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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Newman schüttelte den Kopf.
    »Nein, und rein zufällig reden wir über Oakley. Ich wollte Ihnen erklären, wieso ich der Meinung war, dass ich mit dem jungen Oakley reden sollte. Ich habe schon seit einiger Zeit ein Auge auf Fourways geworfen. Ich wusste, dass der Zeitpunkt näher rückte, an dem die beiden alten Ladys entweder sterben oder ausziehen würden. Wie auch immer, dieses große Anwesen mit seinem Land kommt irgendwann auf den Markt, also begann ich Pläne zu schmieden. Ich dachte – wir alle dachten dies, oder nicht? –, dass es keine anderen Familienangehörigen mehr gibt. Zu sagen, ich wäre überrascht gewesen, als ich erfuhr, dass von irgendwo aus dem Ausland ein Cousin aufgetaucht war, ist wohl kaum der passende Ausdruck. Ich war höllisch wütend. Er konnte meine ganzen Pläne zunichte machen. Ich habe schon so lange auf diese Gelegenheit gewartet, und ich hatte nicht vor, sie verstreichen zu lassen. Das will ich immer noch nicht. Ich wollte nicht auf Fourways House anrufen oder ihm schreiben. Ich wollte nicht, dass die beiden alten Frauen erfahren, was ich plane.« Newman bemerkte den Ausdruck auf dem Gesicht seines Besuchers.
    »Nun ja«, sagte er rasch.
    »Sie sollten sich nicht unnötig den Kopf zerbrechen, oder?«
    »Erzählen Sie weiter«, sagte Pearce.
    »Richtig. Ich fand heraus, dass dieser Oakley jeden Abend im The Feathers aß, doch das gefiel mir ebenfalls nicht. Es liegt zu nah bei Fourways, und Dolores Forbes könnte einer der Oakley-Schwestern von meinem Interesse an Jan erzählen. Wie ich Dolores kenne, hätte sie sicherlich jede sich bietende Gelegenheit genutzt, den beiden zu erzählen, wenn ich mich in ihrem Pub mit Jan Oakley getroffen hätte. Also bin ich eines Abends hingefahren und habe auf dem Parkplatz gewartet, bis er aufgetaucht ist. Dann stieg ich aus dem Wagen und rief ihn zu mir, sagte ihm, wer ich bin, und vereinbarte ein Treffen am nächsten Tag im The George. Das war am Donnerstagabend. Am nächsten Freitagmittag tauchte er wie verabredet auf, und ich lud ihn zum Essen ein.« Newman lächelte dünn.
    »Ich hatte ihn direkt am Haken! Er gehörte zu der Sorte, die nie die Hand wegzieht. Ich zahlte das Bier und sein Essen, und er machte nicht einmal Anstalten, mich ebenfalls zu einem Bier einzuladen.«
    »Warum sollte er auch?«, entgegnete Pearce.
    »Schließlich haben Sie ihn eingeladen.«
    »Zugegeben. Aber er war keiner, der die Spendierhosen anhat. Er war ein Bauernfänger, ein Trickbetrüger, darauf würde ich meinen letzten Penny verwetten. Ich erzählte ihm, dass ich an Fourways interessiert wäre, und fragte ihn, welches Interesse er hätte. Ich war sicher, dass er irgendeinen Plan im Ärmel hatte. Er besuchte die beiden alten Mädchen nicht allein aus familiärem Zusammengehörigkeitsgefühl. Er wollte Geld. Er erzählte mir, dass es ein Testament gäbe. Es wäre viele Jahre zuvor von seinem Urgroßvater verfasst worden, und er hätte ein Recht auf die Hälfte von Fourways. Er hatte vor, mit diesem Testament vor ein englisches Gericht zu gehen, sagte er. Falls er das wirklich gemacht hätte, würde es den Verkauf von Fourways aufgehalten haben. Wenn ich allerdings bereit wäre, sagte er, ihm eine angemessene Summe zu zahlen, würde er darauf verzichten. Das Testament zerreißen. Den Verkauf nicht behindern.« Pearce schnaubte abfällig. Newman nickte zustimmend.
    »Zu wahr. Ich bin nicht von gestern. Wenn es tatsächlich ein Testament gegeben hätte und ihm darin tatsächlich die Hälfte von Fourways House vermacht worden wäre, hätte er bestimmt nicht versucht, mit mir ins Geschäft zu kommen. Oder falls es existierte, dann konnte ich nicht darauf vertrauen, dass er sich an eine mit mir getroffene Vereinbarung halten würde. Ich kam ziemlich schnell zu dem Schluss, dass entweder überhaupt kein Testament existierte oder aber jedes britische Gericht ihn hinausgeworfen hätte, und das sagte ich ihm dann auch ins Gesicht. Er widersprach nicht. Er sah ein, dass ich seinen Trick durchschaut hatte, also verschwendete er keine weitere Zeit mehr darauf. Er wechselte einfach den Tonfall und kam mit einer neuen Idee. Und diese überzeugte mich mehr als alles Vorherige, dass er ein Ganove war.« Dudley Newman betrachtete Pearce und lächelte.
    »Vielleicht denken Sie, dass ich ein wenig berechnend bin. Vielleicht haben Sie damit Recht. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen Berechnung und Betrug. Oakley war ein Betrüger. Ich bin ein ehrlicher Mann. Ich

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