlangen. Stimmt’s?«
    »Was soll das werden?«, fragte Pearce.
    »Versuchen Sie etwa, mir ein Haus zu verkaufen?« Newman beugte sich über seinen Schreibtisch und hob einen Finger.
    »Nein. Sie haben ein Haus. Ich denke daran, Häuser an Leute wie Sie zu verkaufen, die keines haben. Leute mit zwei Einkommen, die ein Haus mit Stil und Charakter suchen, das zugleich modern und günstig im Unterhalt ist. Sie brauchen keinen großen Garten. Sie haben gar keine Zeit dafür. Sie wollen irgendetwas Neues, weil neu bedeutet, dass Sie im Verlauf der nächsten Jahre nichts daran machen müssen. Das ist die Sorte von Haus, die ich auf dem Land bauen möchte, auf dem zurzeit Fourways steht. Ich bin nicht daran interessiert, kleine Objekte für Anfänger zu bauen. Ich baue für Menschen, die ein wenig mehr zahlen können, für etwas Besseres. Außerdem haben diese kleinen Objekte in letzter Zeit eine Menge schlechter Publicity gehabt, und eine Baugenehmigung zu erhalten ist auch nicht mehr so einfach wie früher einmal. Eine Baugenehmigung für wenige, qualitativ höher stehende Häuser hingegen, welche die Gegend aufwerten, statt das Gegenteil zu bewirken – das ist etwas ganz anderes.«
    »Das alles hat nichts mit Jan Oakley zu tun«, sagte Pearce. Newman lehnte sich zurück und kicherte.
    »Sie lassen sich nicht so einfach von der Fährte abbringen, wie?«
    »Wollten Sie das?«, fragte Pearce.

Weitere Kostenlose Bücher